Wagner-Chef Prigoschin sagte in einer Audiobotschaft, er habe seine Kämpfer zur Rückkehr in ihre Feldlager aufgefordert. Damit solle Blutvergießen verhindert werden. Zuvor hatte der belarussische Machthaber Lukaschenko im Auftrag des russischen Präsidenten Putin eine Vereinbarung mit Prigoschin über den Rückzug ausgehandelt. Sie umfasst Straffreiheit für Prigoschin und seine Kämpfer. Der Wagner-Chef werde zudem nach Belarus ausreisen, sagte Kreml-Sprecher Peskow. Prigoschin und zahlreiche seiner Kämpfer zogen sich daraufhin in Fahrzeugen aus einem Armeequartier in der südrussischen Stadt Rostow am Don zurück. Dieses hatten seine rund 5.000 Söldner in der Nacht - aus der Ukraine kommend - kampflos eingenommen. Später kam es in der Stadt Woronesch zu Gefechten mit der Armee. Im Laufe des Tages rückten die Wagner-Kämpfer weiter vor und befanden sich zuletzt nach Prigoschins Worten nur noch 200 Kilometer vor Moskau. Dort hatten unter anderem bereits 3.000 tschetschenische Elite-Soldaten in Erwartung der Söldner Stellungen bezogen.
Prigoschin hatte in den vergangenen Monaten zunehmend die Kriegsführung der Moskauer Armeespitze beim Angriff auf die Ukraine kritisiert und ihr vorgeworfen, seine Einheiten an der Front nicht ausreichend zu unterstützen. Zu der jetzigen Eskalation kam es, als Wagner-Einheiten nach Angaben Prigoschins von der russischen Armee mit Raketen beschossen wurden. Die Wagner-Gruppe umfasst laut den Angaben ihres Chefs insgesamt knapp 25.000 Kämpfer.
Diese Nachricht wurde am 25.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.