Die Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum zeigt Leipzig zu Wagners Zeiten, zu sehen ist auch das Taufbuch. In der Thomaskirche, der Wirkstätte Bachs, wurde im August 1813 Wilhelm Richard Wagner getauft. Später wurde er auch kurzzeitig Thomasschüler und nahm Kompositionsunterricht bei Thomaskantor Christian Theodor Weinlig. Bald schon wurden erste Werke von ihm in Leipzig aufgeführt, weiß der Wagnerexperte Prof. Werner Wolf.
"Das waren Ouvertüren vor allem, u.a. schrieb er eine Ouvertüre zu dem Stück "König Enzio" von dem damals vielgespielten Raupach. In diesem Stück spielte Rosalie Wagner, Wagners Schwester, die Hauptrolle und von daher war es sicher möglich, dass die Musik und Ouvertüre zu dem Stück von Theaterkapellmeister Heinrich Dorn übernommen wurde."
Dennoch hatte Wagner immer auch seine Schwierigkeiten mit seiner Heimatstadt und diese wiederum mit ihm. Seinen ersten fulminanten Erfolg feierte er in Dresden mit der Uraufführung seiner Oper Rienzi, keine seiner Opern wurde zuerst in Leipzig gespielt. Das hat ihn verdrossen, meint der Leiter des Stadtgeschichtlichen Museums Volker Rodekamp
"Leipzig war ja eine hochbedeutende Musikstadt mit einer hochbedeutenden Musiktradition schon im 19. Jahrhundert, sehr stark geprägt während seiner Lebenszeit durch Mendelssohn Bartholdy, der eine andere Musikauffassung hatte als Wagner selbst, das Gewandhaus und die Musikkultur hier in Leipzig war sehr stark durch Mendelssohn Bartholdy geprägt und deswegen hatte Wagner hier Schwierigkeiten überhaupt zur Aufführung zu kommen, hier interpretiert zu werden und das hat ihn auch geärgert, d.h. er hatte große Schwierigkeiten gehabt mit Leipzig. "
Dennoch zeigte sich Wagner 1878 versöhnt. "Heil Leipzig, meiner Vaterstadt, die eine so kühne Theaterdirektion hat" lobte er nach der ersten Gesamtaufführung der Operntetralogie "Der Ring des Nibelungen" außerhalb Bayreuths. Und auch Leipzig zeigte sich seinem berühmten Sohn gegenüber wohlwollend und wollte Wagner zu seinem 100. Geburtstag ein würdiges Denkmal setzen, doch es blieb beim gutgemeinten Versuch. Denn nach jahrelangen Verzögerungen kam der Erste Weltkrieg und dann der Tod des beauftragten Bildhauers dazwischen. Ein zweiter Versuch fällt in die 30er Jahre. Auf einem Fußballfeld großen Areal sollte ein monumentales Denkmal entstehen, Mittelpunkt ein 10 mal 10 Meter großer Marmorblock mit Reliefs an den Seiten, im Stil der Zeit eben. Die Grundsteinlegung dazu nahm Adolf Hitler 1934 persönlich vor. 0:44
"Ich lege den Grundstein zum Nationaldenkmal Richard Wagners in Leipzig. "
Wieder vereitelte zuerst der Krieg das Vorhaben, und dann nach 45 wollte die Stadt mit ihrem ungeliebten Sohn nichts mehr zu tun haben. Zu seinem 100. Todestag 1983 bekam Wagner dann schließlich doch noch ein kleines Denkmal. Eine Portraitbüste steht seitdem gut versteckt hinter der Oper.
Man muss sich schon auf die Spurensuche begeben, will man Wagner in Leipzig finden.
Doch das soll in den nächsten acht Jahren anders werden, aber ein zweites Bayreuth wird Leipzig sicher nicht, meint Stadthistoriker Volker Rodekamp.
"Wolfgang Wagner ist ja vor zwei Wochen hier gewesen, wir haben ganz offen darüber gesprochen, was man denn in Leipzig mit Wagner verbinden könnte. Hier geht es um das Nachzeichnen eines frühen Lebensweges, hier geht es prägende Erfahrungen, die man hier gesammelt hat auch an der Akademie in Kontakt mit anderen Künstlern. Ja, ich denke hier gibt es noch eine spannende Geschichte zu erzählen. Es wird aber nicht darum gehen hier Leipzig zu einer Wagner Stadt hoch zu stilisieren, ich glaube dazu haben wir zu wenig Substanz. Ich glaube, aber es geht um Normalität und Grundsätzlichkeit, und da kann man noch einiges tun. "
Auch musikalisch gibt es im Hinblick auf Wagner in Leipzig einiges zu tun. In Anbetracht knapper Kassen ist es derzeit fraglich, ob es in Leipzig zum Wagnerjahr wieder einen kompletten Ring geben wird. Zuletzt setzte Joachim Herz mit seiner Ring-Inszenierung Maßstäbe, das war 1976.
Wagners Pech war und ist, dass er in Leipzig eben nur einer von vielen bedeutenden Musikern ist, Bayreuth hingegen gehört ihm ganz allein.
"Das waren Ouvertüren vor allem, u.a. schrieb er eine Ouvertüre zu dem Stück "König Enzio" von dem damals vielgespielten Raupach. In diesem Stück spielte Rosalie Wagner, Wagners Schwester, die Hauptrolle und von daher war es sicher möglich, dass die Musik und Ouvertüre zu dem Stück von Theaterkapellmeister Heinrich Dorn übernommen wurde."
Dennoch hatte Wagner immer auch seine Schwierigkeiten mit seiner Heimatstadt und diese wiederum mit ihm. Seinen ersten fulminanten Erfolg feierte er in Dresden mit der Uraufführung seiner Oper Rienzi, keine seiner Opern wurde zuerst in Leipzig gespielt. Das hat ihn verdrossen, meint der Leiter des Stadtgeschichtlichen Museums Volker Rodekamp
"Leipzig war ja eine hochbedeutende Musikstadt mit einer hochbedeutenden Musiktradition schon im 19. Jahrhundert, sehr stark geprägt während seiner Lebenszeit durch Mendelssohn Bartholdy, der eine andere Musikauffassung hatte als Wagner selbst, das Gewandhaus und die Musikkultur hier in Leipzig war sehr stark durch Mendelssohn Bartholdy geprägt und deswegen hatte Wagner hier Schwierigkeiten überhaupt zur Aufführung zu kommen, hier interpretiert zu werden und das hat ihn auch geärgert, d.h. er hatte große Schwierigkeiten gehabt mit Leipzig. "
Dennoch zeigte sich Wagner 1878 versöhnt. "Heil Leipzig, meiner Vaterstadt, die eine so kühne Theaterdirektion hat" lobte er nach der ersten Gesamtaufführung der Operntetralogie "Der Ring des Nibelungen" außerhalb Bayreuths. Und auch Leipzig zeigte sich seinem berühmten Sohn gegenüber wohlwollend und wollte Wagner zu seinem 100. Geburtstag ein würdiges Denkmal setzen, doch es blieb beim gutgemeinten Versuch. Denn nach jahrelangen Verzögerungen kam der Erste Weltkrieg und dann der Tod des beauftragten Bildhauers dazwischen. Ein zweiter Versuch fällt in die 30er Jahre. Auf einem Fußballfeld großen Areal sollte ein monumentales Denkmal entstehen, Mittelpunkt ein 10 mal 10 Meter großer Marmorblock mit Reliefs an den Seiten, im Stil der Zeit eben. Die Grundsteinlegung dazu nahm Adolf Hitler 1934 persönlich vor. 0:44
"Ich lege den Grundstein zum Nationaldenkmal Richard Wagners in Leipzig. "
Wieder vereitelte zuerst der Krieg das Vorhaben, und dann nach 45 wollte die Stadt mit ihrem ungeliebten Sohn nichts mehr zu tun haben. Zu seinem 100. Todestag 1983 bekam Wagner dann schließlich doch noch ein kleines Denkmal. Eine Portraitbüste steht seitdem gut versteckt hinter der Oper.
Man muss sich schon auf die Spurensuche begeben, will man Wagner in Leipzig finden.
Doch das soll in den nächsten acht Jahren anders werden, aber ein zweites Bayreuth wird Leipzig sicher nicht, meint Stadthistoriker Volker Rodekamp.
"Wolfgang Wagner ist ja vor zwei Wochen hier gewesen, wir haben ganz offen darüber gesprochen, was man denn in Leipzig mit Wagner verbinden könnte. Hier geht es um das Nachzeichnen eines frühen Lebensweges, hier geht es prägende Erfahrungen, die man hier gesammelt hat auch an der Akademie in Kontakt mit anderen Künstlern. Ja, ich denke hier gibt es noch eine spannende Geschichte zu erzählen. Es wird aber nicht darum gehen hier Leipzig zu einer Wagner Stadt hoch zu stilisieren, ich glaube dazu haben wir zu wenig Substanz. Ich glaube, aber es geht um Normalität und Grundsätzlichkeit, und da kann man noch einiges tun. "
Auch musikalisch gibt es im Hinblick auf Wagner in Leipzig einiges zu tun. In Anbetracht knapper Kassen ist es derzeit fraglich, ob es in Leipzig zum Wagnerjahr wieder einen kompletten Ring geben wird. Zuletzt setzte Joachim Herz mit seiner Ring-Inszenierung Maßstäbe, das war 1976.
Wagners Pech war und ist, dass er in Leipzig eben nur einer von vielen bedeutenden Musikern ist, Bayreuth hingegen gehört ihm ganz allein.