
Der Ernst der Lage bestehe darin, dass die Wählerinnen und Wähler diese Partei wollten, sagte Krüger dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. In Teilen der Gesellschaft hätten sich bestimmte Positionen etabliert, die nicht hinnehmbar und mit demokratischen Prinzipien unvereinbar seien. Insofern sei die AfD ein erfolgreiches "Radikalisierungskollektiv". Daher warne er davor, ein solches Abstimmungs-Verhalten noch als Protest zu begreifen, da dies einer Verharmlosung gleichkomme. Kritik übte der aus Thüringen stammende Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung auch daran, Etikette wie ein "typisch ostdeutsch" zu vergeben. Dahinter verberge sich eher der Versuch der Nicht-Ostdeutschen, das Phänomen zu erklären.Vielmehr gebe es mittlerweile in vielen Ländern ein "Diffundieren der gesellschaftlichen Mitte" mit negativen Konsequenzen für entsprechende Parteien.
Diese Mitte zu stärken stelle eine enorme Herausforderung dar, betonte Krüger. Man dürfe "die Sache nicht laufen lassen und Radikalisierungen billigend in Kauf nehmen".
Diese Nachricht wurde am 02.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.