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Wahl in Österreich
FPÖ-Kandidat gewinnt erste Runde

Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Österreich hat vor allem eine Partei gewonnen: die rechtspopulistische FPÖ. Ihr Kandidat Norbert Hofer kam auf gut 36 Prozent der Stimmen. In der Stichwahl trifft er nun auf den früheren Uni-Professor Alexander van der Bellen, den die Grünen unterstützen.

24.04.2016
    Sie sehen den ehemaligen Grünen-Chef van der Bellen und FPÖ-Kandidat Hofer.
    In Österreich kommt es zur Stichwahl zwischen dem ehemaligen Grünen-Chef van der Bellen und dem FPÖ-Kandidaten Hofer. (picture-alliance / dpa / Christian Bruna)
    Die Reaktion des FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache war erwartbar: "Heute wurde Geschichte geschrieben". Und nicht nur das, er sprach sogar von einem "neuen politischen Zeitalter". Der Kandidat Hofer werde auch das Finale schaffen, zeigte sich Strache überzeugt.
    Die Ergebnisse im Einzelnen: Norbert Hofer, FPÖ, liegt nach dem vorläufigen Endergebnis bei 36,4 Prozent der Stimmen, gefolgt vom unabhängigen - aber von den Grünen unterstützten Bewerber Alexander van der Bellen mit 20,4 Prozent. Dritte wurde die frühere Präsidentin des Verfassungsgerichts, Irmgard Griss. Sie kam auf 18,5 Prozent. Die Kandidaten der großen Volksparteien SPÖ und ÖVP landeten abgeschlagen dahinter. Noch schlechter schnitt nur der sechste Bewerber ab, der Unternehmer Richard "Mörtel" Lugner.
    Amtsinhaber Fischer durfte nicht mehr antreten
    Die Stichwahl findet nun am 22. Mai statt. Dann wählen die Österreicher erstmals einen Präsidenten für ihr Land, der nicht SPÖ oder ÖVP angehört. Das Staatsoberhaupt hat in Österreich ähnlich wie in Deutschland meist repräsentative Aufgaben. Er ernennt aber auch den Bundeskanzler und kann unter gewissen Umständen auch das Parlament auflösen. Amtsinhaber Heinz Fischer, SPÖ, durfte nach zwei Amtszeiten nicht wieder antreten.
    Österreich hatte in den vergangenen Monaten vor allem mit einer deutlichen Verschärfung der Flüchtlingspolitik für Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem legte die Regierung eine jährliche Obergrenze von 37.500 neuen Flüchtlingen pro Jahr fest.