Die Botschaft ist klar und unmissverständlich: auch 16 Jahre nach dem radioaktiven Fallout, der in Deutschland vor allem Bayern heimsuchte, sind heimische Waldpilze und auch Wild – in erster Linie Wildschwein - teilweise noch hoch mit Cäsium 137 belastet. Allerdings fällt diese Belastung regional sehr verschieden aus. Dr. Harald Jugel vom Bayrischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit:
Wir wissen, dass um München herum die Vorortwälder leider zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehören. Ebenso die Waldgebiete am Rande der Alpen, wo sich die radioaktive Wolke abgeregnet hat, und dann ist auch der Bayrische Wald teilweise stark belastet. Wir können das schon eingrenzen, noch nicht das ganze Gebiet, aber es wird schärfer.
Jahr um Jahr gelingt es den Wissenschaftlern immer genauer, die belasteten Gebiete präzise einzugrenzen. Die Daten gehen gesammelt an das Bayrische Landesamt für Umweltschutz und werden dort ausgewertet. Bei insgesamt 350 Pilzproben in den vergangenen zwei Jahren fanden die Analytiker Werte um 100 Becquerel Cäsium pro Kilogramm, aber auch Spitzenwerte um 2500 Becquerel pro Kilogramm.
Bei den Pilzen sind es sehr häufig die Röhrlinge, aber wir haben letztes Jahr auch ein paar andere Pilze unter den sogenannten Lamellen oder Blätterpilzen gefunden, die dann auch noch belastet waren. Aber das sind dann Gebiete, die ohnehin belastet sind. Dort ist dann der Maronenröhrling, der ist eigentlich noch unser Spitzenreiter oder der Birkenpilz ist auch noch sehr hoch belastet, weil der Birkenpilz ja aus nassen Gebieten stammt, und nasse Gebiete sind ja meistens sauer im Wald, und das ist dann ein sehr schlechtes Gebiet für Radioaktivität, weil auf sauren Böden geht die Radioaktivität sehr leicht in die Pflanzen.
Bei Pilzen vom Markt, auch Steinpilzen, fanden die Wissenschaftler in den vergangenen zwei Jahren keine radioaktive Belastung mehr. Maronenröhrlinge würden allerdings selten auf dem Markt angeboten, sondern eher selbst gesammelt. Pilzsammlern bieten die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden deshalb an, ihre Sammlung untersuchen zu lassen. Danach könnten die Pilzsucher selbst entscheiden, ob sie weiter in "ihrem" Wald Pilze sammeln wollen. Die als besonders belastet erkannten Gebiete in Bayern ebenso wie die Messergebnisse bei Pilzen und Wild veröffentlicht das Bayrische Landesamt für Umweltschutz im Internet unter: www.bayern.de/lfu/strahlen.
Eindeutiger ist die Lage inzwischen bei Importpilzen. Obwohl die osteuropäischen Länder stärker noch als Bayern vom radioaktiven Fallout betroffen waren, sind die offiziell eingeführten Pilze aus Polen oder der Ukraine wenig belastet. Im vergangenen Jahr habe es keine Überschreitung des Eu-weit genormten Grenzwerts von 600 Becquerel Cäsium pro Kilogramm Lebensmittel mehr gegeben. Offenbar haben sich die internationalen Pilzhändler auf die Situation eingestellt. Es würde bereits in den jeweiligen Ländern gemessen, sagt Dr. Jugel. Er hält den Verzehr von Importpilzen daher im Prinzip für ungefährlich:
Man ist beim Importpilz auf der sicheren Seite. Aber natürlich nicht absolut, denn wir untersuchen eine Probe und die daneben kann kontaminiert sein. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein einheimischer Pilz belastet ist, ist höher, als bei einem Importpilz.
Werden kontaminierte Proben gefunden, muss der Importeur die Ware vernichten oder sie wieder ausführen. Private Pilzsammler hingegen dürfen inzwischen ihre Pilze mit nach Deutschland bringen und auch essen – auf eigene Verantwortung. Sicherer sei es aber, sie dann hier untersuchen zu lassen.
Grundsätzlich sei es ohnehin eine persönliche Entscheidung, Waldpilze zu verzehren, die möglicherweise mit 600 oder annähernd 600 Becquerel Cäsium pro Kilogramm belastet sind. Denn jede Strahlendosis kann tödlich sein, sagt Dr. Jugel:
Wir können aus statistischen Gründen sagen, dass eine Strahlendosis von 600 Becquerel pro Kilogramm Lebensmittel keine Wirkung hat, aber nur statistisch. Wenn ich der einzige bin aus einer Menge von 10.000, der dadurch an Krebs erkrankt, ist das mein Pech, und ich bin der, der in der Statistik durchgefallen ist. Deswegen sage ich, es ist statistisch ungefährlich, aber es ist eine persönliche Entscheidung. Ich esse Pilze mit 600 Becquerel pro Kilogramm. Ich habe sie aber niemals meinem Sohn gegeben.
Wir wissen, dass um München herum die Vorortwälder leider zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehören. Ebenso die Waldgebiete am Rande der Alpen, wo sich die radioaktive Wolke abgeregnet hat, und dann ist auch der Bayrische Wald teilweise stark belastet. Wir können das schon eingrenzen, noch nicht das ganze Gebiet, aber es wird schärfer.
Jahr um Jahr gelingt es den Wissenschaftlern immer genauer, die belasteten Gebiete präzise einzugrenzen. Die Daten gehen gesammelt an das Bayrische Landesamt für Umweltschutz und werden dort ausgewertet. Bei insgesamt 350 Pilzproben in den vergangenen zwei Jahren fanden die Analytiker Werte um 100 Becquerel Cäsium pro Kilogramm, aber auch Spitzenwerte um 2500 Becquerel pro Kilogramm.
Bei den Pilzen sind es sehr häufig die Röhrlinge, aber wir haben letztes Jahr auch ein paar andere Pilze unter den sogenannten Lamellen oder Blätterpilzen gefunden, die dann auch noch belastet waren. Aber das sind dann Gebiete, die ohnehin belastet sind. Dort ist dann der Maronenröhrling, der ist eigentlich noch unser Spitzenreiter oder der Birkenpilz ist auch noch sehr hoch belastet, weil der Birkenpilz ja aus nassen Gebieten stammt, und nasse Gebiete sind ja meistens sauer im Wald, und das ist dann ein sehr schlechtes Gebiet für Radioaktivität, weil auf sauren Böden geht die Radioaktivität sehr leicht in die Pflanzen.
Bei Pilzen vom Markt, auch Steinpilzen, fanden die Wissenschaftler in den vergangenen zwei Jahren keine radioaktive Belastung mehr. Maronenröhrlinge würden allerdings selten auf dem Markt angeboten, sondern eher selbst gesammelt. Pilzsammlern bieten die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden deshalb an, ihre Sammlung untersuchen zu lassen. Danach könnten die Pilzsucher selbst entscheiden, ob sie weiter in "ihrem" Wald Pilze sammeln wollen. Die als besonders belastet erkannten Gebiete in Bayern ebenso wie die Messergebnisse bei Pilzen und Wild veröffentlicht das Bayrische Landesamt für Umweltschutz im Internet unter: www.bayern.de/lfu/strahlen.
Eindeutiger ist die Lage inzwischen bei Importpilzen. Obwohl die osteuropäischen Länder stärker noch als Bayern vom radioaktiven Fallout betroffen waren, sind die offiziell eingeführten Pilze aus Polen oder der Ukraine wenig belastet. Im vergangenen Jahr habe es keine Überschreitung des Eu-weit genormten Grenzwerts von 600 Becquerel Cäsium pro Kilogramm Lebensmittel mehr gegeben. Offenbar haben sich die internationalen Pilzhändler auf die Situation eingestellt. Es würde bereits in den jeweiligen Ländern gemessen, sagt Dr. Jugel. Er hält den Verzehr von Importpilzen daher im Prinzip für ungefährlich:
Man ist beim Importpilz auf der sicheren Seite. Aber natürlich nicht absolut, denn wir untersuchen eine Probe und die daneben kann kontaminiert sein. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein einheimischer Pilz belastet ist, ist höher, als bei einem Importpilz.
Werden kontaminierte Proben gefunden, muss der Importeur die Ware vernichten oder sie wieder ausführen. Private Pilzsammler hingegen dürfen inzwischen ihre Pilze mit nach Deutschland bringen und auch essen – auf eigene Verantwortung. Sicherer sei es aber, sie dann hier untersuchen zu lassen.
Grundsätzlich sei es ohnehin eine persönliche Entscheidung, Waldpilze zu verzehren, die möglicherweise mit 600 oder annähernd 600 Becquerel Cäsium pro Kilogramm belastet sind. Denn jede Strahlendosis kann tödlich sein, sagt Dr. Jugel:
Wir können aus statistischen Gründen sagen, dass eine Strahlendosis von 600 Becquerel pro Kilogramm Lebensmittel keine Wirkung hat, aber nur statistisch. Wenn ich der einzige bin aus einer Menge von 10.000, der dadurch an Krebs erkrankt, ist das mein Pech, und ich bin der, der in der Statistik durchgefallen ist. Deswegen sage ich, es ist statistisch ungefährlich, aber es ist eine persönliche Entscheidung. Ich esse Pilze mit 600 Becquerel pro Kilogramm. Ich habe sie aber niemals meinem Sohn gegeben.