Beim jetzigen Status quo kein einziges Gewässer, was durchgängig wäre von der Mündung bis zur Quelle.
Gesteht Dr. Harald Friedrich, der im Düsseldorfer Umweltministerium für Gewässerschutz zuständig ist. Mehr als 14.000 Staustufen stehen dem Aalnachwuchs in seinem Bundesland im Weg. Bei strenger Auslegung der EU-Wasserrahmenrichtlinie müssten sie alle beseitigt werden oder wenigstens mit Fischtreppen ausgestattet. Und das wäre unbezahlbar:
Es ist auf alle Fälle eine Summe, für die es ganz sicherlich keinen Finanzier gibt.
Geht also nicht, stellt Umweltstaatssekretärin Christiane Friedrich klar. Zumal die Hindernisse bei der Aufwärtswanderung nur die Hälfte des Problems sind, und nicht nur das Problem junger Aale und ausgewachsener Lachse. Die Lachse machen es ja umgekehrt wie die Aale: Sie werden im Atlantik groß, schwimmen als erwachsene Tiere die Flüsse hoch, um sich fortzupflanzen, und die Junglachse zieht es dann zum Meer zurück, genau wie die erwachsenen Aale. Auf dem Weg flussabwärts treffen kleiner Lachs und großer Aal auf jede Menge tödlicher Hindernisse, nämlich allein in NRW auf 340 Wasserkraftwerke in Betrieb. Man könnte sie alle so umbauen, dass die meisten Fische jeweils unverletzt an den Turbinen vorbei kommen, nicht alle, das ist kaum möglich, aber doch 95 Prozent der Tiere pro Kraftwerk. Doch selbst dann hätten die Wanderfische in einem Fluss wie der Ruhr, der Ruhrgebietsruhr, keine Überlebenschance. Sie müssten nämlich von der Quelle bis zur Mündung 42 Wasserkraftwerk überleben, andere Hindernisse nicht mitgerechnet:
Wenn ich jetzt mal annehme, jede Auf- und Abstiegsanlage hätte eine Effizienz von 95%. Dann muss ich 0,95 mal 0,95, also mal der Anzahl der Bauwerke rechnen. Und da erschließt sich für jeden normal mathematisch denkenden Menschen: die Art wird nicht überleben können, wenn sie aufwärts und abwärts 76 Bauwerke durchwandern muss.
In der Ruhrgebietsruhr und in den meisten anderen Flüssen Nordrhein-Westfalens wird das Umweltministerium die Wasserkraftbetreiber deshalb nur wenig behelligen. Drastische Auflagen kommen nur auf die Stromerzeuger an drei größeren Flüssen zu: An der Rur in der Eifel, einem Nebenfluss der Maas, und an der linksrheinischen Ahr sowie an der rechtsrheinischen Sieg:
Die Sieg für den Lachs 100 % durchgängig zu machen, ist eine realisierbare und vom Aufwand im Vergleich zu den anderen Nebenflüssen des Rheines Problem was man angehen kann, und was auch mit dem geringsten Aufwand zu bewerkstelligen ist.
Geringster Aufwand? Immerhin sind an der Sieg schon drei Millionen Euro investiert worden, um den Lachs wieder heimisch zu machen. Und immer noch stehen 7 Wasserkraftanlagen und 19 weitere Staustufen der Fischwanderung im Weg. Nur an der Sieg. Und das Dilemma betrifft nicht nur Aal und Lachs, sondern noch viele andere Arten. Auch ist NRW nur ein Beispiel, das einzige gut untersuchte Beispiel. In den anderen Bundesländern sieht es wahrscheinlich nicht besser aus.
Gesteht Dr. Harald Friedrich, der im Düsseldorfer Umweltministerium für Gewässerschutz zuständig ist. Mehr als 14.000 Staustufen stehen dem Aalnachwuchs in seinem Bundesland im Weg. Bei strenger Auslegung der EU-Wasserrahmenrichtlinie müssten sie alle beseitigt werden oder wenigstens mit Fischtreppen ausgestattet. Und das wäre unbezahlbar:
Es ist auf alle Fälle eine Summe, für die es ganz sicherlich keinen Finanzier gibt.
Geht also nicht, stellt Umweltstaatssekretärin Christiane Friedrich klar. Zumal die Hindernisse bei der Aufwärtswanderung nur die Hälfte des Problems sind, und nicht nur das Problem junger Aale und ausgewachsener Lachse. Die Lachse machen es ja umgekehrt wie die Aale: Sie werden im Atlantik groß, schwimmen als erwachsene Tiere die Flüsse hoch, um sich fortzupflanzen, und die Junglachse zieht es dann zum Meer zurück, genau wie die erwachsenen Aale. Auf dem Weg flussabwärts treffen kleiner Lachs und großer Aal auf jede Menge tödlicher Hindernisse, nämlich allein in NRW auf 340 Wasserkraftwerke in Betrieb. Man könnte sie alle so umbauen, dass die meisten Fische jeweils unverletzt an den Turbinen vorbei kommen, nicht alle, das ist kaum möglich, aber doch 95 Prozent der Tiere pro Kraftwerk. Doch selbst dann hätten die Wanderfische in einem Fluss wie der Ruhr, der Ruhrgebietsruhr, keine Überlebenschance. Sie müssten nämlich von der Quelle bis zur Mündung 42 Wasserkraftwerk überleben, andere Hindernisse nicht mitgerechnet:
Wenn ich jetzt mal annehme, jede Auf- und Abstiegsanlage hätte eine Effizienz von 95%. Dann muss ich 0,95 mal 0,95, also mal der Anzahl der Bauwerke rechnen. Und da erschließt sich für jeden normal mathematisch denkenden Menschen: die Art wird nicht überleben können, wenn sie aufwärts und abwärts 76 Bauwerke durchwandern muss.
In der Ruhrgebietsruhr und in den meisten anderen Flüssen Nordrhein-Westfalens wird das Umweltministerium die Wasserkraftbetreiber deshalb nur wenig behelligen. Drastische Auflagen kommen nur auf die Stromerzeuger an drei größeren Flüssen zu: An der Rur in der Eifel, einem Nebenfluss der Maas, und an der linksrheinischen Ahr sowie an der rechtsrheinischen Sieg:
Die Sieg für den Lachs 100 % durchgängig zu machen, ist eine realisierbare und vom Aufwand im Vergleich zu den anderen Nebenflüssen des Rheines Problem was man angehen kann, und was auch mit dem geringsten Aufwand zu bewerkstelligen ist.
Geringster Aufwand? Immerhin sind an der Sieg schon drei Millionen Euro investiert worden, um den Lachs wieder heimisch zu machen. Und immer noch stehen 7 Wasserkraftanlagen und 19 weitere Staustufen der Fischwanderung im Weg. Nur an der Sieg. Und das Dilemma betrifft nicht nur Aal und Lachs, sondern noch viele andere Arten. Auch ist NRW nur ein Beispiel, das einzige gut untersuchte Beispiel. In den anderen Bundesländern sieht es wahrscheinlich nicht besser aus.