Zwar lässt ein Impfstoff gegen das Humane Immunschwäche-Virus noch weiter auf sich warten, dennoch berichten Experten anlässlich der derzeit in Bangkok stattfindenden 15. Welt-Aids-Konferenz von weiteren Teilerfolgen. So werden zurzeit in 19 Ländern Vakzine und neue Präparate erprobt - so viel wie nie zuvor. Weitere wichtige Studien mit neuen Wirkstoffen sollen noch in diesem Jahr beginnen. Insgesamt bis zu 16.000 Probanden werden an den Untersuchungen teilnehmen. Diese großen Anstrengungen, so hoffen Fachleute, sollen nach Jahren der Rückschläge und Enttäuschungen endlich substanzielle Fortschritte bringen.
Dabei setzen die Wissenschaftler vor allem auf einen Ansatz: Probanden wird ein Ausschnitt aus dem Erbgut des Virus verabreicht, auf den das Immunsystem anspringen und ihn erkennen lernen soll. Allerdings gelangt die Virus-DNS nicht frei in das Blut der Teilnehmer, sondern wird in einen so genannten Vektor eingeschlossen. Dazu dienen besonders behandelte Viren, so genannte Gen-Taxis. Sie steuern Zellen im Körper an und liefern ihre Fracht ab, worauf die "infizierten" Zellen mit der Produktion jener Proteine beginnen, die von der HIV-DNS beschrieben werden. Dabei ist es also wichtig, eine Virus-Erbinformation zu wählen, die einerseits charakteristisch genug ist, um eindeutig von "Polizeizellen" erkannt zu werden, andererseits aber keinesfalls selbst pathogen wirken darf. Im Idealfall würden Abwehrzellen des Körpers so lernen, welche Merkmale infizierte Zellen in ihrer Hülle tragen und mit welchen Mitteln diese Zellen vernichtet werden können.
Kritiker bemängeln, dass sich zu viele Kräfte auf diesen Ansatz der zellulären Abwehr von AIDS konzentrierten, während die Idee einer Stimulierung der Herstellung von Antikörpern gegen das Virus vernachlässigt werde. Im Falle eines Fehlschlages würde dadurch zu viel Zeit verloren. Auch könne möglicherweise die alleinige Aktivierung eines Teils der Abwehr - hier der Polizei-Fresszellen - nicht ausreichen, um einen genügenden Schutz zu erzielen. Auch würde insgesamt nicht genug in die Erforschung an HIV-Impfstoffen investiert. Derzeit, so rechnen Fachleute vor, ginge gerade ein Prozent der Aids-Forschungsetats in den Bereich der Vakzinforschung. Eine Forderung des Welt-Aids-Konferenz lautete daher, die bestehenden Aktivitäten zu Impfstoffen zu bündeln und besser aufeinander abzustimmen als bislang, um die knappen Mittel nicht in gleichen Ansätzen unterschiedlicher Gruppen zu vergeuden.
[Quelle: Martin Winkelheide]
Dabei setzen die Wissenschaftler vor allem auf einen Ansatz: Probanden wird ein Ausschnitt aus dem Erbgut des Virus verabreicht, auf den das Immunsystem anspringen und ihn erkennen lernen soll. Allerdings gelangt die Virus-DNS nicht frei in das Blut der Teilnehmer, sondern wird in einen so genannten Vektor eingeschlossen. Dazu dienen besonders behandelte Viren, so genannte Gen-Taxis. Sie steuern Zellen im Körper an und liefern ihre Fracht ab, worauf die "infizierten" Zellen mit der Produktion jener Proteine beginnen, die von der HIV-DNS beschrieben werden. Dabei ist es also wichtig, eine Virus-Erbinformation zu wählen, die einerseits charakteristisch genug ist, um eindeutig von "Polizeizellen" erkannt zu werden, andererseits aber keinesfalls selbst pathogen wirken darf. Im Idealfall würden Abwehrzellen des Körpers so lernen, welche Merkmale infizierte Zellen in ihrer Hülle tragen und mit welchen Mitteln diese Zellen vernichtet werden können.
Kritiker bemängeln, dass sich zu viele Kräfte auf diesen Ansatz der zellulären Abwehr von AIDS konzentrierten, während die Idee einer Stimulierung der Herstellung von Antikörpern gegen das Virus vernachlässigt werde. Im Falle eines Fehlschlages würde dadurch zu viel Zeit verloren. Auch könne möglicherweise die alleinige Aktivierung eines Teils der Abwehr - hier der Polizei-Fresszellen - nicht ausreichen, um einen genügenden Schutz zu erzielen. Auch würde insgesamt nicht genug in die Erforschung an HIV-Impfstoffen investiert. Derzeit, so rechnen Fachleute vor, ginge gerade ein Prozent der Aids-Forschungsetats in den Bereich der Vakzinforschung. Eine Forderung des Welt-Aids-Konferenz lautete daher, die bestehenden Aktivitäten zu Impfstoffen zu bündeln und besser aufeinander abzustimmen als bislang, um die knappen Mittel nicht in gleichen Ansätzen unterschiedlicher Gruppen zu vergeuden.
[Quelle: Martin Winkelheide]