Im November des vergangenen Jahres hat zum 20. Mal eine Vega-Rakete vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana abgehoben. Bei bisher zwei Fehlstarts gibt es bei dieser kleinen Rakete in puncto Zuverlässigkeit noch Luft nach oben.
In einigen Monaten soll die verstärkte Vega-C erstmals abheben. Sie bringt einen bis zu 2,2 Tonnen schweren Satelliten auf eine 700 Kilometer hohe Umlaufbahn, die über die Pole hinweg führt.
Solche Bahnen nutzen typischerweise Satelliten zur Beobachtung der Erde. Gegenüber der bestehenden Vega ist die neue Version fast 50 Prozent leistungsstärker – bei gleich bleibenden Startkosten von rund 30 Millionen Euro.
Die Vega C verfügt über drei Stufen, die feste Treibstoffe verbrennen. Sie funktionieren im Grunde wie Feuerwerksraketen: Einmal gezündet, brennen sie den Treibstoff ab, wobei sie sich weder drosseln noch abschalten lassen.
Europas preisgünstige Rakete
Nur die vierte Stufe, AVUM plus, verbrennt flüssigen Triebstoff und lässt sich mehrfach zünden. So kann die Vega C verschiedene Satelliten auf unterschiedlichen Bahnen aussetzen.
Die Fachleute warten gespannt auf die neue Rakete. Ihre erste Stufe dient zudem als Booster für die neue Ariane 6. Die verfügt entweder über zwei oder vier Vega-C-Stufen, die als Verstärkung an der Seite montiert sind.
Die unter italienischer Leitung gebaute Vega ist ein wichtiges Standbein für Europas künftige Raumfahrt: Sie soll selbst preisgünstig und flexibel Satelliten ins All tragen – und zudem das Flaggschiff Ariane 6 unterstützen.