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Warum die Welt ein Dorf ist

Der "Magie der Zahlen" widmet sich 3sat bis einschließlich Samstag mit einer Serie. Im ersten Teil geht es um "Kleine-Welt-Phänomen", ein Prinzip, das beweist, dass man im Schnitt nur sechs "Übermittler" braucht, um einem eigentlich völlig Unbekannten eine Botschaft zu überbringen.

Von Franziska Rattei |
    Deutschlandfunk Seewetteransage:
    1111
    2,5 Meter
    3 bis 4


    Zahlen sind überall.

    Der Mathematiker Rudolf Taschner rechnet sogar mit ihrer übersinnlichen Bedeutung.

    "Rechnen mit Gott - Mathematik und Religion. 4 das ist die Welt, 3 das Göttliche, 3 + 4 ist 7. 7 ist eine ganz besondere Zahl."

    Die Faszination der Zahlen - sie beginnt im Klassenzimmer:

    "Primzahlen - habt Ihr ein paar Primzahlen für mich?
    -2!
    -7! - Oh ja!
    -5!"

    Schüler rund um den Globus lernen, dass alle natürlichen Zahlen ein Produkt aus Primzahlen sind.

    Echte "Codeknacker" verbringen ihr ganzes Leben mit mathematischen Rätseln.

    In einem kleinen Vorort von Paris wohnt Louis den Branges. Kein anderer Wissenschaftler auf der Welt hat sich länger mit dem Mysterium der Primzahlen beschäftigt. Louis de Branges:

    "Mit dem Ergebnis meiner Untersuchungen wird man die physikalischen Gesetze des Universums verstehen; speziell im Bereich der Atome und Elektronen. Als ich jung war, dachte ich immer: Primzahlen wären nur eine Rechenhilfe. Doch als ich mit meinen Untersuchungen fortfuhr, erkannte ich, dass sie uns helfen können, das Universum und die Natur zu verstehen."

    Der Faszination der Mathematik erlag auch Darren Aronofsky. Sein Regiedebüt "Pi" entführt in die bizarre Welt eines Genies.

    "1. Mathematik ist die Sprache der Natur. 2. Alles um uns herum lässt sich durch Zahlen wiedergeben und verstehen. 3. Stellt man die Zahlen eines beliebigen Systems grafisch dar, entstehen Muster. Folgerung: Überall in der Natur existieren Muster. Sonst gibt es keine Ordnung. Und es regiert das Chaos."

    Wie würde sich die Welt verändern, wenn wir die Zeit beschleunigen?

    Die Zeit - ein unbegreifliches Phänomen; nur Zahlen können ihre Grenzen beschreiben.

    Und was würde sich uns eröffnen, wenn wir die Zeit abbremsen?

    Wir könnten immer neue und überraschende Dimensionen der Wirklichkeit entdecken.

    Die Magie der Zahlen - für den Mathematiker Andrew Wiles ist sie Lebensinhalt:

    "Wie ich Mathematik erlebe, lässt sich vielleicht am besten so beschreiben: Ich betrete eine dunkle Villa. Ich gehe in einen Raum, und es ist dunkel, wirklich sehr dunkel. Man stolpert herum und stößt sich an den Möbeln, die herumstehen. Dann, ganz langsam, lernt man, wo die Möbel stehen. Und am Ende, vielleicht nach einem halben Jahr, findet man den Lichtschalter. Man legt ihn um, und auf einmal ist alles hell. Man kann ganz klar sehen, wo man die ganze Zeit über war."

    Themenwoche 3sat: "Magie der Zahlen (Webseite)