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Warum Ehrenamt?

Christa Büchler, bei Henkel zuständig für Corporate Volunteering

Von Kai Toss |
    Warum Engagement durch Corporate Volunteering? Weil Mitarbeiter nicht zu sozialem Handeln motiviert werden sollen, sondern dort Unterstützung durch Henkel erhalten, wo sie sich bereits ehrenamtlich engagieren. Deshalb sind Projekte auch so erfolgreich.

    "Corporate Volunteering hat bei Henkel eine lange Tradition. Wir sind im siebten Jahr, 1998 gegründet, mittlerweile international aufgerollt. Das heißt, dass alle Henkelfirmen in der Welt, alle Mitarbeiter daran teilnehmen. Wir haben seit 1998 mit Mitarbeitern und Pensionären 1.631 durchgeführt. Überall wo die Mitarbeiter und Pensionäre ehrenamtlich tätig sind, fördern wir dieses Engagement. Das ist deshalb so spannend für uns und die Mitarbeiter, weil wir einen riesigen Strauß an Engagement haben. Das ist die Mutter im Kindergarten oder der Vater in der Schulpflegschaft. Sei es, dass ein Klassenraum renoviert wird, ein Mikroskop für den Chemieunterricht angefordert wird oder Bilderbücher oder dass die Puppenecke renoviert werden muss. Es gibt aber auch die großen Projekte, Straßenkinder in Peru, die verbrannten Kinder in Nepal - das alles wird abgedeckt."

    Studenten, die ehrenamtlich arbeiten

    "Ich bin die Jennifer Maier, bin 24 Jahre alt, studiere am Campus in Duisburg BWL auf Bachelor, bin im zweiten Semester und mache seit sieben Jahren ehrenamtlich Reiseleiterin mit Extra-Touren. Extra-Touren ist eine gemeinnützige Organisation, zusammen geschlossen aus Caritas, Katholisches Ferienwerk Oberhausen. Ich mache das, weil ich selber als kleines Kind, seit ich 14 bin, mitgefahren bin und weil es mir Spaß macht, mit Kindern etwas zu unternehmen. Kinder können einem mehr geben, als man manchmal denkt. Und natürlich wehen der Reisen an sich - wir fahren nach Spanien, Griechenland oder Polen, dementsprechend ist für mich noch ein Spaßfaktor mit dabei. Deshalb werde ich es auch noch einige Jahre weiter machen. Ich kann nur jedem empfehlen: Engagiert euch, motiviert die Jugendlichen und habt Spaß daran!"

    "Mein Name ist Sebastian Preiß. Ich studiere im zweiten Semester Wirtschaftswissenschaften auf Diplom und in meiner Freizeit bin ich Rettungshelfer beim Deutschen Roten Kreuz. Wir sind bei sämtlichen Festlichkeiten für die Erste Hilfe zuständig: Pflästerchen für kleine Kinder oder Betrunkene ins Taxi setzen. Es kommen aber auch härtere Sachen wie Schnittwunden. Ich mache das, weil ich es wichtig finde, dass es Leute gibt, die so etwas tun. Jeder, der schon einmal eine Institution um Hilfe gebeten hat, der war auch froh, dass die Leute geholfen haben. Und da das ehrenamtlich ist, ist es besonders schwer, dort jemanden zu motivieren. Das ist ein weiterer Ansporn für mich, weil ich sehe, dass die Zahlen rückläufig sind, aber dennoch wird man gebraucht. Für mein späteres Berufsleben erhoffe ich mir dadurch nichts, denn es macht sich zwar immer gut in der Bewerbung, wenn da drin steht, dass man eine ehrenamtliche Tätigkeit macht, aber Medizin und Wirtschaft haben eigentlich nicht viel gemein."

    "Mein Name ist (Name auf Wunsch des Interviewpartners entfernt). Ich komme aus Gelsenkirchen und studiere an der Universität Duisburg-Essen Ostasienwissenschaft im zweiten Semester. Ich trainiere im Karateclub Gelsenkirchen die Jugend, ich bin Jugendwart und C-Trainer. Ich bin schon länger in dem Verein. Ich bin da hinein gewachsen und es macht mir Spaß mit den Kindern zu arbeiten. Es gibt mir viel und den Kindern macht es Spaß, sie haben eine Beschäftigung in der Woche. Unsere Halle ist in einem sozialen Brennpunkt in Gelsenkirchen. Gelsenkirchen ist ja generell eine sehr arme Stadt. Ich biete den Kindern in diesem Umfeld die Möglichkeit, sich auszutoben. Manchmal ist das eine Gruppe von 30 bis 35 Kindern. Das ist nicht zu unterschätzen, ob das Kinder oder Erwachsene sind. Die verlangen was von einem, dann gucken einen 60 Augen an und dann muss man frei sprechen können. Das ist schon anspruchsvoll, das sollte man nicht unterschätzen. In der Hinsicht glaube ich schon, dass man Softskills, wie man sie ja nennt, mitbringt."