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Warum funkeln Planeten kaum?

Planeten, die über den Nachthimmel wandern, funkeln nicht – wenigstens nicht so stark. Sie sind uns wesentlich näher als die Sterne. Durch ein Teleskop betrachtet sehen wir Planeten als Scheiben. Dagegen bleiben auch die hellsten Sterne beim Blick durchs Teleskop Lichtpunkte. Der Punkt funkelt – die Scheibe leuchtet ziemlich gleichmäßig.

Von Sven Carsson |
    Würden wir Sterne und Planeten aus dem All beobachten, wäre das Licht beider Typen gleichmäßig. Ein Stern sendet Licht aus. Um unser Auge auf der Erde zu erreichen, muss das Licht durch die Erdatmosphäre reisen. Dabei trifft es auf Gasschichten mit unterschiedlichen Dichten und Temperaturen. Das Licht wird gebrochen. Zwischen den einzelnen Lichtwellen gibt es eine Wechselwirkung: manchmal verstärken sie sich gegenseitig – manchmal schwächen sie sich ab. Es kommt zu einem turbulenten Prozess im Sternlicht, das wir als Funkeln sehen.

    Auch das von Planeten reflektierte Sonnenlicht durchläuft auf seiner Reise zur Erde die Erdatmosphäre. Von einem Planeten empfangen wir aber – vereinfacht gesprochen – nicht einen punktförmigen Lichtstrahl, sondern viele von der Planetenscheibe reflektierte, die alle unterschiedlich in der Atmosphäre gebrochen werden. Und so heben sich die Auswirkungen praktisch auf. Wir sehen gleichmäßiges Licht von den Erdgeschwistern.

    Wenn Sie also in der Nacht einen hellen Lichtpunkt sehen, der kaum funkelt, blicken Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Planeten.