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Vorurteile
Warum Naturwissenschaften immer noch männlich dominiert sind

Männer wenden sich Naturwissenschaften zu, Frauen sind bei der Studienwahl eher in Sozial- oder Geisteswissenschaften zu finden: Dieses Klischee zeigt sich in aktuellen Zahlen immer noch.

    Erstsemester-Begrüßung an der Universität zu Köln. Dutzende Studierende sitzen in einem Hörsaal und haben den Blick nach vorn zum Vortragenden gerichtet.
    Wer ein Studium beginnt, orientiert sich häufig und immer noch an geschlechtsspezifischen Stereotypen bei der Auswahl der Fachrichtung. (picture alliance/Christoph Hardt/Geisler-Fotopress)
    Ein Forschungsteam aus der Schweiz hat untersucht, woran das liegt. Demnach meiden viele Frauen technische Studiengänge, weil sie Vorurteile haben. Auch wenn sie zum Beispiel in Mathematik genauso begabt sind wie Jungs, wählen sie bestimmte Fächer eher nicht aus. Für die Studie hatten 1500 Gymnasiasten und Gymnasiastinnen die Wahl zwischen fiktiven Studienfächern.
    Zwar wollten die Frauen in dem Test genau wie die Männer Berufe mit hohem Gehalt und Ansehen. Die Frauen lehnte aber Fächer ab, die eher analytisches statt kreatives Denken voraussetzten. Und sie bevorzugten Berufsfelder mit weniger Wettbewerb und möglicher Teilzeitarbeit.
    Das Forschungsteam fordert, Geschlechter-Stereotype stärker zu hinterfragen und Schülerinnen noch besser zu informieren. Denn logisches Denken sei überall gefragt. und umgekehrt seien auch in einem Ingenieurstudium zwischenmenschliche und kreative Fähigkeiten wichtig.
    Diese Nachricht wurde am 27.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.