Klaus Remme: Die Bilder des Papst-Besuches in der Türkei vor wenigen Tagen sind in bester Erinnerung: Benedikt XVI. gemeinsam im Gebet mit dem Mufti von Istanbul in der Blauen Moschee. Bilder, die für Gemeinsamkeit, für Verständigung, für Brückenbau, für Ausgleich mit anderen Religionen stehen. Umso stärker wirkt der Kontrast einer neuen Richtlinie des Erzbistums Köln, die in der Domstadt für Unruhe sorgt. Kardinal Meisner hat multireligiöse Feiern in Schulen verboten. Das Gottesbild der nichtchristlichen Religionen sei allzu unterschiedlich, heißt es in der Richtlinie. Kinder und Jugendliche seien noch nicht in der Lage, bei multireligiösen Feiern ausreichend zu differenzieren. Christoph Heckeley von der Pressestelle des Erzbistums sagt es so:
" Wir können ehrlicherweise und aus Respekt nicht einfach alles unter einen Hut nehmen und die Unterschiede unter den Tisch kehren und dann so tun, als gäbe es diese Unterschiede einfach nicht, sondern der Respekt und die Achtung vor der jeweils anderen Religion gebietet es, hier wirklich eine klare Trennungslinie zu ziehen, ohne dass man dadurch jemanden ausgrenzt, sondern im Gegenteil: man nimmt einander im Dialog ja eigentlich erst wirklich ernst, wenn man seinen Standpunkt ernst nimmt und die Differenzen, die es gibt, auch ernst nimmt."
Remme: Christoph Heckeley von der Pressestelle des Erzbistums. Unmissverständlich heißt es in der Richtlinie, "die pastoralen Dienste haben Sorge dafür zu tragen, dass etwaige multireligiöse Feiern in jedem Fall ohne Beteiligung der katholischen Kirche stattfinden". Die Proteste an einigen Schulen sind heftig. Am Telefon ist jetzt Pfarrer Franz Meurer. Er ist stark in der Sozialarbeit engagiert, hat natürlich auch viel Erfahrungen an Schulen und arbeitet in den Kölner Stadtteilen Höhenberg und Vingst. Ich grüße Sie Pfarrer Meurer!
Franz Meurer: Ja, herzlich gegrüßt!
Remme: Herr Meurer, was sagen Sie zu dieser Richtlinie?
Meurer: Zuerst einmal ist es so: Wahrscheinlich haben Sie mich angerufen, weil bei uns 68 Prozent aller Jugendlichen Migrationshintergrund haben, an unserer katholischen Grundschule über 50 Prozent der Kinder Muslime sind. Wir haben also in der Mehrheit Nichtkatholiken und Nichtevangelische.
Unser Grundsatz ist, dass wir, wie der Kardinal übrigens, verhindern wollen, dass die Kinder verwirrt werden. Das ist der positive Grundansatz. Zum Beispiel machen wir praktisch sehr viel Ökumene. Wir machen eine Kinderstadt mit 580 Kindern. Wir machen Sternsingen sogar ökumenisch. Wir haben eine ökumenische Familienwerkstatt, aber wir machen keine ökumenischen Schulmessen. Warum? - Die Kinder sollen wirklich den evangelischen und katholischen Gottesdienst kennen lernen. Natürlich machen wir dann auch öfter ökumenische Gottesdienste.
Ich erzähle das, um deutlich zu machen: Der Kardinal will etwas Positives erreichen. Er will das religiöse Leben fördern. Die Grundfrage ist nur: Was ist praktikabel? Das ist der entscheidende Faktor. Aber da kann man ja verschiedener Meinung sein. Ich persönlich sage zum Beispiel, wir dürfen die Kinder nicht verwirren. Unser Generalvikar hat heute gesagt, selbstverständlich dürfen türkische Kinder mitmachen bei einem Spiel vor Weihnachten, einem Krippenspiel. Wir hatten voriges Jahr nur türkische Kinder bei einem unserer vier Krippenspiele, weil die eben so begeistert waren, und in einer Kinderchristmette waren nur türkische Kinder beim Krippenspiel. - So ist bei uns die Lage!
Remme: Pfarrer Meurer, wie relevant ist denn die Frage von Ökumene, wenn Sie gerade sagen, dass der Prozentsatz von Jugendlichen und Kindern mit Migrationshintergrund so hoch ist, die also weder der katholischen noch der evangelischen Kirche angehören?
Meurer: Ja, natürlich! Das ist einfach die Mehrheit, zwei Drittel.
Remme: Und was sind denn multireligiöse Feiern? Wie soll ich mir das vorstellen? Einige Lehrer sagen, das ist seit langem Teil unserer erfolgreichen pädagogischen Arbeit.
Meurer: Die Frage ist wie immer die der Abgrenzung. Selbstverständlich machen wir gemeinsam nicht nur mit 600 Kindern im Sommer eine Kinderstadt, nicht nur haben wir gerade den Bolzplatz auf der Hauptschule repariert, nicht nur haben wir - ist ja auch mal interessant - mit allen zusammen drei Wochen lang Gebüsch weggeschnitten, damit vor drei Schulen kein Drogenhandel mehr ist.
Remme: Aber das hat ja nichts mit Religion zu tun?
Meurer: Doch und deswegen erzähle ich es ja! Religion heißt den praktischen Alltag der jungen Menschen befördern. Der heilige Franz von Sales sagt, der Alltag ist der Weg zu Gott. Theresa von Avila sagt, ob wir Gott lieben wissen wir nie in unserem Leben ganz genau, ob wir unseren Nächsten lieben merkt man jeden Tag. Das ist meine Position und da müssen wir gucken, was verwirrt jetzt die Kinder, was ist praktikabel und was bringt die durcheinander.
Remme: Aber wenn ich den Kardinal richtig verstehe, dann hat er dagegen ja nun wirklich nichts. Was ist denn - und ich habe, wenn ich die Zeitung lese, die Vermutung, dass dies auch in den Schulen passiert -, wenn Moslems und Christen in der Schule gemeinsam beten?
Meurer: Ja, natürlich! Das ist ein Problem der Kommunikation. Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Was der Kardinal will, kriegt er zurzeit nicht herüber. Deswegen gab es auch nach der Erklärung heute eine Nacherklärung, wo gesagt wird, das ist alles nicht so schlimm und wir wollen das gar nicht. Das Krippenspiel geht, im Advent geht's, beim heiligen Martin geht's und der Nikolaus geht. Das heißt es wird zu einer ganz speziellen Frage gesprochen, was gemeinsames Gebet heißt. Zum Beispiel: Sie sind Muslime und beten, ich höre Ihnen zu und dann bete ich und Sie hören mir zu. Das ist ja wie der Kardinal sagt völlig korrekt. Aber wie will man das vermitteln, zum Beispiel einem Lehrer, der etwa in einer Schulklasse unterrichtet mit unserem Durchschnitt, mit zwei Drittel Muslimen, der in einer Schule unterrichtet mit 40 Prozent ohne selbsterwirtschaftetes Einkommen. Das heißt es wird eine Frage der Praxis werden und das Fatale an solchen Richtlinien könnte sein - und wir werden alles tun, um das zu verhindern -, dass die Leute den Mut verlieren. Wir dürfen nämlich auf keinen Fall das multireligiös Erreichte in irgendeiner Weise gefährden.
Remme: Ich wollte Sie gerade fragen. Auf einem Schulhof, da wird ja nun nicht bei den Jugendlichen tagtäglich und in der Schulpause über das unterschiedliche Gottesbild diskutiert. Wie wichtig ist diese religiöse Verständigung für den Frieden unter den ethnischen Gruppen?
Meurer: Der religiöse Friede ist der allerwichtigste. Er wird aber nicht nur befördert durch Gespräche über Religion. Wenn ich zum Beispiel persönlich natürlich drei Tage lang mit den Jugendlichen den Bolzplatz auf dem Schulhof repariere, ist das mehr wert als 400 Religionsstunden, die ich nebenbei gar nicht geben könnte, weil ich zu viel zu tun habe, aber die Jugendlichen sehen, die packen gemeinsam an, die muslimische Lehrerin auch, die Sozialarbeiter auch, der Pastor ist auch dabei, und plötzlich sagen die, das ist der katholische Imam. - Ist doch schön oder nicht? - Das heißt wir müssen ein Klima des Respekts schaffen, wo wir das Positive belohnen und dafür sorgen, dass wir Taten der Liebe tun. Das wäre meine Position und da müssen wir schauen, ob Richtlinien helfen. Manchmal ja, manchmal nein.
Remme: Pfarrer Meurer, ist denn nicht der Kardinal gegenüber den Religionslehrern in der Schule weisungsbefugt?
Meurer: Das ist eine Spezialfrage. Mit der habe ich mich auch schon beschäftigt. Ich sage Ihnen ganz offen: Ich kriege es nicht heraus. Es gibt einmal die These: Wir sind ein freies Land. Die sind der nordrhein-westfälischen Verfassung als Landesbeamte verpflichtet. Aber natürlich muss die Kirche - das ist ja nicht nur der Kardinal; die Kirche ist immer Partizipation; die Kirche sind immer viele, ist immer Kommunikation - überlegen, wie bilden wir Religionslehrer aus. Das ist ja gar keine Frage. Natürlich gibt es eine Missio. Dafür bin ich aber kein Spezialist.
Remme: Herr Meurer, was machen Sie mit dieser Richtlinie im Alltag?
Meurer: Ich werde sie zuerst mal in Ruhe lesen. Mit der Post kam sie erst heute. Ich habe sie vorher zugefaxt bekommen. Wir werden auf keinen Fall zulassen, dass sich bei uns schlechte Stimmung verbreitet. Wir haben 8 Schulen und 19 Kindergärten. Die kommen regelmäßig die Schule besichtigen. Nebenbei: Die muslimischen Kinder, die in die Kirche kommen, sind immer viel, viel ehrfürchtiger als unsere deutschen Kinder. Die wissen nämlich, hier ist ein heiliger Ort, und unseren Kindern müssen wir das erst beibringen. Das tun wir aber auch gerne. Vor allen Dingen werden wir versuchen, die praktische Hilfe an die Spitze zu setzen, denn so hat es Kardinal Meisner gesagt: Liturgie ohne Diakonie ist Götzendienst. Ein Super-Spruch, um ihn mal zu zitieren. Wer also nur fromme Sachen redet und macht, ohne den Armen zu helfen, betet einen Götzen an. Das ist doch ein Super-Ding!
Remme: Pfarrer Franz Meurer war das. Er arbeitet in den Kölner Stadtteilen Höhenberg und Vingst. Herr Meurer, vielen Dank für das Gespräch!
Meurer: Alles Gute!
" Wir können ehrlicherweise und aus Respekt nicht einfach alles unter einen Hut nehmen und die Unterschiede unter den Tisch kehren und dann so tun, als gäbe es diese Unterschiede einfach nicht, sondern der Respekt und die Achtung vor der jeweils anderen Religion gebietet es, hier wirklich eine klare Trennungslinie zu ziehen, ohne dass man dadurch jemanden ausgrenzt, sondern im Gegenteil: man nimmt einander im Dialog ja eigentlich erst wirklich ernst, wenn man seinen Standpunkt ernst nimmt und die Differenzen, die es gibt, auch ernst nimmt."
Remme: Christoph Heckeley von der Pressestelle des Erzbistums. Unmissverständlich heißt es in der Richtlinie, "die pastoralen Dienste haben Sorge dafür zu tragen, dass etwaige multireligiöse Feiern in jedem Fall ohne Beteiligung der katholischen Kirche stattfinden". Die Proteste an einigen Schulen sind heftig. Am Telefon ist jetzt Pfarrer Franz Meurer. Er ist stark in der Sozialarbeit engagiert, hat natürlich auch viel Erfahrungen an Schulen und arbeitet in den Kölner Stadtteilen Höhenberg und Vingst. Ich grüße Sie Pfarrer Meurer!
Franz Meurer: Ja, herzlich gegrüßt!
Remme: Herr Meurer, was sagen Sie zu dieser Richtlinie?
Meurer: Zuerst einmal ist es so: Wahrscheinlich haben Sie mich angerufen, weil bei uns 68 Prozent aller Jugendlichen Migrationshintergrund haben, an unserer katholischen Grundschule über 50 Prozent der Kinder Muslime sind. Wir haben also in der Mehrheit Nichtkatholiken und Nichtevangelische.
Unser Grundsatz ist, dass wir, wie der Kardinal übrigens, verhindern wollen, dass die Kinder verwirrt werden. Das ist der positive Grundansatz. Zum Beispiel machen wir praktisch sehr viel Ökumene. Wir machen eine Kinderstadt mit 580 Kindern. Wir machen Sternsingen sogar ökumenisch. Wir haben eine ökumenische Familienwerkstatt, aber wir machen keine ökumenischen Schulmessen. Warum? - Die Kinder sollen wirklich den evangelischen und katholischen Gottesdienst kennen lernen. Natürlich machen wir dann auch öfter ökumenische Gottesdienste.
Ich erzähle das, um deutlich zu machen: Der Kardinal will etwas Positives erreichen. Er will das religiöse Leben fördern. Die Grundfrage ist nur: Was ist praktikabel? Das ist der entscheidende Faktor. Aber da kann man ja verschiedener Meinung sein. Ich persönlich sage zum Beispiel, wir dürfen die Kinder nicht verwirren. Unser Generalvikar hat heute gesagt, selbstverständlich dürfen türkische Kinder mitmachen bei einem Spiel vor Weihnachten, einem Krippenspiel. Wir hatten voriges Jahr nur türkische Kinder bei einem unserer vier Krippenspiele, weil die eben so begeistert waren, und in einer Kinderchristmette waren nur türkische Kinder beim Krippenspiel. - So ist bei uns die Lage!
Remme: Pfarrer Meurer, wie relevant ist denn die Frage von Ökumene, wenn Sie gerade sagen, dass der Prozentsatz von Jugendlichen und Kindern mit Migrationshintergrund so hoch ist, die also weder der katholischen noch der evangelischen Kirche angehören?
Meurer: Ja, natürlich! Das ist einfach die Mehrheit, zwei Drittel.
Remme: Und was sind denn multireligiöse Feiern? Wie soll ich mir das vorstellen? Einige Lehrer sagen, das ist seit langem Teil unserer erfolgreichen pädagogischen Arbeit.
Meurer: Die Frage ist wie immer die der Abgrenzung. Selbstverständlich machen wir gemeinsam nicht nur mit 600 Kindern im Sommer eine Kinderstadt, nicht nur haben wir gerade den Bolzplatz auf der Hauptschule repariert, nicht nur haben wir - ist ja auch mal interessant - mit allen zusammen drei Wochen lang Gebüsch weggeschnitten, damit vor drei Schulen kein Drogenhandel mehr ist.
Remme: Aber das hat ja nichts mit Religion zu tun?
Meurer: Doch und deswegen erzähle ich es ja! Religion heißt den praktischen Alltag der jungen Menschen befördern. Der heilige Franz von Sales sagt, der Alltag ist der Weg zu Gott. Theresa von Avila sagt, ob wir Gott lieben wissen wir nie in unserem Leben ganz genau, ob wir unseren Nächsten lieben merkt man jeden Tag. Das ist meine Position und da müssen wir gucken, was verwirrt jetzt die Kinder, was ist praktikabel und was bringt die durcheinander.
Remme: Aber wenn ich den Kardinal richtig verstehe, dann hat er dagegen ja nun wirklich nichts. Was ist denn - und ich habe, wenn ich die Zeitung lese, die Vermutung, dass dies auch in den Schulen passiert -, wenn Moslems und Christen in der Schule gemeinsam beten?
Meurer: Ja, natürlich! Das ist ein Problem der Kommunikation. Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Was der Kardinal will, kriegt er zurzeit nicht herüber. Deswegen gab es auch nach der Erklärung heute eine Nacherklärung, wo gesagt wird, das ist alles nicht so schlimm und wir wollen das gar nicht. Das Krippenspiel geht, im Advent geht's, beim heiligen Martin geht's und der Nikolaus geht. Das heißt es wird zu einer ganz speziellen Frage gesprochen, was gemeinsames Gebet heißt. Zum Beispiel: Sie sind Muslime und beten, ich höre Ihnen zu und dann bete ich und Sie hören mir zu. Das ist ja wie der Kardinal sagt völlig korrekt. Aber wie will man das vermitteln, zum Beispiel einem Lehrer, der etwa in einer Schulklasse unterrichtet mit unserem Durchschnitt, mit zwei Drittel Muslimen, der in einer Schule unterrichtet mit 40 Prozent ohne selbsterwirtschaftetes Einkommen. Das heißt es wird eine Frage der Praxis werden und das Fatale an solchen Richtlinien könnte sein - und wir werden alles tun, um das zu verhindern -, dass die Leute den Mut verlieren. Wir dürfen nämlich auf keinen Fall das multireligiös Erreichte in irgendeiner Weise gefährden.
Remme: Ich wollte Sie gerade fragen. Auf einem Schulhof, da wird ja nun nicht bei den Jugendlichen tagtäglich und in der Schulpause über das unterschiedliche Gottesbild diskutiert. Wie wichtig ist diese religiöse Verständigung für den Frieden unter den ethnischen Gruppen?
Meurer: Der religiöse Friede ist der allerwichtigste. Er wird aber nicht nur befördert durch Gespräche über Religion. Wenn ich zum Beispiel persönlich natürlich drei Tage lang mit den Jugendlichen den Bolzplatz auf dem Schulhof repariere, ist das mehr wert als 400 Religionsstunden, die ich nebenbei gar nicht geben könnte, weil ich zu viel zu tun habe, aber die Jugendlichen sehen, die packen gemeinsam an, die muslimische Lehrerin auch, die Sozialarbeiter auch, der Pastor ist auch dabei, und plötzlich sagen die, das ist der katholische Imam. - Ist doch schön oder nicht? - Das heißt wir müssen ein Klima des Respekts schaffen, wo wir das Positive belohnen und dafür sorgen, dass wir Taten der Liebe tun. Das wäre meine Position und da müssen wir schauen, ob Richtlinien helfen. Manchmal ja, manchmal nein.
Remme: Pfarrer Meurer, ist denn nicht der Kardinal gegenüber den Religionslehrern in der Schule weisungsbefugt?
Meurer: Das ist eine Spezialfrage. Mit der habe ich mich auch schon beschäftigt. Ich sage Ihnen ganz offen: Ich kriege es nicht heraus. Es gibt einmal die These: Wir sind ein freies Land. Die sind der nordrhein-westfälischen Verfassung als Landesbeamte verpflichtet. Aber natürlich muss die Kirche - das ist ja nicht nur der Kardinal; die Kirche ist immer Partizipation; die Kirche sind immer viele, ist immer Kommunikation - überlegen, wie bilden wir Religionslehrer aus. Das ist ja gar keine Frage. Natürlich gibt es eine Missio. Dafür bin ich aber kein Spezialist.
Remme: Herr Meurer, was machen Sie mit dieser Richtlinie im Alltag?
Meurer: Ich werde sie zuerst mal in Ruhe lesen. Mit der Post kam sie erst heute. Ich habe sie vorher zugefaxt bekommen. Wir werden auf keinen Fall zulassen, dass sich bei uns schlechte Stimmung verbreitet. Wir haben 8 Schulen und 19 Kindergärten. Die kommen regelmäßig die Schule besichtigen. Nebenbei: Die muslimischen Kinder, die in die Kirche kommen, sind immer viel, viel ehrfürchtiger als unsere deutschen Kinder. Die wissen nämlich, hier ist ein heiliger Ort, und unseren Kindern müssen wir das erst beibringen. Das tun wir aber auch gerne. Vor allen Dingen werden wir versuchen, die praktische Hilfe an die Spitze zu setzen, denn so hat es Kardinal Meisner gesagt: Liturgie ohne Diakonie ist Götzendienst. Ein Super-Spruch, um ihn mal zu zitieren. Wer also nur fromme Sachen redet und macht, ohne den Armen zu helfen, betet einen Götzen an. Das ist doch ein Super-Ding!
Remme: Pfarrer Franz Meurer war das. Er arbeitet in den Kölner Stadtteilen Höhenberg und Vingst. Herr Meurer, vielen Dank für das Gespräch!
Meurer: Alles Gute!