Die Neugier ist groß auf das Konzept, das Udo Kittelmann, der frischgebackene Direktor der beiden Berliner Nationalgalerien, dem Hamburger Bahnhof und seinen Sammlungen gaben will. Zumindest erste Andeutungen sind bereits zu sehen. Der Westflügel, in dem bislang vor allem die Arbeiten von Joseph Beuys präsentiert wurden, bleibt zwar wie bisher diesem weltweit einzigartigen Werkkonvolut vorbehalten, doch die Gliederung wirkt jetzt klarer und schlüssiger.
Auch Elemente aus Beuys’ politischer Lehre wie in der kürzlich abgebauten großen Retrospektive im Hamburger Bahnhof sind darin eingeflossen. In die Beuys-Säle gelangt man jedoch nun im Gegensatz zu früher durch vier dunkelbraun gehaltene Kabinette, die die Ideenwelt von Fluxus und Happening andeuten, mit seltenen Filmaufnahmen und zuvor hier kaum einmal gesehenen Arbeiten von Nam June Paik, Dieter Roth, Günter Brus, Marcel Duchamp und John Cage. Das alles deutet schon jetzt auf eine wohltuende neue Logik der Sammlung hin und macht neugierig auf Weiteres.
Udo Kittelmann betont allerdings, dass er sich Zeit lassen möchte mit der endgültigen Einrichtung der Sammlungsbereiche. Der Kult des Künstlers ist vorbei, sagt Kittelmann in Bezug auf die letzte Ausstellung seines Vorgängers Peter-Klaus Schuster, von dessen schwärmerischem Pathos er sich deutlich abgrenzen will. Stattdessen will er die großzügigen 13.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche des Hamburger Bahnhofs nach und nach mit immer neuen inhaltlichen Aspekten der Sammlung versehen, die den Besucher selber zum Entdecker zeitgenössischer Kunstwelten werden lassen.
"Es ist eine fantastische Aufgabe, die einen zur Zeit jedenfalls immer ein Tageswerk vollbringen lässt und ein Nachtwerk. Die Arbeit, die Installation von Janet Cardiff/ George Miller, betrachte ich schon als eine Metapher für meinen Anfang. Es ist ein großes Bühnenstück.
Sie werden die Installation durch einen großen theaterähnlichen Vorhang betreten. Und das Spannende ist ja immer nicht das, was vor dem Vorhang ist, sondern, wenn er gelüftet wird, was sich hinter dem Vorhang verbirgt.
Ich weiß im Moment auch noch nicht ganz genau - oder Sie wissen es noch nicht, ich weiß es schon genau - was sich dann irgendwann hinter dem großen Vorhang des Hamburger Bahnhofs zum Spätsommer hin lüften wird."
Das kanadische Künstlerpaar Janet Cardiff und George Miller bespielt die derzeit leere Haupthalle des Hamburger Bahnhofs mit einer Klang- und Rauminstallation. Zahllose Lautsprecher verteilen sich über den Saal, in dessen Mitte Stühle für die Besucher aufgestellt sind. Die Kompositionen unter dem Titel "The Murder of Crows" handeln von albtraumartigen Sequenzen, die im Wechsel von Erzählung und Klangkompositionen eine psychedelisch aufgeladene Atmosphäre erzeugen.
Der Symbolcharakter dieser Arbeit für Kittelmanns Museumskonzept reicht über den großen roten Theatervorhang am Eingang noch hinaus. Cardiff und Miller präsentieren eine sinnliche, traumartige Ansprache des Publikums, eine ständige Vermischung von Realität und Fiktion, wie auch Kittelmann sie bei seinen Ausstellungen bekanntermaßen schätzt.
Die nächsten Wochen und Monate werden von Reparaturen am Dach der Haupthalle und schrittweise künstlerischen Aktionen sein. Dann will Kittelmann auch das Gesamtkonzept für seine drei Häuser, die Alte und Neue Nationalgalerie und den Hamburger Bahnhof vorstellen. Vieles deutet tatsächlich auf eine neue Zeitrechnung in Berlins wichtigsten Kunstmuseen hin.
Auch Elemente aus Beuys’ politischer Lehre wie in der kürzlich abgebauten großen Retrospektive im Hamburger Bahnhof sind darin eingeflossen. In die Beuys-Säle gelangt man jedoch nun im Gegensatz zu früher durch vier dunkelbraun gehaltene Kabinette, die die Ideenwelt von Fluxus und Happening andeuten, mit seltenen Filmaufnahmen und zuvor hier kaum einmal gesehenen Arbeiten von Nam June Paik, Dieter Roth, Günter Brus, Marcel Duchamp und John Cage. Das alles deutet schon jetzt auf eine wohltuende neue Logik der Sammlung hin und macht neugierig auf Weiteres.
Udo Kittelmann betont allerdings, dass er sich Zeit lassen möchte mit der endgültigen Einrichtung der Sammlungsbereiche. Der Kult des Künstlers ist vorbei, sagt Kittelmann in Bezug auf die letzte Ausstellung seines Vorgängers Peter-Klaus Schuster, von dessen schwärmerischem Pathos er sich deutlich abgrenzen will. Stattdessen will er die großzügigen 13.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche des Hamburger Bahnhofs nach und nach mit immer neuen inhaltlichen Aspekten der Sammlung versehen, die den Besucher selber zum Entdecker zeitgenössischer Kunstwelten werden lassen.
"Es ist eine fantastische Aufgabe, die einen zur Zeit jedenfalls immer ein Tageswerk vollbringen lässt und ein Nachtwerk. Die Arbeit, die Installation von Janet Cardiff/ George Miller, betrachte ich schon als eine Metapher für meinen Anfang. Es ist ein großes Bühnenstück.
Sie werden die Installation durch einen großen theaterähnlichen Vorhang betreten. Und das Spannende ist ja immer nicht das, was vor dem Vorhang ist, sondern, wenn er gelüftet wird, was sich hinter dem Vorhang verbirgt.
Ich weiß im Moment auch noch nicht ganz genau - oder Sie wissen es noch nicht, ich weiß es schon genau - was sich dann irgendwann hinter dem großen Vorhang des Hamburger Bahnhofs zum Spätsommer hin lüften wird."
Das kanadische Künstlerpaar Janet Cardiff und George Miller bespielt die derzeit leere Haupthalle des Hamburger Bahnhofs mit einer Klang- und Rauminstallation. Zahllose Lautsprecher verteilen sich über den Saal, in dessen Mitte Stühle für die Besucher aufgestellt sind. Die Kompositionen unter dem Titel "The Murder of Crows" handeln von albtraumartigen Sequenzen, die im Wechsel von Erzählung und Klangkompositionen eine psychedelisch aufgeladene Atmosphäre erzeugen.
Der Symbolcharakter dieser Arbeit für Kittelmanns Museumskonzept reicht über den großen roten Theatervorhang am Eingang noch hinaus. Cardiff und Miller präsentieren eine sinnliche, traumartige Ansprache des Publikums, eine ständige Vermischung von Realität und Fiktion, wie auch Kittelmann sie bei seinen Ausstellungen bekanntermaßen schätzt.
Die nächsten Wochen und Monate werden von Reparaturen am Dach der Haupthalle und schrittweise künstlerischen Aktionen sein. Dann will Kittelmann auch das Gesamtkonzept für seine drei Häuser, die Alte und Neue Nationalgalerie und den Hamburger Bahnhof vorstellen. Vieles deutet tatsächlich auf eine neue Zeitrechnung in Berlins wichtigsten Kunstmuseen hin.