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Was ist eigentlich eine App?

In der heutigen Extra-Ausgabe beantworten zwei Fachleute Zuschauerfragen zum Thema Apps, den kleinen Miniprogrammen für iPhone und Co. Zu Gast im Studio: Wissenschaftsjournalist Jan Rähm als Fachmann für mobile Geräte mit Android-Betriebssystem sowie Dirk Kunde, Apple-Experte und Betreiber der Webseite www.iphone-fan.de

25.12.2010
    Manfred Kloiber: "Apps für alle Lebenslagen" ist die heutige Extra-Ausgabe überschrieben. Es geht um die kleinen Progrämmchen, die sich mittlerweile auf den Smartphones dieser Welt breitmachen. Und wenn Sie zu Weihnachten so einen handzahmen Mini-Computer mit optionaler Telefonfunktion geschenkt bekommen haben und sich fragen, wo gibt es denn hier die besten Apps? Ja, dann sind Sie bei uns richtig. (...) Zwei Experten warten darauf, Ihnen Ihre Fragen rund um die Apps zu beantworten. Wenn es um Apps für das iPhone oder das iPad geht, dann steht Ihnen Dirk Kunde Rede und Antwort. Dirk Kunde ist Herausgeber des Info-Portals iphone-fan.de und Buchautor zu diesem Thema. Guten Tag Herr Kunde.

    Dirk Kunde: Hallo.

    Kloiber: Und für Android und andere Smartphone-Betriebssysteme hat sich Jan Rähm für Sie klug gemacht, der uns aus unserem Berliner Studio zugeschaltet ist und Ihre Fragen beantwortet. Hallo Jan Rähm.

    Jan Rähm: Hallo Herr Kloiber.

    Kloiber: Wollen wir einsteigen in das Thema Apps. Ich kann mir vorstellen, Herr Kunde, dass das ein oder andere iPhone, Smartphone oder wie auch immer unter dem Weihnachtsbaum gelandet ist und jetzt die große Suche nach den Apps losgeht.

    Kunde: Ja, da bin ich sogar ganz sicher, dass es so war. Und wenn man sich mal die Top-Ten-Listen bei iTunes anguckt, dann sind bei den meistgekauften Apps die Spiele ganz klar weit vorne. Also die Leute nutzen jetzt die freien Tage, um sich erstmal Spiele aufs iPhone oder iPad zu laden und bei den kostenlosen Sachen ist die Tagesschau ganz weit vorne, die nun endlich mit einer eigenen App dabei ist und die Nachrichten da adäquat für diese Geräte aufbereitet und zum Winterwetterchaos, kann ich mir vorstellen, wollten viele nochmal nachgucken, wo bleiben die Verwandten oder komme ich selber noch an mein Ziel zu Weihnachten? Und auf Platz zwei noch eine gute Empfehlung. Da gibt’s eine App von Apple namens "12 Tage Geschenke". Apple verschenkt nämlich ab morgen für zwölf Tage bis zum Tag der heiligen drei Könige jeden Tag eine App, also da kommt man dann sehr günstig an neues Futter für die Geräte. Da ist dann auch vielleicht auch mal ein Film dabei oder eine TV-Serie oder ein Lied, aber auch Apps.

    Kloiber: Die Tagesschau-App haben Sie angesprochen – da gab's ja einen riesen Medienrummel drum, vor allen Dingen wegen der medienrechtlichen Fragen – das wollen wir heute gar nicht so sehr besprechen. Herr Rähm, die Tagesschau-App, gibt’s die eigentlich auch für ein anderes Betriebssystem als für das iPhone, beziehungsweise iPad-Betriebssystem?

    Rähm: Ja, Herr Kloiber, die Tagesschau-App gibt es auch für Android und sie steht auch im Moment ganz weit oben in den Bestsellerlisten. Zudem ist die App auch für Blackberry-Telefone rausgekommen. Wie hoch sie dort in den Listen steht, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich gehe davon aus auch ziemlich weit oben.

    Kloiber: Wir reden mittlerweile so locker über das Thema Apps – als würde die ganze Welt wissen müsste, was Apps sind. Das ist natürlich eine total irrige Annahme. Nur diejenigen, die tatsächlich bislang schon ein Smartphone hatten und damit gespielt haben und das alle so intus haben, wissen, was eine App ist. Herr Kunde, das müssen Sie jetzt mal ganz einfach erklären, sozusagen für all die Leute, die bislang einfach nur telefoniert haben – was ist eine App?

    Kunde: Also der klassische Computerbenutzer hätte gesagt, das ist eine Software oder ein Programm. Das stammt aus dem Amerikanischen, da hat Apple gesagt, das ist ein Application, und die Kurzform ist einfach App. Und man hat sich wahrscheinlich bewusst dagegen entschieden zu sagen, das ist ein Programm, weil ein Programm in der Regel immer sehr, sehr viel kann, hat viele Funktionen. Und die Apps sind so: Eine App erfüllt in der Regel eine Funktion. Es liefert mir das Wetter oder den Fahrplan oder irgendwas. Das heißt, sie sind in ihrer Funktion sehr stark eingeschränkt, aber dennoch sehr, sehr nützlich. Und da hat sich die Namensgebung von Apple einfach durchgesetzt. Und alle anderen, die jetzt ähnliche Smartphones und ähnliche Plattformen aufsetzen, sind dem gefolgt und haben gesagt, okay, wir nennen das auch Apps.

    Kloiber: Und das Besondere ist ja eigentlich auch, Herr Rähm, wie diese Apps vertrieben werden.

    Rähm: Genau. Bei Apple, wie gerade angesprochen, die Erfinder quasi dieser kleinen Apps und auch vor allen Dingen Erfinder des App-Stores, also der zentralen Sammelstelle für alle Apps – und darüber werden die für Apple vertrieben, also für iPhone und iPad. Bei Android gibt es auch so einen zentralen Store, das ist der Marketplace von Google. Dort kann man sich auch kostenlose oder auch Bezahl-Apps herunterladen, geht man drauf, guckt sie sich an, klickt sie an, kauft sie oder bekommt sie kostenlos. Die Besonderheit bei Android ist allerdings: Mit einer kleinen Einstellung im Menü, und zwar "Fremdanbieter erlauben", kann man sich auch Apps von vielen weiteren Quellen herunterladen. Und da habe ich auch schon eine ganze Menge gefunden ...