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Was taugen Bachelor und Master wirklich?

    Der Frage "Was taugen Bachelor und Master?" gingen am 7. Februar Vertreter aus dem Hochschulbereich, der Wirtschaft und der Politik auf dem SPIEGEL-Studentenforum an der Ruhr-Universität Bochum nach. Die Abschlüsse nach US-amerikanischem Vorbild sollen in den nächsten Jahren die klassischen Magister- und Diplom-Studiengänge ergänzen oder ersetzen. Die RU Bochum zählt in Deutschland zu den Vorreitern bei der Einführung der neuen Studiengänge, bundesweit gibt es zurzeit etwa 130 entsprechende Angebote. Ihre Befürworter versprechen sich unter anderem kürzere Studienzeiten und eine praxisnähere Ausbildung, Kritiker befürchten eine Verschulung und Amerikanisierung des Studiums. Sie bekommen im Moment Rückenwind aus den Staaten selbst, denn dort wird der Bachelor bei den Bauingenieuren und Architekten wieder abgeschafft, weil er den Erfordernissen der beiden Fächer nicht gerecht werde. Ein Bachelor-Abschluss ohne anschließenden Master habe nur einen eingeschränkten Wert, meint auch der Wirtschaftsvertreter auf dem SPIEGEL-Forum, Christian Falkenstein vom Personalbereich der Nokia GmbH: "Der Bachelor ist in wesentlichen Punkten ein Ersatz fürs Vordiplom. Damit kann man Positionen bekleiden, die sonst ein besserer Industriekaufmann besetzen könnte. Es sollte aber keinesfalls ein Riegel davor geschoben werden, dass die Absolventen weiterstudieren können." Doch genau das wollen viele Befürworter der BA- und MA-Studiengänge, die den Übergang zum Master begrenzen möchten, etwa indem nur das grundständige Studium kostenlos bleibt, für das weitergehende Master-Studium hingegen Studiengebühren verlangt werden. Insbesondere Studierendenvertreter kritisieren daher die Einführung der neuen Abschlüsse.

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    Zum SPIEGEL-Forum "Deutsche Hochschulen nach amerikanischem Vorbild - Was taugen Bachelor und Master?" gibt es auf den WWW-Seiten des UniSPIEGEL auch ein Diskussionsforum.