Weitgehend unbeachtet spielen sie im Eingangsbereich des Messegebäudes: Studierende der Akademie für Tonkunst. An dieser kleinen Darmstädter Musikhochschule werden zur Zeit 110 Musiklehrer und Orchestermusiker ausgebildet. Ralf Hahne, Musikstudent im vierten Semester, glaubt nicht, dass seine Arbeit hinter dem Infotisch bei den Hochschul- und Berufsinformationstagen viel Sinn macht:
"Ich denke, die Leute, die jahrelang ein Instrument üben und sich für Musik interessieren, die kommen vielleicht direkt beim Lehrer vorbei und fragen, wie das Studium so abläuft."
Doch an anderen Ständen der Darmstädter Studien- und Berufsmesse Hobit zeigt sich schnell: Viele Schüler wissen auch in Klasse 12 noch nicht so recht, was sie studieren sollen. Etwa Johanna Wolf von der Martin-Luther-Schule im Odenwaldort Rimbach:
"Ich bin eigentlich hierher gekommen, weil ich eine ungefähre Vorstellung hatte, in welche Richtung ich gehen will. Ich habe mir jetzt ein paar Vorträge angehört und weiß jetzt, was ich nicht machen will, und weiß jetzt auch, was mich eventuell noch so interessieren würde, ja."
"Ich bin sehr offen bei der Wahl. Maschinenbau wäre schon faszinierend, aber muss nicht unbedingt sein."
"Ich hatte eigentlich an Erwartung, das es ein bisschen geordneter abläuft und nicht jeder irgendwie in irgendeinen Vortragssaal stürmt. Und manchmal kommt man auch gar nicht mehr rein. Und das finde ich nicht ganz so gut, und das hätte ich auch anders erwartet","
sagt Nele Mösler - die auch noch nicht genau weiß, wo es für sie studienmäßig langgehen soll. Die Unsicherheit bei der Frage, welcher Berufsweg es sein soll, ist in diesem Jahr ganz typisch. Das beobachten Jutta Klause und Michael Krämer, die den Stand der der zentralen Studienberatung der TU Darmstadt betreuen:
""Auffallend ist, dass sie in diesem Jahr nicht besonders gezielt nach Studiengängen fragen, sondern das sie sehr viel kommen mit der Frage: Ich kann mich noch nicht wirklich entscheiden, kann ich hier Hilfe kriegen für die Entscheidung?"
"Das bildet, glaube ich, sehr gut eine Gesamtsituation ab, die beim Thema Studienorientierung aus meiner Sicht so aussieht, dass man ja auch heute kaum noch sagen kann: Studiere den Studiengang X und dann haste in drei, fünf oder sechs Jahren Beruf Y. Ich denke, die Zeiten sind endgültig vorbei. Insofern gehr es darum, eine Kompetenz zu erwerben vom 'Navigieren beim Drifte' und das äußert sich im Kleinen bei der Hobit auch in solchen Phänomenen."
Orientierung in der Orientierungslosigkeit bietet an diesem Morgen auf der Berufsmesse in einer Ecke auch die Fachhochschule Darmstadt. Sie wirbt für die Studiengänge Onlinejournalismus und digitale Mediengestaltung. Die Nachfrage ist riesig. Ansprechpartner Rene Macht, Erstsemester im Fach Sounddesign, ist selbst ein wenig überrascht:
"Journalismus ist das Höchstfrequentierte im Moment. Wir hatten hier heute quasi Gruppenvorträge. Trauben von Menschen, die unterrichtet worden sind über das, was hier so abgeht. Ich denke, das es einfach daran liegt, dass durch die Medien wie Internet die Nachrichten sich schneller verbreiten und die Neugierde der Menschen schneller befriedigt werden kann."
Gleich nebenan: Der Stand des Fachbereichs Physik der TU Darmstadt. Hier werden "Glühgurken" angeboten.
"Also wir haben hier eingelegte Gewürzgurken, da wird eine Spannung angelegt und dann fangen die an zu glühen. Dann schalte ich ein und erhöhe langsam die Spannung und wenn es etwa 150 Volt erreicht, dann fängt eine Seite der Gewürzgurke an zu glühen."
Wie in einer Glühbirne entsteht in der Gewürzgurke gelb-orangenes Licht, es riecht verbrannt. Für Ralf Endres, der am Stand gegenüber das Berufsbild des Mikroelektronikers vertritt, sind solche Showeffekte gute Anknüpfungspunkte für das Gespräch über die neuen Master- und Bachelor-Studiengänge:
"Auch die Leute, die hier hinkommen, wissen erst einmal mit dem Berufsbild nichts mehr anzufangen, wollen doch eher mehr Geld verdienen. Das steht mehr im Vordergrund, als der eigentliche Titel."
Matthias Semper vom Gymnasium Gernsheim in Südhessen interessiert kein akademischer Titel. Er weiß genau, was er machen will - eine Pilotenausbildung
nämlich:
"Falls der Pilot nicht klappen würde, dann Fluglotse, da war ich hier in der Fluglotsenvorlesung drin. Mal sehen."
"Ich denke, die Leute, die jahrelang ein Instrument üben und sich für Musik interessieren, die kommen vielleicht direkt beim Lehrer vorbei und fragen, wie das Studium so abläuft."
Doch an anderen Ständen der Darmstädter Studien- und Berufsmesse Hobit zeigt sich schnell: Viele Schüler wissen auch in Klasse 12 noch nicht so recht, was sie studieren sollen. Etwa Johanna Wolf von der Martin-Luther-Schule im Odenwaldort Rimbach:
"Ich bin eigentlich hierher gekommen, weil ich eine ungefähre Vorstellung hatte, in welche Richtung ich gehen will. Ich habe mir jetzt ein paar Vorträge angehört und weiß jetzt, was ich nicht machen will, und weiß jetzt auch, was mich eventuell noch so interessieren würde, ja."
"Ich bin sehr offen bei der Wahl. Maschinenbau wäre schon faszinierend, aber muss nicht unbedingt sein."
"Ich hatte eigentlich an Erwartung, das es ein bisschen geordneter abläuft und nicht jeder irgendwie in irgendeinen Vortragssaal stürmt. Und manchmal kommt man auch gar nicht mehr rein. Und das finde ich nicht ganz so gut, und das hätte ich auch anders erwartet","
sagt Nele Mösler - die auch noch nicht genau weiß, wo es für sie studienmäßig langgehen soll. Die Unsicherheit bei der Frage, welcher Berufsweg es sein soll, ist in diesem Jahr ganz typisch. Das beobachten Jutta Klause und Michael Krämer, die den Stand der der zentralen Studienberatung der TU Darmstadt betreuen:
""Auffallend ist, dass sie in diesem Jahr nicht besonders gezielt nach Studiengängen fragen, sondern das sie sehr viel kommen mit der Frage: Ich kann mich noch nicht wirklich entscheiden, kann ich hier Hilfe kriegen für die Entscheidung?"
"Das bildet, glaube ich, sehr gut eine Gesamtsituation ab, die beim Thema Studienorientierung aus meiner Sicht so aussieht, dass man ja auch heute kaum noch sagen kann: Studiere den Studiengang X und dann haste in drei, fünf oder sechs Jahren Beruf Y. Ich denke, die Zeiten sind endgültig vorbei. Insofern gehr es darum, eine Kompetenz zu erwerben vom 'Navigieren beim Drifte' und das äußert sich im Kleinen bei der Hobit auch in solchen Phänomenen."
Orientierung in der Orientierungslosigkeit bietet an diesem Morgen auf der Berufsmesse in einer Ecke auch die Fachhochschule Darmstadt. Sie wirbt für die Studiengänge Onlinejournalismus und digitale Mediengestaltung. Die Nachfrage ist riesig. Ansprechpartner Rene Macht, Erstsemester im Fach Sounddesign, ist selbst ein wenig überrascht:
"Journalismus ist das Höchstfrequentierte im Moment. Wir hatten hier heute quasi Gruppenvorträge. Trauben von Menschen, die unterrichtet worden sind über das, was hier so abgeht. Ich denke, das es einfach daran liegt, dass durch die Medien wie Internet die Nachrichten sich schneller verbreiten und die Neugierde der Menschen schneller befriedigt werden kann."
Gleich nebenan: Der Stand des Fachbereichs Physik der TU Darmstadt. Hier werden "Glühgurken" angeboten.
"Also wir haben hier eingelegte Gewürzgurken, da wird eine Spannung angelegt und dann fangen die an zu glühen. Dann schalte ich ein und erhöhe langsam die Spannung und wenn es etwa 150 Volt erreicht, dann fängt eine Seite der Gewürzgurke an zu glühen."
Wie in einer Glühbirne entsteht in der Gewürzgurke gelb-orangenes Licht, es riecht verbrannt. Für Ralf Endres, der am Stand gegenüber das Berufsbild des Mikroelektronikers vertritt, sind solche Showeffekte gute Anknüpfungspunkte für das Gespräch über die neuen Master- und Bachelor-Studiengänge:
"Auch die Leute, die hier hinkommen, wissen erst einmal mit dem Berufsbild nichts mehr anzufangen, wollen doch eher mehr Geld verdienen. Das steht mehr im Vordergrund, als der eigentliche Titel."
Matthias Semper vom Gymnasium Gernsheim in Südhessen interessiert kein akademischer Titel. Er weiß genau, was er machen will - eine Pilotenausbildung
nämlich:
"Falls der Pilot nicht klappen würde, dann Fluglotse, da war ich hier in der Fluglotsenvorlesung drin. Mal sehen."