
Das berichtete der US-Rundfunk NPR unter Berufung auf zwei Mitarbeiter der Zeitung. Eine Kündigungswelle dieser Größenordnung würde einen wirtschaftlichen Rückschlag für die "Washington Post" bedeuten. Im vergangenen Jahr war das Blatt die drittgrößte Tageszeitung der USA hinter der "New York Times" und dem "Wall Street Journal".
In den USA ist es weit verbreitet, dass Zeitungen im Verlauf des Wahlkampfs klare Empfehlungen für Präsidentschaftskandidaten aussprechen. Die liberale "Post" rief in der Vergangenheit zur Wahl der Demokraten auf. Berichten zufolge hatte die Redaktion in der vergangenen Woche einen Wahlaufruf zugunsten der Kandidatin Harris verfasst. Am Freitag wurde stattdessen ein Kommentar veröffentlicht, der Wähler dazu aufrief, sich ihre eigene Meinung zu bilden.
Amazon-Gründer und Washington-Post-Eigentümer Jeff Bezos verteidigt Entscheidung
Mehrere Redaktionsmitglieder kündigten aus Protest. Der frühere Chefredakteur Baron sprach von Feigheit und erklärte, so eine Entscheidung nur elf Tage vor der Wahl zu treffen, sei verdächtig.
Der Eigentümer der "Post", Amazon-Gründer Bezos, besitzt auch das private Raumfahrtunternehmen Blue Origin. Wegen dessen Abhängigkeit von Staatsaufträgen glauben Beobachter, Bezos wolle ein Zerwürfnis mit dem Republikaner Trump verhindern. Als Reaktion auf die Kritik erklärte Bezos, die Änderung sei vorgenommen worden, um die Glaubwürdigkeit der Redaktion zu stärken und nicht seine persönlichen Interessen.
Diese Nachricht wurde am 29.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.