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Wasser auf der Venus

Heute vor fünf Jahren wurde die Raumsonde Venus Express von Europas Weltraumorganisation ESA gestartet. Seit 2006 kreist sie als künstlicher Mond um die Venus, den inneren Nachbarplaneten der Erde.

Von Dirk Lorenzen |
    Venus beginnt gerade ihren Auftritt als strahlender Morgenstern. Gegen halb sieben zeigt sie sich tief am Osthimmel. In den kommenden Wochen wird sie zum dominierenden Objekt am Morgen.

    Erde und Venus sind zwar fast gleich groß, unterscheiden sich heute aber beträchtlich. Auf der Venusoberfläche herrscht ein Druck, der 90mal höher ist als auf der Erde. Die Temperaturen liegen bei über 450 Grad Celsius - daran gemessen ist ein Backofen ein Kühlschrank.

    Mit Venus Express wollen die Forscher herausbekommen, ob Venus und Erde einst mit sehr ähnlichen Bedingungen begonnen haben. Beide haben heute noch Wasser, aber in völlig unterschiedlichen Mengen.

    Verteilte man das Wasser der irdischen Ozeane gleichmäßig über unseren Planeten, so stünde das Wasser überall drei Kilometer hoch. Kondensiert man dagegen allen Wasserdampf aus der Venusatmosphäre, steht das Wasser gerade mal drei Zentimeter hoch auf der Venus.

    Der Planet muss früher viel mehr Wasser gehabt haben, wie Europas Raumsonde nun nachgewiesen hat. Noch heute verliert er Wasserdampf aus der Atmosphäre ins All. Unklar ist, ob das Wasser für längere Zeit auf der erkalteten Oberfläche stand. Wenn ja, dann wäre Venus anfangs sogar ein prinzipiell lebensfreundlicher Planet gewesen.

    Venus Express wird noch ein paar Jahre den strahlenden Planeten umkreisen - und dabei der Venus möglichst viele Geheimnisse entlocken.

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    Informationen zur Venusatmosphäre