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Wasser - Hopfen - Malz

von Wolfgang Nitschke

    Bier ist eines der Lieblingsgetränke der Deutschen und in Bayern gilt Bier im Volksmund sogar als Grundnahrungsmittel. Schon König Maximilian II, verordnete den Schülern der von ihm gegründeten Eliteschule "Maximilianeum" eine Maß Bier pro Tag, denn Bier ist aus ernährungsphysiologischer Sicht – so man es nicht übermäßig konsumiert – gesund. Prof. Olaf Adam, Ernährungsmediziner an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

    Bier ist nicht nur ein Getränk, Bier enthält viele Nährstoffe, die auch bedeutsam sind. Dazu gehören B-Vitamine, dazu gehören auch Malz und Kohlenhydrate, so dass sich Bier auszeichnet durch wertvolle Inhaltsstoffe. Allerdings auch durch weniger wertvolle Inhaltsstoffe. Einer davon ist der Alkohol und auch Nitrate sind manchmal im Bier enthalten, so dass Bier ein Getränk ist, dass sehr viele verschiedene Aspekte hat.

    Nun kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Xanthohumol – ein Stoff, der in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten vorhanden, in der Hopfenpflanze aber besonders angereichert vertreten ist. Das wäre nicht erwähnenswert, wenn nicht nachgewiesen worden wäre, dass Xanthohumol dem Krebs vorbeugende Aktivitäten entwickeln würde in dem es wachstumshemmend gegen bestimmte Tumorzellen wirkt. Forscher der Brauerei 1 der Technischen Uni München haben sich deshalb den Stoff vorgenommen und ein Brauverfahren entwickelt, welchen den Xanthohumol-Gehalt im Vergleich zu herkömmlichem Bier verzehnfachen kann – ohne geschmackliche Einbussen. Wie sie das schaffen, wollten die Bierforscher allerdings nicht verraten, obwohl der bayerische Wissenschaftsminister die neue Bierkreation schon im Landtag feiern ließ. Prof. Adam von der LMU kennt das Verfahren deshalb natürlich auch nicht – sieht darin aber keine so große Braurevolution – genauso, wie man beim Brauen Stoffe herausfiltern könne, könne man dafür sorgen, dass sich andere Stoffe anreichern und zu guter letzt lasse sich Xanthohumol auch durch die Einleitung chemischer Reaktionen herstellen. Viel interessanter als die Frage, wie man das Xanthohumol anreichert ist aber, ob es tatsächlich Nützt solches Bier zu trinken

    Wenn man ein Bier hat, dass mehr von diesem Stoff hat, ist es sicherlich besser, als wenn man ein Bier hat welches davon weniger drin hat. Wenn sie dann aber dieses bessere Bier trinken, um eine andere ungesunde Lebensweise damit ausgleichen zu können, wird das eine Rechnung sein, die nicht aufgeht.

    Und buchstäblich ohne den Wirt gemacht ist. Allerdings ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, wenn man den positiven Effekt des Bieres zusätzlich mitnimmt – ein klassisches functional Food - ähnlich wie Lebensmittel, die den Cholesterinspiegel beeinflussen. Aber: Lebensmittel sind keine Medikamente auch nicht gegen Krebs. Xanthohumol-Bier mag nützlich sein, gesund saufen kann man sich damit aber trotzdem nicht.

    Wenn sie also effektiv vor Krebs schützen wollten, müssten Sie soviel trinken, dass sie wahrscheinlich vorher an Leberzirrhose gestorben wären, bevor Sie ihren Effekt erzielt hätten.

    Na dann Prost