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Wasser, Salz, Erde

Anfang November hat Europas Weltraumorganisation ESA einen weiteren Erdbeobachtungssatelliten gestartet. In 750 Kilometern Höhe kreist jetzt Smos auf einer Bahn über die Pole hinweg um die Erde. Smos ist die Abkürzung für Soil Moisture and Ocean Salinity, also Bodenfeuchte und Salzgehalt der Meere.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Name ist Programm. Smos soll zum einen messen, wie viel Wasser sich im Boden befindet. Wetterradar und Satellitenbilder zeigen bisher nur, wo es regnet. Was genau mit dem Wasser passiert, ob es im Boden versickert oder schnell wieder verdampft, lässt sich bisher nicht erkennen. Dabei spielt der Wasserkreislauf eine äußerst wichtige Rolle bei Klimamodellen und Wettervorhersagen. Zudem brauchen die Meteorlogen solche Daten, um besser vor extremen Wettersituationen warnen zu können, etwa Überschwemmungen.

    Zum anderen misst Smos, wie salzig das Meerwasser ist. Der Salzgehalt bestimmt vor allem die Dichte des Wassers. Schweres salzreiches Wasser sinkt ab und steuert so die weltweite Zirkulation in den Meeren, der wir zum Beispiel den warmen Golfstrom und damit das gemäßigte Klima in Europa verdanken. Wie salzhaltig das Meerwasser ist, bestimmt ein komplexes Wechselspiel von Niederschlag und Verdunstung.

    Smos hat nur ein Messinstrument an Bord, das im Mikrowellenbereich die Abstrahlung der Erdoberfläche vermisst. Faustregel: Je feuchter der Boden und je salziger das Wasser ist, desto geringer die Abstrahlung. Mithilfe des himmlischen Spähers erfassen die Forscher jetzt eine bisher eher unbekannte Seite unserer Erde.


    ESA-Informationen zur SMOS-Mission

    Deutsche Zentrale der SMOS-Mission