Sicuramente ci sarà qualche rottura perché qui a Trapani l’acqua e le usanze di tp sono un giorno si un giorno no. Un giorno arriva l’acqua, un giorno no. Noi siamo privo di acqua, non possiamo fare il bagno e neanche la barba e qui una cosa deve venire. e una vita che non si puo continuare così. E una base essenziale la prima. (Sicherlich ist hier in Trapani irgendwo eine Rohrleitung gebrochen. Normalerweise kommt das Wasser einen Tag und dann einen Tag nicht. Wir haben kein Wasser, können nicht baden, ich kann mich noch nicht einmal rasieren und es muss etwas passieren. So kann es nicht weitergehen. Wasser ist doch lebensnotwendig, ist doch das Allerwichtigste.)
Immer wieder fällt in der Diskussion die Formel "un giorno si, un giorno no" – einen Tag kommt das Wasser und einen Tag nicht. Für viele Haushalte, vor allem in den fünf Provinzen Trapani, Agrigento, Palermo, Caltanissetta und Enna ist das Normalität. Es wird nur jeden zweiten Tag für einige Stunden Trinkwasser eingespeist. Fällt diese Wasserzufuhr einmal aus sitzen die Haushalte deshalb zwei Tage auf dem Trockenen. Der Wassermangel ist ein gutes Geschäft für die privaten Wasserverkäufer. Sie brauchen für ihr Business nur einen kleinen Tankwagen. Sie haben immer Wasser, aber sie stehen nicht in den Gelben Seiten. Nach Meinung von Benedetto Romano, dem stellvertretenden Präsidenten der italienischen Verbraucherschutzorganisation ADICONSUM spielen diese Kleinunternehmer eine zentrale Rolle bei der Frage, warum Sizilien seine Wasserversorgung nicht längst im Griff hat:
Quando manca l’acqua si compra un’autobotte di acqua. E quindi l’acqua l’hanno sempre. E dove la prendono? E chiaramente avere l’acqua in casa poiché un autobotte oggi costa corrispondente di 35-40 Euro ... Abbiamo tutto un business dietro cui non sta una sana imprenditoria ma ci sta una marcia associazione a delinquere. Che in passato ha avuto sempre connivenze con il potere politico. Il fatto che non ci sia piu, non c’è quasi più. Questo fenomeno per cui l’acqua viene assegnata a discrezione del politico di turno. Nel passato serviva per fare campagna elettorale. (Heute kosten 3000 l ungefähr 35-40 Euro, das ist ein Business. Ein Gewerbe, das nicht von einer gesunden Unternehmerschaft betrieben wird, sondern vom organisierten Verbrechen. Wasser wurde als Gefälligkeit für den jeweiligen Politiker zugeteilt, der dort gerade Wahlkampf machte. So war es in der Vergangenheit. Heute ist das glücklicherweise nicht mehr so. Jedenfalls fast nicht mehr.)
Die Hausbesitzer haben sich auf die unzureichende Wasserversorgung einrichten müssen. Jedes Haus hat einen Wassertank, der aufgefüllt wird, wenn das städtische Wasser kommt, und fast jede Familie hat eine eigene Pumpe, die das Wasser aus dem Tank in ihre Wasserleitungen pumpt. In diesem Jahr ist die Lage besonders dramatisch. Im Sommer hat es nur wenige Minuten geregnet im westlichen und südlichen Teil Siziliens und noch immer lässt der große Winterregen auf sich warten.. Krisenstimmung im Büro von Roberto Iucci in der Präfektur von Palermo. In der neuesten Presseerklärung heißt es, das Wasser werde, wenn nicht bald ergiebige Regenfälle einsetzen, nur noch bis Januar 2002 reichen. Iucci wurde im letzten Jahr von der Zentralregierung in Rom zum außerordentlichen Kommissar ernannt und hat weitreichende Kompetenzen erhalten:
Quest’estate sono io per aver stabilito per ogni comune quanta acqua poteva essere data. Sono io che ho dovuto stabilire le riparazioni minuto per minuto che devono essere fatte e finanziate. Perché l’acqua è poca e bisogna gestirlo nel miglior modo. Ho passato tutto l’estate a fare mettere toppe a queste condotte. (In diesem Sommer war ICH es, der jeder Gemeinde vorschrieb, wieviel Wasser sie erhielt. ICH war es, der bestimmte, welche Reparaturen durchgeführt wurden. Denn das wenige Wasser muss klug bewirtschaftet werden. Den ganzen Sommer über habe ich Löcher in den Leitungen ausbessern lassen.)
Überraschenderweise sind sich der Wasserkommissar, Verbraucherschützer und selbst Vertreter von Umweltorganisationen in einem Punkt einig: Sizilien könnte die Versorgung seiner Bewohner mit Wasser wahrscheinlich gewährleisten, wenn die vorhandenen Ressourcen nur effizienter genutzt würden. Das meint auch Giuseppe Messina, Vorsitzender des Regionalverbandes der Umweltorganisation Legambiente:
Certo, le condizioni dei bacini idrici in Sicilia non sono delle più rosee. ... Ma dire che nella Sicilia ci siano condizioni di insufficienza e una cosa erronea. Perche se ci fosse stata una saggia gestione delle acque l’applicazione delle normative anche nazionali, sicuramente questa nostra regione non sarebbe in queste condizioni. ... Problema sostanziale e reale e che non si effettino le manutenzioni correnti sia dei bacini, per quanto sistema di distribuzione, spesso capita che il 75 % delle immissioni d’acqua va a perdersi. ... Ce una minore piovosita rispetto a qualche decennio fa. ... ma cio non toglie che se ci fossero razzionalizzato il sistema di raccolta, i bacini idrografici ... probabilmente ci fossero stati molto meno problemi rispetto alla gestione delle acque nostre. (Sicher, die Wasservorräte in den Stauseen sind nicht gerade üppig.... Aber es wäre falsch zu behaupten, Sizilien hätte grundsätzlich einen Mangel an Wasser. Das größte Problem ist, dass die Stauseen und auch die Wasserleitungen nicht permanent kontrolliert und instandgehalten werden. Es gehen bis zu 75 Prozent des eingespeisten Wassers verloren.)
In Palermo hat man sich an die Arbeit gemacht. Bis Februar 2002 wird das marode Leitungsnetz durch moderne Polyethylenrohre ersetzt und dann soll das Wasser in der Inselhauptstadt rund um die Uhr fließen. Die privaten Tanks, die oft noch aus asbesthaltigem Material sind oder auf den Dächern in der prallen Sonne stehen, werden dann überflüssig. Was die Stadtväter über Jahrzehnte nicht auf den Weg gebracht haben, ermöglichen jetzt Fördergelder der EU. Deren drohender Verfall treibt die Wasserwerke AMAP zu Höchstleistungen an. Bisher zahlen die Palermitaner einen monatlichen Festpreis fürs Wasser – gleichgültig, ob sie es an 30 Tagen erhalten oder an 15. Die Zeiten ändern sich. Noch kursieren in der Stadt Leidensgeschichten über die fehlende Serviceorientierung der Wasserwerker, da läuft schon eine aufwendige Imagekampagne an. Bei der AMAP hofft man, in Zukunft mehr von dem knappen Nass verkaufen zu können. Kampagnen, die die Verbraucher zum Wassersparen auffordern, oder den systematischen Einbau von Wasseruhren und Wassersparsystemen plant der Präsident der Wasserwerke von Palermo, Dario Allegra derzeit noch nicht:
Parlare oggi della razionalizzazione dell’acqua sembrerebbe un po prendere in giro quei cittadini che ancora non ne possono nemmeno godere. (Wenn wir heute schon Kampagnen fürs Wassersparen initiierten, würden sich all jene Bürger verhöhnt fühlen, die es bisher noch nicht einmal ausreichend Trinkwasser zur Verfügung haben.)