"Ignition."
"Ignition."
Zwei Christbäume im Versuchslabor. Auf das Kommando hin flackern Flammen auf. Ferngezündet und zunächst nur kleine Lichtpunkte im dichten Geäst der beiden Tannen. Doch nur sieben Sekunden später brennt einer der Bäume lichterloh. Und schon nach 20 Sekunden der Höhepunkt des Infernos: Messgeräte registrieren die stärkste Wärmeabgabe, während sich das Feuer durch Holz und Nadeln frisst. Die Stichflamme misst locker drei Meter. Die Sequenz stammt aus einem Video des Nationalen Instituts für Normung und Technologie in den USA. Eindrücklicher kann man nicht vor der Gefahr durch brennende Christbäume warnen. Der Horror-Kurzfilm ist im Internet zu sehen; auf Anfrage verschickt ihn das Institut auch als DVD. Um zu zeigen, wie man sich am besten vor dem Festtags-Inferno schützen kann, ohne auf Kerzen zu verzichten. Und das gestützt auf aktuelle Feuer-Forschung. Denn da ist ja noch Weihnachtstanne Nr. 2. Und die fackelt nicht ab. Das Feuer erlischt schnell. Warum? Weil die Nadeln des Baumes wassergesättigt sind. Dan Madrzykowski, leitender Feuer-Bekämpfungstechnologe in dem US-Institut:
"Wasser absorbiert enorme Mengen der Energie, die in so einer Flamme steckt. Deshalb ist ein hoher Feuchtigkeitsgehalt der Tannennadeln so wichtig. Beträgt er nur noch 30 Prozent, hat es schon eine kleine Flamme relativ leicht, die Nadeln und dann den ganzen Baum zu entzünden. Bei weniger als 30 Prozent Feuchte wird es wirklich riskant."
Genau das demonstriert der Versuch des Instituts anschaulich. Die Tanne, die nach wenigen Sekunden in Flammen aufgeht, war ziemlich trocken. Der Feuchtegehalt ihrer Nadeln vor dem Entzünden betrug nur noch zehn Prozent. Madrzykowski:
"In gewisser Weise ist ein trockener Tannenbaum ein perfekter Naturbrennstoff. Seine Nadeln haben eine große Oberfläche und eine geringe Dichte. Das erleichtert es dem Feuer, sich auszubreiten. Zwischen den Ästen ist außerdem genug Platz für die Zufuhr von Luft-Sauerstoff, den die Flamme braucht. Und wenn man den Tannenbaum ganz unten entzündet, befindet sich der ganze Brennstoff praktisch im Visier der Flammen, die vertikal nach oben aufsteigen. So frisst sich das Feuer schnell durch den ganzen Baum."
Das Problem ist nur: Wie feucht Tannennadeln genau sind, läßt sich nicht so einfach erkennen. Nicht einmal für einen Feuerforscher wie Dan Madrzykowski:
"Wir machen es so: Wir schneiden ein paar Nadeln ab, legen sie auf eine Miniatur-Waage, erhitzen sie langsam, bis das ganze Wasser verdunstet ist, und ermitteln dann ihr Trockengewicht. So wissen wir, wie hoch der Feuchtegehalt der Nadeln war."
Undenkbar, daß Verbraucher einen solchen Aufwand betreiben! Doch sie können vorbeugen. Indem sie einen möglichst vitalen Christbaum kaufen mit kräftig-grünen, leicht biegsamen Nadeln und nach dem Aufstellen immer wieder nach dem Rechten sehen. Madrzykowski:
"Am besten kontrollieren Sie täglich den Wasserstand im Christbaum-Ständer. Je trockener die Raumluft, desto mehr Wasser verdunstet Ihr Tannenbaum, und desto mehr braucht er auch. Wie groß die Menge genau ist, haben wir zwar nicht im Experiment überprüft. Aber erfahrungsgemäß genügt ein halber Liter Wasser pro Tag allemal, und der Baum bleibt robust."
Wenn man einen Christbaum mit Kerzen schmückt, dann sollte man ihn nicht austrocknen lassen – das hält der Ingenieur für die wirkungsvollste Maßnahme, um Wohnungsbrände an den Weihnachtstagen zu verhindern. Keine so knisternde Idee sei es auch, die Tanne in der Nähe von Heizkörpern oder Kaminfeuern aufzustellen. Klar! Denn dann trocknet das gute Stück besonders schnell aus.
"Ignition."
Zwei Christbäume im Versuchslabor. Auf das Kommando hin flackern Flammen auf. Ferngezündet und zunächst nur kleine Lichtpunkte im dichten Geäst der beiden Tannen. Doch nur sieben Sekunden später brennt einer der Bäume lichterloh. Und schon nach 20 Sekunden der Höhepunkt des Infernos: Messgeräte registrieren die stärkste Wärmeabgabe, während sich das Feuer durch Holz und Nadeln frisst. Die Stichflamme misst locker drei Meter. Die Sequenz stammt aus einem Video des Nationalen Instituts für Normung und Technologie in den USA. Eindrücklicher kann man nicht vor der Gefahr durch brennende Christbäume warnen. Der Horror-Kurzfilm ist im Internet zu sehen; auf Anfrage verschickt ihn das Institut auch als DVD. Um zu zeigen, wie man sich am besten vor dem Festtags-Inferno schützen kann, ohne auf Kerzen zu verzichten. Und das gestützt auf aktuelle Feuer-Forschung. Denn da ist ja noch Weihnachtstanne Nr. 2. Und die fackelt nicht ab. Das Feuer erlischt schnell. Warum? Weil die Nadeln des Baumes wassergesättigt sind. Dan Madrzykowski, leitender Feuer-Bekämpfungstechnologe in dem US-Institut:
"Wasser absorbiert enorme Mengen der Energie, die in so einer Flamme steckt. Deshalb ist ein hoher Feuchtigkeitsgehalt der Tannennadeln so wichtig. Beträgt er nur noch 30 Prozent, hat es schon eine kleine Flamme relativ leicht, die Nadeln und dann den ganzen Baum zu entzünden. Bei weniger als 30 Prozent Feuchte wird es wirklich riskant."
Genau das demonstriert der Versuch des Instituts anschaulich. Die Tanne, die nach wenigen Sekunden in Flammen aufgeht, war ziemlich trocken. Der Feuchtegehalt ihrer Nadeln vor dem Entzünden betrug nur noch zehn Prozent. Madrzykowski:
"In gewisser Weise ist ein trockener Tannenbaum ein perfekter Naturbrennstoff. Seine Nadeln haben eine große Oberfläche und eine geringe Dichte. Das erleichtert es dem Feuer, sich auszubreiten. Zwischen den Ästen ist außerdem genug Platz für die Zufuhr von Luft-Sauerstoff, den die Flamme braucht. Und wenn man den Tannenbaum ganz unten entzündet, befindet sich der ganze Brennstoff praktisch im Visier der Flammen, die vertikal nach oben aufsteigen. So frisst sich das Feuer schnell durch den ganzen Baum."
Das Problem ist nur: Wie feucht Tannennadeln genau sind, läßt sich nicht so einfach erkennen. Nicht einmal für einen Feuerforscher wie Dan Madrzykowski:
"Wir machen es so: Wir schneiden ein paar Nadeln ab, legen sie auf eine Miniatur-Waage, erhitzen sie langsam, bis das ganze Wasser verdunstet ist, und ermitteln dann ihr Trockengewicht. So wissen wir, wie hoch der Feuchtegehalt der Nadeln war."
Undenkbar, daß Verbraucher einen solchen Aufwand betreiben! Doch sie können vorbeugen. Indem sie einen möglichst vitalen Christbaum kaufen mit kräftig-grünen, leicht biegsamen Nadeln und nach dem Aufstellen immer wieder nach dem Rechten sehen. Madrzykowski:
"Am besten kontrollieren Sie täglich den Wasserstand im Christbaum-Ständer. Je trockener die Raumluft, desto mehr Wasser verdunstet Ihr Tannenbaum, und desto mehr braucht er auch. Wie groß die Menge genau ist, haben wir zwar nicht im Experiment überprüft. Aber erfahrungsgemäß genügt ein halber Liter Wasser pro Tag allemal, und der Baum bleibt robust."
Wenn man einen Christbaum mit Kerzen schmückt, dann sollte man ihn nicht austrocknen lassen – das hält der Ingenieur für die wirkungsvollste Maßnahme, um Wohnungsbrände an den Weihnachtstagen zu verhindern. Keine so knisternde Idee sei es auch, die Tanne in der Nähe von Heizkörpern oder Kaminfeuern aufzustellen. Klar! Denn dann trocknet das gute Stück besonders schnell aus.