Die Technische Informatik Mannheim, laut Rektor Wolfgang Arndt der Rumpf, der nicht leben und nicht sterben kann, soll nach neusten Plänen weiterleben und zwar an der knapp 15 km weit entfernten Universität Heidelberg. Konkret heißt das: Heidelberg muss vier Lehrstühle abgeben und bekommt dafür sechs aus Mannheim. Die organisatorischen Einzelheiten sind dabei unklar. Dr. Ulrich Brüning, seit 11 Jahren Professor an der TI in Mannheim.
" Wir gehen davon aus, dass wir hier bleiben werden und in diesen Gebäuden hier auch weiter arbeiten werden und wir dann halt als Professoren pendeln müssen nach Heidelberg, um den entsprechenden Studiengang in Heidelberg aufrechtzuerhalten. Aber so ne richtig gute Lösung gibt es natürlich nicht, das ist ganz klar. Wir werden versuchen; ganz bestimmte Bereiche, die dann praktische Übungen an unseren Geräten sind; vielleicht doch hierher nach Mannheim zu verlagern, denn hier sind halt die Räume und die Geräte. "
Das Organisatorische ist aber nur das eine Problem. Das andere ist die Frage, ob die TI wirklich gut aufgehoben ist in Heidelberg. Die studentische Initiative "Rettet die Technische Informatik" sieht sich eher an der technisch ausgerichteten Universität in Karslruhe, die 60 Kilometer weit entfernt. ist. Maximilian Türmer, Student im 8. Semester.
" Also wir befürchten, dass die Belange der Technischen Informatik aus Sicht der Studenten auch in Heidelberg untergehen werden. So wie der Wechsel im Moment angedacht ist, sehen wir ganz eindeutig die Gefahr, dass auf ganz subtile Art und Weise versucht wird, dann auch in Heidelberg nach und nach die Technische Informatik aufzulösen. Gegen eine Angliederung an andere Fakultäten spricht per se eigentlich nichts. Die Sache ist nur die, dass unsere Wachstumschancen in Heidelberg recht gering sind und man auf ein Umfeld trifft, dass man nicht unbedingt nur als technikfreundlich bezeichnen kann. "
Die Landes- und Kommunalpolitik möchte die TI natürlich in der Region halten. Der Aufbau der Technischen Informatik vor knapp 15 Jahren mit sehr viel Geld war als eine Art strukturfördernde Maßnahme gedacht für eine Arbeiterstadt im Wandel - und davon will man wohl auch heute noch nicht so ganz abrücken. Der baden württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg, einstiger Rektor der Universität Mannheim.
" Also ich hab dieses ja selber realisiert - die Technische Informatik. Ich glaube, man muss die Technische Informatik am Standort Mannheim erhalten, das ist ja unser Konzept. Und sie ist aber besser eingebunden in der Universität Heidelberg. Zwei Dinge sind wesentlich in Heidelberg für die TI: Das sind weniger die Ingenieurswissenschaften, sondern das ist das Institut für wissenschaftliches Rechnen, weil also zwischen Soft- und Hardware gar nicht mehr so scharf unterschieden werden kann. Und das zweite ist die Physik in Heidelberg, eine Weltklassephysik, die einen hervorragenden Boden für die Technische Informatik in Mannheim bieten kann. "
Die TI hat überdurchschnittlich viele Drittmittel eingefahren und mit dem us-amerikanischen Prozessorhersteller AMD einen einzigartigen Kooperationspartner, gewonnen. Manche befürchten, dass die Diskussionen jetzt dem Image der TI schadet. Professor Ulrich Brüning
" Also die Risiken eine solchen Umpositionierung sind immens. Wir sehen das auch jetzt schon, dass die Universität Mannheim mit der Tatsache, dass sie die Technik sozusagen nicht unterstützt, moralisch und auch in der Außenwirkung, dass wir massive Probleme bekommen, was unseren Studentennachwuchs angeht. Wir versuchen jetzt mit all unseren interessanten Kooperationen, die wir haben, dieses so attraktiv wie möglich zu machen, aber wenn ich Student wäre - ich würde mir das auch überlegen. "
In Mannheim sorgen noch weitere Umstrukturierungen für Unsicherheit und Unmut. Die Philosophischen Fakultät in Mannheim soll nach dem Plänen des Rektorats den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften angegliedert werden und als "cultural studies" fungieren. Endgültige Pläne sollen dem Ministerium im Oktober vorgelegt werden. Die Philosophische Fakultät schlägt vor, das Fach Jura in eine zukünftige Fakultät für Rechts- und Geisteswissenschaften einzubinden und sähe sich dann auf der sicheren Seite. Die Stimmung ist nicht mehr so konfrontativ wie im Sommer - doch es scheint, dass die weitere Profilierung der Uni nicht mehr aufzuhalten ist. Wissenschaftsminister Dr. Peter Frankenberg
"Ich glaube aber, dass der grundsätzliche Weg, dass Mannheim sagt: Die Stärken Mannheims liegen in der Volkwirtschaftslehre, in der Betriebswirtschaftslehre und den Sozialwissenschaften, dass das richtig ist. Mannheim könnte keine exzellente Rolle in Europa, in der Welt spielen, wenn man diese Bereiche nicht erstklassisch erhielte und ausbaute. "
" Wir gehen davon aus, dass wir hier bleiben werden und in diesen Gebäuden hier auch weiter arbeiten werden und wir dann halt als Professoren pendeln müssen nach Heidelberg, um den entsprechenden Studiengang in Heidelberg aufrechtzuerhalten. Aber so ne richtig gute Lösung gibt es natürlich nicht, das ist ganz klar. Wir werden versuchen; ganz bestimmte Bereiche, die dann praktische Übungen an unseren Geräten sind; vielleicht doch hierher nach Mannheim zu verlagern, denn hier sind halt die Räume und die Geräte. "
Das Organisatorische ist aber nur das eine Problem. Das andere ist die Frage, ob die TI wirklich gut aufgehoben ist in Heidelberg. Die studentische Initiative "Rettet die Technische Informatik" sieht sich eher an der technisch ausgerichteten Universität in Karslruhe, die 60 Kilometer weit entfernt. ist. Maximilian Türmer, Student im 8. Semester.
" Also wir befürchten, dass die Belange der Technischen Informatik aus Sicht der Studenten auch in Heidelberg untergehen werden. So wie der Wechsel im Moment angedacht ist, sehen wir ganz eindeutig die Gefahr, dass auf ganz subtile Art und Weise versucht wird, dann auch in Heidelberg nach und nach die Technische Informatik aufzulösen. Gegen eine Angliederung an andere Fakultäten spricht per se eigentlich nichts. Die Sache ist nur die, dass unsere Wachstumschancen in Heidelberg recht gering sind und man auf ein Umfeld trifft, dass man nicht unbedingt nur als technikfreundlich bezeichnen kann. "
Die Landes- und Kommunalpolitik möchte die TI natürlich in der Region halten. Der Aufbau der Technischen Informatik vor knapp 15 Jahren mit sehr viel Geld war als eine Art strukturfördernde Maßnahme gedacht für eine Arbeiterstadt im Wandel - und davon will man wohl auch heute noch nicht so ganz abrücken. Der baden württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg, einstiger Rektor der Universität Mannheim.
" Also ich hab dieses ja selber realisiert - die Technische Informatik. Ich glaube, man muss die Technische Informatik am Standort Mannheim erhalten, das ist ja unser Konzept. Und sie ist aber besser eingebunden in der Universität Heidelberg. Zwei Dinge sind wesentlich in Heidelberg für die TI: Das sind weniger die Ingenieurswissenschaften, sondern das ist das Institut für wissenschaftliches Rechnen, weil also zwischen Soft- und Hardware gar nicht mehr so scharf unterschieden werden kann. Und das zweite ist die Physik in Heidelberg, eine Weltklassephysik, die einen hervorragenden Boden für die Technische Informatik in Mannheim bieten kann. "
Die TI hat überdurchschnittlich viele Drittmittel eingefahren und mit dem us-amerikanischen Prozessorhersteller AMD einen einzigartigen Kooperationspartner, gewonnen. Manche befürchten, dass die Diskussionen jetzt dem Image der TI schadet. Professor Ulrich Brüning
" Also die Risiken eine solchen Umpositionierung sind immens. Wir sehen das auch jetzt schon, dass die Universität Mannheim mit der Tatsache, dass sie die Technik sozusagen nicht unterstützt, moralisch und auch in der Außenwirkung, dass wir massive Probleme bekommen, was unseren Studentennachwuchs angeht. Wir versuchen jetzt mit all unseren interessanten Kooperationen, die wir haben, dieses so attraktiv wie möglich zu machen, aber wenn ich Student wäre - ich würde mir das auch überlegen. "
In Mannheim sorgen noch weitere Umstrukturierungen für Unsicherheit und Unmut. Die Philosophischen Fakultät in Mannheim soll nach dem Plänen des Rektorats den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften angegliedert werden und als "cultural studies" fungieren. Endgültige Pläne sollen dem Ministerium im Oktober vorgelegt werden. Die Philosophische Fakultät schlägt vor, das Fach Jura in eine zukünftige Fakultät für Rechts- und Geisteswissenschaften einzubinden und sähe sich dann auf der sicheren Seite. Die Stimmung ist nicht mehr so konfrontativ wie im Sommer - doch es scheint, dass die weitere Profilierung der Uni nicht mehr aufzuhalten ist. Wissenschaftsminister Dr. Peter Frankenberg
"Ich glaube aber, dass der grundsätzliche Weg, dass Mannheim sagt: Die Stärken Mannheims liegen in der Volkwirtschaftslehre, in der Betriebswirtschaftslehre und den Sozialwissenschaften, dass das richtig ist. Mannheim könnte keine exzellente Rolle in Europa, in der Welt spielen, wenn man diese Bereiche nicht erstklassisch erhielte und ausbaute. "