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Brandenburg und Berlin
Wasserverlust der Spree - Forscher raten zu weitreichenden Maßnahme gegen Dürren

Ein Forschungsprojekt der TU Berlin legt weitreichende Maßnahmen nahe, um Wasserverluste der Spree im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu kompensieren.

    Brandenburg, Leibsch: Die Wehranlage Leibsch im Unterspreewald.
    Niedrigwasser in der Spree im Sommer 2022: Damals wurden Schleusen geschlossen, um Teile des Flusses schiffbar zu halten. (dpa/Patrick Pleul)
    So müsse das Regenwasser aus starken Niederschlägen in das Grundwasser eingebracht werden, sagte die Leiterin der Forschungsgruppe "Spreewasser N", Irina Engelhardt, dem RBB. "Das macht die Stadt London, das macht der ganze Mittelmeerraum und auch in Frankreich ist das sehr stark verbreitet", führt die Hydrogeologin aus. Als Speicher könnten Seen und Senken dienen. Zum Versickern großer Wassermengen bräuchte es jedoch spezielle Infiltrationsbrunnen. Eine Überleitung aus der Elbe würde nach Einschätzung Engelhardts das Defizit indes nicht beheben. Als letzte Option schlug die Hydrologin eine Pipeline für entsalztes Ostsee-Wasser vor.
    Im Rahmen des Projekts werden an einigen Zuflüssen der Spree Pegelsensoren installiert und Daten zur Bodenfeuchte und zum Grundwasser zusammengetragen. In den vergangenen 20 Jahren ist der Grundwasserspiegel in dem betroffenen Gebiet in Brandenburg deutlich gesunken.
    Das Umweltbundesamt warnte im Juni, das Trinkwasser für Berlin und Brandenburg könnte "empfindlich knapp" werden. Einer Studie zufolge könnte die Spree im Sommer bis zu 75 Prozent weniger Wasser führen, wenn mit dem Ende des Braunkohleabbaus in der Lausitz weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt wird.
    Diese Nachricht wurde am 26.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.