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Wechsel an der Spitze des Siemens-Konzern

Themen sind der bevorstehende Wechsel an der Spitze des Siemens-Konzerns, Marktmanipulations-Vorwürfe gegen die Citigroup und die Entscheidung von Infineon, drei Glasfaserwerke zu schließen.

    Zu Siemens heißt es in der Frankfurter Allgemeine Zeitung:

    Selten beginnt ein Vorstandsvorsitzender seine Aufgabe mit so viel Vertrauen und Sympathie von Mitarbeitern, Investoren und Analysten. Der 47 Jahre alte Klaus Kleinfeld, der nach der Hauptversammlung am morgigen Donnerstag Heinrich von Pierer ablöst, verkörpert den Typ des gutgelaunten, unbeschwerten Managers, der für alle ein offenes Ohr hat. Zugleich erweckt er den Eindruck, schon genau zu wissen, was er mit Europas größtem Elektro- und Elektronikkonzern vorhat. Der Start fällt ihm nicht schwer. Kleinfeld kennt den Konzern und sein Vorgänger hinterlässt ihm ein aufgeräumtes Unternehmen,

    schreibt die F.A.Z.

    Langweilig wird es dem Aufsteiger mit dem bisweilen spitzbübischen Lächeln nicht werden,

    prophezeit die FRANKFURTER RUNDSCHAU.

    Denn Probleme hat Siemens im Geschäft mit Handys, mit Straßenbahnen und nicht zuletzt mit dem IT-Dienstleister SBS. Von Pierer und Fürsprecher im Siemens-Aufsichtsrat sehen in Kleinfeld den richtigen Mann für diese anspruchsvollen Aufgaben. `Überall, wo er war, hat er eine vernünftige Spur hinterlassen´, lobt ihn sein Vorgänger. Damit meint von Pierer vor allem das US-Geschäft, das der so umgängliche wie knallharte Bremer für Siemens von 2001 bis 2004 lenkte. Am Ende gab es dort schwarze Zahlen, aber auch 10.000 Siemensianer weniger,

    erinnert die Frankfurter Rundschau.

    Die Wertpapieraufsicht hat bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen die Citigroup wegen ihrer Anleihegeschäfte vom Sommer 2004 gestellt. Die Börsen-Zeitung geht davon aus, dass es nicht leicht sein wird, Marktmanipulationen nachzuweisen:

    Denn die Geschäfte, um die es geht - erst der Kauf von Futures an der Eurex und dann der Verkauf von Bondbeständen über die Handelsplattformen von MTS - sind für sich genommen kaum zu beanstanden. Verboten ist es, eine Täuschungshandlung vorzunehmen, um auf Preise einzuwirken. Nur wenn in der Kombination beider Geschäfte steckende manipulative Absichten zu erkennen sind, wird der Staatsanwalt wohl ein Ermittlungsverfahren einleiten,

    meint die Börsen-Zeitung.

    Der Halbleiter-Hersteller Infineon schließt aus Spargründen drei Standorte im verlustreichen Glasfasergeschäft. Dies habe sich spätestens seit der Gewinnwarnung vor zwei Wochen abgezeichnet, notiert die Zeitung Die Welt:

    All dies wirkt wie Flickschusterei, aber nicht wie ein schlüssiges Sanierungskonzept. Angesichts eines Marktumfelds, das sich weiter eintrübt, lässt sich kaum sagen, ob es bei solch begrenzten Einschnitten bleiben kann,

    befürchtet Die Welt.