Seit über 10 Jahren versucht Irene Pepperberg gemeinsam mit ganzen Scharen von Studenten in ihrem Labor am Massachusetts Institut of Technology, dem Graupapagei Alex in zwölf Stunden am Tag und sieben Tagen der Woche das Sprechen beizubringen. Dabei soll das Tier aber nicht zur Attraktion des Instituts trainiert werden, vielmehr wollen sich die Forscher mit Alex unterhalten, um so etwas über seinen Verstand zu erfahren. Inzwischen trägt die Mühe reiche Früchte: Zeigt Irene Pepperberg dem Vogel ein Tablett mit roten und blauen Kugeln und Würfeln und fragt etwa "Wie viele blaue Würfel" dann antwortet Alex auch mit der korrekten Zahl. Bei manchen Aufgaben zeigt Alex ähnliche Leistungen wie ein sechsjähriges Kind. Es werde Zeit, sich von dem Vorurteil zu verabschieden, dass nur Säugetiere einen klugen Kopf haben, meint die US-Forscherin: "Wir müssen akzeptieren, dass diese Tiere solche Verbindungen ziehen können, abstrakte Konzepte verstehen und sich verständlich machen können." Dabei handele es sich sicherlich nicht um echte Sprache, aber der Papagei könne durchaus vermitteln, was er essen möchte, wohin er will und auch Dinge in Größe, Farbe und Menge unterscheiden.
Papagei Griffin dagegen ist erst sieben Jahre alt und beginnt gerade, Worte zu kombinieren, wie etwa "Grüner Vogel" oder "willst du Traube?". Kinder beherrschen solche Zusammenhänge bereits im Alter von zwei Jahren. Gleichzeitig fangen sie an, gezielt Objekte zu kombinieren, etwa Bauklötze der Größe nach zu stapeln. Diese Leistung wird beim Menschen dem so genannten "Broca Areal" im Gehirn zugeschrieben: Die Hirnregion soll sowohl die Ordnung von Worten nach den Regeln der Grammatik steuern, wie auch das sinnvolle Anordnen von Objekten. Vögel besitzen zwar keine Broca Region, dennoch entwickelt sich Griffin nach einem ähnlichen Muster - das Tier begann in derselben Phase, in der er Worte kombinierte, auch Objekte zu verknüpfen, wie etwa Flaschendeckel zu stapeln. Sein koordiniertes Vorgehen werde wie bei Kindern zunehmend komplexer.
Offenbar können die Vögel von Irene Pepperberg ihr Verhalten nach Regeln ausrichten und erkennen, dass Worte oder Dinge eine bestimmte Ordnung besitzen. Die analoge Entwicklung dieser Fähigkeit bei Vögeln und Kindern könnte ein Hinweis auf grundlegende Hirnstrukturen sein, vermutet die Forscherin. Treffe dies zu, dann sollten noch viel mehr Tiere in der Lage sein, abstrakte Regeln zu erfassen, als allgemein angenommen wird. In jedem Fall entdeckte Irene Pepperberg mit ihrem Sprachtraining einen Weg, den Verstand eines Graupapageis genauer auszuloten und ihn zu Leistungen zu führen, die einem Vogel niemand zugetraut hätte.
[Quelle: Volkart Wildermuth]
Papagei Griffin dagegen ist erst sieben Jahre alt und beginnt gerade, Worte zu kombinieren, wie etwa "Grüner Vogel" oder "willst du Traube?". Kinder beherrschen solche Zusammenhänge bereits im Alter von zwei Jahren. Gleichzeitig fangen sie an, gezielt Objekte zu kombinieren, etwa Bauklötze der Größe nach zu stapeln. Diese Leistung wird beim Menschen dem so genannten "Broca Areal" im Gehirn zugeschrieben: Die Hirnregion soll sowohl die Ordnung von Worten nach den Regeln der Grammatik steuern, wie auch das sinnvolle Anordnen von Objekten. Vögel besitzen zwar keine Broca Region, dennoch entwickelt sich Griffin nach einem ähnlichen Muster - das Tier begann in derselben Phase, in der er Worte kombinierte, auch Objekte zu verknüpfen, wie etwa Flaschendeckel zu stapeln. Sein koordiniertes Vorgehen werde wie bei Kindern zunehmend komplexer.
Offenbar können die Vögel von Irene Pepperberg ihr Verhalten nach Regeln ausrichten und erkennen, dass Worte oder Dinge eine bestimmte Ordnung besitzen. Die analoge Entwicklung dieser Fähigkeit bei Vögeln und Kindern könnte ein Hinweis auf grundlegende Hirnstrukturen sein, vermutet die Forscherin. Treffe dies zu, dann sollten noch viel mehr Tiere in der Lage sein, abstrakte Regeln zu erfassen, als allgemein angenommen wird. In jedem Fall entdeckte Irene Pepperberg mit ihrem Sprachtraining einen Weg, den Verstand eines Graupapageis genauer auszuloten und ihn zu Leistungen zu führen, die einem Vogel niemand zugetraut hätte.
[Quelle: Volkart Wildermuth]