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Weder Huren noch Unterworfene

Schön, sinnlich, intelligent, gebildet ... Das sind nicht unbedingt die Attribute, die der Westen arabischen heute Frauen zugesteht. Aber auch nicht die Vorstellungen islamischer Traditionalisten von "ihren Frauen". Zunehmend mehr Araberinnen gehen eigene Wege. Laila Al Atrash, Palästinenserin, Schriftstellerin, schreibt über selbständige, unabhängige Frauen; die Juristin Malika Benradi hat nach Kräften dazu beigetragen, das neue marokkanische Familienrecht durchzudrücken; und die US-amerikanische Theologin Amina Wadud hat als erste Muslimin überhaupt in einer Moschee gepredigt.

Von Kersten Knipp | 06.03.2009
    Manche dieser modernen Musliminnen berufen sich auf den Islam, andere auf die laizistischen Traditionen westlicher Feministinnen. Beide Gruppen wenden sich aber dagegen, die Frauen als Hüterin einer brüchig gewordenen kulturellen Identität zu benutzen. Trotzdem suchen viele Frauen freiwillig Schutz hinterm Schleier. Schließlich gleiten an ihm nicht nur erotische Begehrlichkeiten ab, sondern auch die Ansprüche der westlichen Kultur, ihre Maßstäbe auf Arabien zu übertragen.

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