Ulla Schmidt konnte sich sicher sein, in Greifswald mit offeneren Armen empfangen zu werden, als noch auf dem Ärztetag in Rostock. Ein Besuch in der zahlenmäßig kleinsten Medizinischen Fakultät Deutschlands sollte die Rolle der Universitäts-Klinik in den zukünftigen Strukturen der Krankenversorgung, wenn nicht schon klären, so doch verständlicher machen. Denn was die derzeit knapp 1300 Medizin-Studenten der Uni Greifswald nicht wissen, ist, welchen Stellenwert ihre Arbeit, falls sie sich für einen Abschluss und eine Arztlaufbahn entscheiden, noch haben wird. Nur ein Drittel der Erstsemestler in der deutschen Medizin schließen derzeit auch ihre Ausbildung komplett ab, ein Grund ist die schlecht bezahlte Arzt-im-Praktikum-Regelung. Ein Großteil der Absolventen wandert zur Biotechnologie ab, ein Trend, der in einer Nachbarstadt Greifswalds dazu führte, dass eine Kinderklinik keinen Kinderarzt mehr hat.
Heyo Kroemer, Dekan der Greifswalder Medizinischen Fakultät, klagt: "Sie bekommen in einem Universitätsklinikum der westlichen Bundesländer für die identische Arbeit mehr Lohn, und das ist mit Sicherheit ein deutlicher Wettbewerbsnachteil, den wir fakultätsseitig dadurch versuchen auszugleichen, dass wir einige Programme ins Leben gerufen haben, mit denen die Attraktivität der Ausbildung hier erhöht werden soll. Das greift aber sicher mittelfristig." Die Diskussion um die Rolle von Universitätsklinika bei der normalen, täglichen Krankenversorgung wird schon lange geführt. Das Beispiel Greifswald zeigt, dass die von der Landesregierung in Schwerin abgesegnete Modernisierung des bestehenden Klinikums bis 2008 das Problem nicht behebt. Die Ärzte und damit die Dozenten und Professoren weigern sich, wie in Rostock derzeit deutlich wird, unter dem angestrebten Fallpauschalengesetz zu arbeiten.
So befürchtet der Greifswalder Dekan Kroemer, der sich bereits Inder Schweiz und den USA einen Namen gemacht hat, dass deutsche Universitätsklinika, denen der bayrische Wissenschaftsminister Zehetmaier eine zentrale Rolle im Bereich der Hochleistungsmedizin und Forschung für die regionale und überregionale Krankenversorgung bescheinigt, im Wettbewerb mit niedergelassenen Ärzten und Privatkliniken (auch im Ausland) den Kürzeren ziehen: "Der Mangel, den wir im Moment Assistenzärzteseitig haben, ist ja nicht darauf zurückzuführen, dass wie bei Lehrern oder Ingenieuren weniger Kollegen mit dem Studium beginnen, sondern dass weniger Leute bereit sind, unter den derzeitigen Bedingungen als Assistenzärzte im Klinikum zu arbeiten. Da ist aus meiner Sicht zentraler Handlungsbedarf, dass man die Arbeitsbedingungen verbessert. Verbesserung der Arbeitsbedingungen heißt aus meiner Sicht, dass man die Arbeitsbelastung auf ein erträgliches Maß reduziert und auch den Arbeitsinhalt so gestaltet, dass er interessant ist." Eine konkrete Zusage, die die künftige Rolle der Universitätskliniken betrifft, gab Bundesgesundheitsministerin Schmidt heute allen Medizinstudenten Deutschlands: Der Arzt im Praktikum wird abgeschafft, mit dem neuen Studium sowieso. Wir prüfen derzeit, ob es möglich ist, für alle Studierenden den Arzt im Praktikum abzuschaffen, wegen der Weiterbildungsordnung. Ich würde das sehr gerne tun, weil ich sehe, dass der Arzt im Praktikum einer der Punkte ist, warum viele auch nach dem Studium erst gar nicht ins Krankenhaus gehen." Außerdem wird eine Vergütung der jungen Ärzte nach BAT-II-Richtlinien angestrebt. Ihre Aufgabe wird künftig sein, präventive Maßnahmen, zu denen auch statistische Erhebungen zu Altersstruktur und Volksgesundheit gehören, durchzuführen: Prävention ist also das Schlagwort, dass die Forschung und Krankenversorgung an Universitätskliniken in Zukunft leisten soll. Vorpommern ist dafür das ideale Forschungsfeld. Hier ist die Bevölkerung im Durchschnitt 15 Jahre älter als bundesweit.
Heyo Kroemer, Dekan der Greifswalder Medizinischen Fakultät, klagt: "Sie bekommen in einem Universitätsklinikum der westlichen Bundesländer für die identische Arbeit mehr Lohn, und das ist mit Sicherheit ein deutlicher Wettbewerbsnachteil, den wir fakultätsseitig dadurch versuchen auszugleichen, dass wir einige Programme ins Leben gerufen haben, mit denen die Attraktivität der Ausbildung hier erhöht werden soll. Das greift aber sicher mittelfristig." Die Diskussion um die Rolle von Universitätsklinika bei der normalen, täglichen Krankenversorgung wird schon lange geführt. Das Beispiel Greifswald zeigt, dass die von der Landesregierung in Schwerin abgesegnete Modernisierung des bestehenden Klinikums bis 2008 das Problem nicht behebt. Die Ärzte und damit die Dozenten und Professoren weigern sich, wie in Rostock derzeit deutlich wird, unter dem angestrebten Fallpauschalengesetz zu arbeiten.
So befürchtet der Greifswalder Dekan Kroemer, der sich bereits Inder Schweiz und den USA einen Namen gemacht hat, dass deutsche Universitätsklinika, denen der bayrische Wissenschaftsminister Zehetmaier eine zentrale Rolle im Bereich der Hochleistungsmedizin und Forschung für die regionale und überregionale Krankenversorgung bescheinigt, im Wettbewerb mit niedergelassenen Ärzten und Privatkliniken (auch im Ausland) den Kürzeren ziehen: "Der Mangel, den wir im Moment Assistenzärzteseitig haben, ist ja nicht darauf zurückzuführen, dass wie bei Lehrern oder Ingenieuren weniger Kollegen mit dem Studium beginnen, sondern dass weniger Leute bereit sind, unter den derzeitigen Bedingungen als Assistenzärzte im Klinikum zu arbeiten. Da ist aus meiner Sicht zentraler Handlungsbedarf, dass man die Arbeitsbedingungen verbessert. Verbesserung der Arbeitsbedingungen heißt aus meiner Sicht, dass man die Arbeitsbelastung auf ein erträgliches Maß reduziert und auch den Arbeitsinhalt so gestaltet, dass er interessant ist." Eine konkrete Zusage, die die künftige Rolle der Universitätskliniken betrifft, gab Bundesgesundheitsministerin Schmidt heute allen Medizinstudenten Deutschlands: Der Arzt im Praktikum wird abgeschafft, mit dem neuen Studium sowieso. Wir prüfen derzeit, ob es möglich ist, für alle Studierenden den Arzt im Praktikum abzuschaffen, wegen der Weiterbildungsordnung. Ich würde das sehr gerne tun, weil ich sehe, dass der Arzt im Praktikum einer der Punkte ist, warum viele auch nach dem Studium erst gar nicht ins Krankenhaus gehen." Außerdem wird eine Vergütung der jungen Ärzte nach BAT-II-Richtlinien angestrebt. Ihre Aufgabe wird künftig sein, präventive Maßnahmen, zu denen auch statistische Erhebungen zu Altersstruktur und Volksgesundheit gehören, durchzuführen: Prävention ist also das Schlagwort, dass die Forschung und Krankenversorgung an Universitätskliniken in Zukunft leisten soll. Vorpommern ist dafür das ideale Forschungsfeld. Hier ist die Bevölkerung im Durchschnitt 15 Jahre älter als bundesweit.