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Wegbereiter der literarischen Moderne

Alfred Döblins Werk fasziniert in seiner Vielschichtigkeit bis heute. Günter Grass nannte Döblin seinen Lehrer. Arno Schmidt, der nicht viele gelten ließ, ließ doch Döblin gelten.

Von Ulrich Rüdenauer | 25.06.2007
    "Seit über 50 Jahren schreibe ich und habe Bücher über Bücher verfasst. Die gedruckten, die ich besitze, nehmen in meinem Bücherschrank ein breites Fach ein. Und das ist nur die Sammlung der ganzen Werke, der wirklichen Bücher. Da steht das also, was meine Tage ausgefüllt und aufgefressen hat. Ich kann es anfassen und stehe davor und entsinne mich dunkel, und sie stehen aufrecht da mit ihren 300, 400 bis 600 Druckseiten Papier in festen Pappbänden. Sie habe ich in Kost gesetzt und gepflegt und bin selber darüber alt und schwach geworden. Da stehen meine Blutsauger, meine Parasiten. Ich wollte mich immer von ihnen befreien, aber gegen ein keimendes Buch ist kein Kraut gewachsen. Sie haben es geschafft, sie haben es erreicht. Und ich konnte sagen, wenn ich mich ganz einer Bitterkeit hingeben wollte: Sie florieren, und mich haben sie zur Strecke gebracht."

    1952 - aus diesem Jahr stammt die eben gehörte Aufnahme Alfred Döblins, und tatsächlich schwingt in ihr ein wenig Bitterkeit mit. Döblin, dessen Produktivität immens war, der sich selbst einen "Literschlucker von Tinte" nannte, war gezeichnet von zwölf Jahren Exil und einer Krankheit, an der auch seine Mutter gelitten hatte: Parkinson. Seine Werke florierten in diesen Nachkriegsjahren zumindest in der Öffentlichkeit kaum. Das Publikum hatte ihn wie viele andere Exilautoren fast schon vergessen, jedenfalls nicht vermisst. Seine während der Emigrationsjahre entstandene Trilogie über die November-Revolution 1918 war zwar gedruckt, aber doch kaum rezipiert worden. Und sein großer "Hamlet"-Roman, den Döblin 1947 abgeschlossen hatte, sollte erst 1957 erscheinen, in der DDR.

    Alfred Döblin verstimmte seine demütigende Situation in Deutschland zunehmend. Es war eine "Rückkehr ohne Ankunft". "Und als ich wiederkam, da - kam ich nicht wieder", schrieb Döblin selbst über den gescheiterten Versuch, in der verlorenen Heimat noch einmal heimisch zu werden. Er, der im Rang eines französischen Offiziers zurückkehrend das Land in Trümmern vorfand, sah andere Autoren für Aufsehen sorgen: Der Nobelpreisträger und Antipode Thomas Mann wurde als großer gesamtdeutscher Schriftsteller gefeiert, der zeitweise mit den Nazis sympathisierende Gottfried Benn als Dichterstar, und selbst der verhasste Ernst Jünger konnte Fuß fassen. Die Emigration hatte den Arzt und Schriftsteller Döblin aus seinem bürgerlichen und aus dem literarischen Leben gerissen.

    "Wenn Sie herausgehen wie ich aus einer guten und mich tragenden Praxis, aus dem Rahmen der Familie herausgerissen werden und dann draußen leben unter Menschen, deren Sprache sie nicht kennen, wo ist der Gewinn? Und ich versichere Sie, ich bin kein Mann, der weint, aber was neben mir war, meine Frau, und was sonst heraus ging aus den guten Umständen, das hat sich nicht gerühmt, äußere Emigration oder innere zu sein, das hat nur geweint auf seine Art. Ich bin härter und kälter geblieben, denn ich war mehr gepanzert, ich war gewappnet, mein inneres Eigentum trug ich sehr mit mir herum. Und ich war so fruchtbar und konnte so schreiben, dass wirklich kein Verleger dies hätte leisten können, wenn ich hätte schreiben können, was ich immer wollte. Aber zunehmend schlug die Emigration stärker auch durch diesen Panzer hindurch, und das können Sie, wenn Sie die Bücher sehen würden, die ja noch gar nicht gedruckt sind, die in der Zeit geschrieben sind, können Sie sehen die Spuren oder die Raubzähne, die Reißzähne der Emigration, die diesen Panzer zerrissen."

    Die Spuren der Raub- und Reißzähne waren nur zu deutlich sichtbar. Döblin selbst kam nicht mehr auf die Beine: Seine Arbeitskraft schwand zusehends; er sah die restaurativen Tendenzen des Wiederaufbaus mit Erschrecken. Da verließ Döblin mit seiner Frau Erna Deutschland ein zweites Mal, weil es, wie er sagte, hier "keine Luft zum Atmen" gibt. Er ging zurück nach Paris, die vorletzte Station im Leben Alfred Döblins, der am 26. Juni vor 50 Jahren im Landeskrankenhaus Emmendingen nahe Freiburg gestorben ist, und der ein Werk hinterlassen hat, das in seiner Vielschichtigkeit bis heute fasziniert - aber in seiner ganzen Vielseitigkeit erst nach und nach entdeckt wird.

    Der große Wegbereiter der literarischen Moderne in Deutschland wird bis heute von anderen Autoren bewundert: Günter Grass nannte Döblin seinen Lehrer, Arno Schmidt, der nicht viele gelten ließ, ließ doch Döblin gelten. Und auch in der jüngeren Schriftsteller-Generation gibt es Döblianer, Ingo Schulze etwa.

    "Wenn ich sage, dass Döblin mein 'großer Patron ist, dann meine ich das erst einmal wirklich so grundsätzlich von dieser Haltung, dass man jetzt nicht sagen kann, dieses oder jenes Werk ist für mich von Einfluss gewesen. Ich glaube, das wäre auch fast falsch, das würde ihm nicht gerecht werden, sondern es ist die Art und Weise, wie man versucht, zu schreiben, also immer wieder dieses neu ansetzen, dass man versucht, den Stil aus dem Stoff kommen zu lassen."

    Alfred Döblin setzt tatsächlich immer wieder neu an. Anders als der nur wenige Jahre ältere Thomas Mann entwickelt er keinen Personalstil, sondern gerät mitten hinein in eine Experimentierphase der Moderne: neue Mittel und neue Formen werden erprobt, die avantgardistischen Bewegungen des Expressionismus, Futurismus und Surrealismus schlagen sich in den Werken Döblins nieder. Und doch ist da von Anfang an eine selbstbewusste Eigenständigkeit. In einem offenen Brief an Filippo Tommaso Marinetti rät Döblin dem italienischen Kollegen keck: "Pflegen Sie Ihren Futurismus. Ich pflege meinen Döblinismus."

    Der Döblinismus ist selbstverständlich ein höchst heterogenes Gebilde, ein immer wieder neu definierter Versuch, sich der Wirklichkeit zu nähern. Jeder der meist umfangreichen Romane Döblins ist untermauert von philosophischen und poetologischen Überlegungen, immer ist er sich sehr bewusst darüber, welche stilistischen Mittel er einsetzen will. Und er tut das mit einer Wucht, mit einem Überwältigtsein, das vom Stoff ausgeht. Döblins Schreiben hat etwas Manisches, Ausuferndes, Gewaltiges. Er strebt nach einer unhintergehbaren Wahrhaftigkeit der Darstellung, und er nutzt dafür alle Möglichkeiten, die der moderne Roman zur Verfügung stellt: Ob er sich seinen Helden im entfernten, vergangenen China ersinnt - wie in die "Drei Sprünge des Wang Lun", im "Amazonas"-Gebiet Indios und Jesuiten aufeinanderstoßen lässt, seinen eigenen monumentalen "Wallenstein" schafft oder sich in den ureigensten Gefilden herumtreibt, auf den Hinterhöfen Berlins in den 20er Jahren - Döblins Neugier ist unerschöpflich.

    Immer wieder wendet er sich neuen Themen zu, neuen Weltgegenden, er recherchiert in Bibliotheken, denn das Reisen liegt ihm nicht. Er schreibt über Krieg und Religion, über Individuum und Gesellschaft, über die Auswirkungen der Industrialisierung und über die Liebe. Er stürzt sich in politische Debatten. Und das alles neben seiner Tätigkeit als Arzt, die er nicht als Brotberuf verstanden wissen will. Döblin ist ein Weltenschöpfer, der immer auf der Suche bleibt - auf der Suche nach Gott und nach dem ihm so verdächtigen Ich.

    "Und ich habe etwas, ich gebe es Ihnen zu, gegen Individuen, gehabt zumindestens. Das heißt, in meiner Art zu malen, ist das große Tableau, das große Gemälde, das erste. Die Figur, die darin auftritt, ist nicht das Erste, sondern sie erscheint darin und bedeutet etwas darin. Aber richtig bleibt, dass ich im Laufe der Jahrzehnte, also von 1912, wo ich anfing, bis jetzt, 1948, immer mehr eine Neigung habe und hatte zum Ich und zur Bedeutung des Ichs über das Kollektive hinweg zu dringen. Und so ist auch in der Mitte ein Buch von mir bemerkenswert, das heißt 'Das Ich über der Natur'. Und wenn sie den 'unsterblichen Menschen' an das Ende dieses Weges setzen, so erkennen Sie: Es geht da eine Linie."

    Die Lebenslinie Alfred Döblins hat ihren Anfang in Stettin. Dort wird er 1878 als eines von fünf Kindern in eine nicht-orthodoxe jüdische Familie hineingeboren. Als der Vater Max Döblin mit einer Geliebten das Weite sucht, ist die Idylle zerstört: "Über Nacht hatte er uns alle in Not gestoßen und zu Bettlern gemacht", schreibt Döblin noch Jahre später verbittert. Die Mutter zieht daraufhin mit den Kindern nach Berlin. Alfred ist ein miserabler Schüler, macht erst mit 22 das Abitur, studiert anschließend mit Hingabe Medizin, promoviert und arbeitet zunächst in Nervenheilanstalten. Er könne, bekennt Döblin in "Arzt und Dichter", neben den Pflanzen, Tieren und Steinen nur zwei Kategorien Menschen ertragen "nämlich Kinder und Irre".

    Noch während seiner Zeit als Klinikarzt hat er eine leidenschaftliche, aber von der Familie nicht tolerierte Beziehung zur Krankenschwester Frieda Kunke. Die bekommt einen Sohn von Döblin, als sich dieser schon mit der reichen, vor allem aber jüdischen Medizinstudentin Erna Reiss verlobt hat. Sie wird 1912 seine Frau. Döblin lässt sich in Berlin als Internist und Nervenarzt nieder, ist während des Ersten Weltkriegs Sanitätsarzt, den Hurrapatriotismus vieler Schriftstellerkollegen teilt er nur kurz. Bald erkennt er die Schrecken des Krieges.

    Schon zu Schulzeiten schreibt Döblin, und während des Studiums nimmt er erste Kontakte zu Literatenkreisen auf, lernt Herwarth Walden und Else Lasker-Schüler kennen, liefert Beiträge für die expressionistische Zeitschrift "Der Sturm". Nach dem Ersten Weltkrieg gehört Döblin zu den avanciertesten literarischen Stimmen.

    "Alfred Döblin ist für mich einer der wichtigsten Vertreter der reflektierten, literarischen Moderne, das heißt einer Moderne nach den großen realistischen Autoren von Fontane, um ein Beispiel zu nennen, bis zu Thomas Mann."

    Professor Helmuth Kiesel, Literaturwissenschaftler an der Universität Heidelberg, hat in mehreren Arbeiten die Bedeutung Alfred Döblins herausgestellt.

    "Döblin war ein eigenwilliger Autor. Er wollte keiner Schule angehören, sondern das, was aus verschiedenen Schulen, Richtungen zu finden war, was ihm eingeleuchtet hat, das hat er aufgegriffen und in ein eigenes Konzept nach und nach überführt."

    Die Eigenwilligkeit Döblins zeigt sich freilich auch in seinem bekanntesten Roman "Berlin Alexanderplatz" aus dem Jahr 1929, der den Autor weltweit berühmt macht und aus einer finanziell dürftigen Existenz herausführt. Er wird in diesem Jahr gar für den Nobelpreis vorgeschlagen. Es ist dann allerdings Thomas Mann, der ihn zugesprochen bekommt.

    In der Geschichte des Franz Biberkopf verwirklicht Döblin seine Vorstellungen vom zeitgenössischen Roman, die er in dem Essay "Der Bau des epischen Werks" darlegt. "Elementarsituationen des menschlichen Daseins" sollen herausgehoben werden. Der Autor muss, so Döblin, "ganz nahe an die Realität heran, an ihre Sachlichkeit, ihr Blut, ihren Geruch, und dann hat er die Sache zu durchstoßen". Döblin fordert:

    "Auch den Roman soll man nicht einfach erzählen: 'An einem schönen Sommermorgen stand der Oberst von Sowieso morgens von seinem Bett auf ... '. Sondern: Das Erzählerische kann deutlich gemacht werden, indem man einen Erzähler auftreten lässt, wie das in "Berlin Alexanderplatz" geschieht, und sagt: 'Ich erzähle Euch jetzt folgende Geschichte ...' Das ist Episierung des Epischen."

    Kiesel: "Döblins Roman 'Berlin Alexanderplatz' ist ein Montageroman, das heißt ganz kurz gesagt, dass eben nicht in einer gleichbleibenden, erzählerisch leitenden Form weiter erzählt wird, sondern in eine Erzählsequenz hinein werden plötzlich fremde Texte montiert, die aus ganz anderen Zusammenhängen kommen. Und diese fremden Texte werden nicht so eingefügt, dass beispielsweise ein Erzähler erklärt, dass jetzt ein kleiner Teil aus der Bibel oder woher auch immer zitiert wird und welche Bedeutung der für das Geschehen oder das Bewusstsein des Helden haben könnte, sondern das wird einfach wie im Film in einer Montage, in einem Schnitt hereinzitiert. Und der Leser muss selber prüfen und überlegen, was das für das Bewusstsein des Helden und für die Bedeutung des Textes überhaupt zu bedeuten hat."

    "Berlin Alexanderplatz" ist der erste deutsche Großstadtroman, ein Buch voller Straßenlärm und Menschengewusel, Getöse und Gewimmel, Alltagsdetails und Zeitkolorit. Berlin ist Döblins Stadt. Hier verbringt er den größten Teil seines Lebens, er kennt alle Ecken und Winkel und Lokale. Die Menschen aus den weniger feinen Gegenden, die zu ihm in die Praxis kommen, bringen ihre Sprache mit, die ebenfalls im Roman wiederzufinden ist. Döblin, der sich politisch der Linken zurechnet, sieht sich nach der Veröffentlichung Angriffen vor allem von moskautreuen, orthodoxen Marxisten ausgesetzt. Es kommt zu einer Debatte, in deren Verlauf ihm Verrat an der klassenkämpferischen Sache des Proletariats vorgeworfen wird. Man nimmt Anstoß an der Hauptfigur Biberkopf, der jegliches Klassenbewusstsein abgehe. Vor allem Johannes R. Becher polemisiert gegen Döblin, der freilich zeitlebens keinem Streit aus dem Weg geht und durchaus in der Lage ist, mit scharfer Munition zurückzuschießen.

    Am 2. März 1933 lässt Döblin Berlin hinter sich, flüchtet vor den Nazis zunächst in die Schweiz, dann nach Frankreich, tut sich schwer mit der Sprache und schreibt mit ungeheurer Arbeitswut weiter - nicht mehr nur wie ein Getriebener, jetzt auch als Vertriebener, dessen Werke in Deutschland verbrannt werden. Döblin und seine Familie werden 1936 in Frankreich eingebürgert, auch weil drei seiner vier Söhne im wehrpflichtfähigen Alter sind. Wolfgang Döblin, ein äußerst talentierter Mathematiker, wird während des Zweiten Weltkriegs als französischer Soldat Selbstmord begehen, weil er abgeschnitten von seiner Einheit fürchtet, der Wehrmacht in die Hände zu fallen. Döblins "Schicksalsreise", so der Titel des Buches über das Exil, geht weiter in die USA. Die schlimmste Zeit der Armut und des Angewiesenseins auf Almosen beginnt. "Wenn ich nicht tot bin", fragt sich Döblin, "wie ist man denn tot?"

    Zu Beginn der Flucht vor den Nazis beschäftigt er sich stark mit seinen jüdischen Wurzeln, wird dann aber zum Katholizismus hingezogen. Er konvertiert und offenbart seine Hinwendung zum neuen Glauben bei der Feier zu seinem 65. Geburtstag 1943, die ihm in Santa Monica von Helene Weigel und anderen ausgerichtet wird. Sein Bekenntnis, in Andeutungen aus der Dankesrede ablesbar, verstört die Gäste sehr. Die Konversion, meint Helmuth Kiesel, sei zu verstehen aus zwei Wurzeln:

    "Einmal aus der schockierenden, für Döblin schwer verwindbaren Erfahrung der Vertreibung, der Flucht durch Frankreich mit all den Ängsten, die er da auszustehen hatte, und da wurde ihm in einer Kirche in Südfrankreich das Bild des gekreuzigten Christus, des Mannes aus seinem Volk, wie er immer wieder sagt, zum Trostbild. Aber das wäre schon nicht möglich gewesen, wenn Döblin nicht bereits vorher eine gewisse Neigung zum christlichen Glauben und zumal zum katholischen Glauben gehabt hätte. Das zeigt sich in seiner polnischen Reise."

    Döblin stirbt am 26. Juni 1957. Ob die Religion ihm ein Trost war? Die letzten Lebensjahre sind geprägt von einer leisen Resignation; er diktiert tagebuchartige Aufzeichnungen unter dem Titel "Vom Leben und Tod, die es beide nicht gibt". Der Tod, heißt es da, sei ein leeres Wort.

    Erna Döblin schreibt kurze Zeit nach der Beerdigung ihres Mannes an Sascha und Ludwig Marcuse: "Er ist eingeschlafen, im Tode sehr jung geworden, ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht, schöner Friede. Am Mittwoch ist er gegangen, am Sonntag hatte er mir noch die liebsten Worte gesagt, die ich mir immer wiederhole." Nur wenige Wochen später, am 15. September, nimmt sich Erna Döblin in Paris das Leben.


    Service: Die Werke von Alfred Döblin, herausgegeben von Christina Althen, erscheinen im Walter Verlag und als Taschenbuch bei dtv. Im Walter Verlag ist gerade Döblins früher Roman "Die drei Sprünge des Wang-Lun" (54 Euro) in einer kommentierten Ausgabe herausgekommen. Bei dtv hat Christina Althen Lebensweisheiten Döblins unter dem Titel "Das gefährlichste Organ des Menschen ist der Kopf" (6 Euro) herausgegeben. Ebenfalls bei dtv, in der Reihe "portrait", ist eine Biografie des Literaturwissenschaftlers Oliver Bernhardt erschienen (10 Euro). Schon im letzten Herbst konnte man bei Artemis und Winkler "Leben und Werk in Erzählungen und Selbstzeugnissen" (19,90 Euro) kennenlernen. Hans-Dieter Schäfer beschäftigt sich in seinem im Keicher-Verlag erschienenen Aufsatz "Rückkehr ohne Ankunft" mit Döblins Versuch, nach dem Krieg in Deutschland wieder Fuß zu fassen. Rainer Werner Fassbinders monumentale Verfilmung von "Berlin Alexanderplatz", aus der wir eben Ausschnitte hörten, ist erstmals in einer restaurierten Fassung auf DVD herausgegeben worden. Die DVD-Box ist erschienen bei der Süddeutschen Zeitung Cinemathek.