Angebliche "Hexenjagd"
Wegen Bolsonaro-Prozess: Trump verhängt Zölle von 50 Prozent gegen Brasilien - Sanktionen gegen Richter

Die USA verhängen Zölle von 50 Prozent auf Importe aus Brasilien. Das Weiße Haus begründete die Entscheidung mit einer angeblich politisch motivierten Verfolgung des früheren Präsidenten Brasiliens, Bolsonaro. Das US-Finanzministerium erließ außerdem Sanktionen gegen einen brasilianischen Richter, der mit dem Fall befasst ist.

    Donald Trump und Jair Bolsonaro stehen bei einer Rede nebeneinander.
    Donald Trump und Jair Bolsonaro sind politische Verbündete. (Archivbild) (imago images / MediaPunch / Jim LoScalzo)
    Gegen Bolsonaro läuft in seinem Heimatland ein Verfahren wegen des Vorwurfs, nach seiner Wahlniederlage 2022 einen Umsturz der Regierung seines Nachfolgers Lula geplant zu haben. Ihm drohen bis zu 40 Jahre Haft. US-Präsident Trump hat das Verfahren gegen seinen politischen Verbündeten wiederholt als "Hexenjagd" bezeichnet.
    Wann die 50-Prozent-Zölle in Kraft treten, ist noch nicht bekannt. Trump hatte zuletzt den 1. August ins Spiel gebracht. Die USA importieren aus Brasilien unter anderem Kaffee, Rindfleisch und Orangensaft.

    USA verhängen Sanktionen gegen brasilianischen Richter

    Das US-Finanzministerium kündigte am Mittwoch zudem Sanktionen gegen einen brasilianischen Richter an, der für den Prozess gegen Bolsonaro zuständig ist. Er wird mit einem Einreiseverbot in die USA belegt. Zudem werden sämtliche Vermögenswerte in den USA eingefroren. Als Grund gab das Ministerium eine angebliche Unterdrückung der Meinungsfreiheit an. Der Richter sei verantwortlich für politisierte Strafverfolgungen, hieß es.
    Die brasilianische Regierung verurteilte die Sanktionen gegen den Richter als "willkürlich und nicht zu rechtfertigen". Generalstaatsanwalt Messias sprach von einem schwerwiegenden Angriff auf die Souveränität Brasiliens.
    Diese Nachricht wurde am 30.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.