Gut zweieinhalb Stunden wird Goleo gefüllt, dann steht er: Mannshoch, mit grinsendem Ball unter dem Arm, die Trikotnummer 06 auf der zotteligen Brust. Die Arbeiter müssen präzise ans Werk:
" Am schwersten sind eigentlich die Beine, weil der muss ja stehen. Die Beine müssen sehr fest gefüllt werden, sonst knickt der immer weg. Die Arme füllen wir mit normaler Watte, damit die schön weich sind, auch den Kopf füllen wir mit normaler Watte und der Rest wird mit dem Watte-Styropor gemacht, damit er stabil ist. Wir schaffen vier bis sechs am Tag. Recht groß sind sie so zwei Meter und sie sind recht lustig. "
Der Plüsch kommt aus Korea. Die Hülle wird in China gefertigt, am Firmensitz im oberfränkischen Altenkunstadt nur noch gefüllt und versandfertig verpackt. Fünf Millionen Mal wurde der lachende Plüschlöwe produziert: Von der zehn Zentimeter kleinen Mini-Version bis zum zwei Meter großen Partylöwen. Goleo gibt es auch als Schlüsselanhänger; er ist auf Spardosen, Mäppchen, Fotohaltern und Plüschkissen abgebildet. Noch stehen die Zotteltiere in Reih und Glied in einer Nebenhalle. Doch wenn im Juni die Fußball-Weltmeisterschaft angepfiffen wird, soll das Maskottchen längst in allen Größen und Formen bei den Fans angekommen sein.
Sobald der Weltmeister feststeht, ist das Geschäft mit Goleo gelaufen. Und doch sorgte das prestigeträchtige Maskottchen bei Nici für volle Auftragsbücher. Erhoffter Umsatzzuwachs: zwischen 25 bis 30 Millionen Euro. Die Produktionslizenz kauften die Oberfranken der Unterföhringer EM.TV AG ab, die die europäischen Vermarktungsrechte an der Fifa-Weltmeisterschaft besitzt. Was man sich die Investition kosten ließ, verrät Juniorchef Christian Pfaff nicht. Nur soviel: Es lohnte sich, um Image und Bekanntheit des Familienunternehmens zu steigern.
"Wir wollen jetzt mit Goleo und auch mit anderen Aktivitäten neue Zielgruppen gewinnen. Vor allem Sportbegeisterte und Jungs. Hintergedanke ist also, die Zielgruppe zu erweitern und auch andere Kanäle zu bedienen, also den Sportkanal mit gewissen Fanartikel und Fanaccessoires. "
Einen prominenten Nachfolger hat Goleo bereits: "Adler Paule", das Maskottchen des Deutschen Fußball-Bundes, wird auch von den Oberfranken vermarktet.
Nici will neue Kundenkreise erschließen. Das Klein-Mädchen-Image soll Vergangenheit sein. Mit dem Namen Nici wissen bislang vor allem Mädchen zwischen sechs und 16 Jahren etwas anzufangen: Sie denken an süße, flauschige Plüschtiere, wie beispielsweise die Maus "Lillebi", die bei kleinen Kindern ähnlich beliebt ist wie die "Diddl-Maus" der Konkurrenz.
"Ich würde weggehen vom Begriff Plüschtierhersteller. Wir sind eine Firma mittlerweile, die im Geschenkartikelbereich Plüschtiere und modische Accessoires auf den Markt bringt. Und da sind wir, weil wir weltweit tätig sind, eine der führenden. "
Begonnen hat alles ganz klein. Pfaffs Mutter Marina schneiderte in den 70er Jahren für Tochter Nici kleine Kobolde und Tiere aus Stoffresten. Schnell fanden die naiven Kreationen auch bei Nachbarn, Bekannten und bei Fremden reißenden Absatz. So dass die Familie 1986 beschloss die Produktion professionell zu betreiben. Heute zählt Nici zu den 50 innovativsten Unternehmen in Bayern. 2005 erwirtschafte es mit etwa 530 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 155 Millionen Euro.
Plüschtiere waren nur der Anfang. Um einen Plüschtiercharakter entwickeln die Designer immer ein ganzes Sortiment an Accessoires: von der Tasse bis zur Bettwäsche, vom Rucksack bis zum Radiergummi. Nici vermarktet alles, was sich verschenken lässt. Verkauft wird in eigenen Nici-Läden und in großen Kaufhäusern – weltweit.
" Es müssten inzwischen 50 Länder sein. Wir haben Kunden in Australien, Neuseeland, Brasilien, Südamerika, Asien, also China, Thailand… und Europa natürlich. Unser Linie ist, dass wir von Deutschland aus unser Design in alle Länder übertragen. "
Christian Pfaff selbst versucht mit "nici sports" Fuß zu fassen. Scheinbar mit Erfolg: Prominente Kunden wie den italienischen Formel-1-Rennstall Ferrari hat der 31jährige bereits an Land gezogen:
" Wir vertreiben weltweit eine Ferrari Geschenkartikelkollektion. Sportive Geschenkartikel kann man das nennen. Und wir arbeiten für verschiedene Vereine. In Deutschland haben wir inzwischen 14 Fußballvereine unter Lizenz. Wir arbeiten mit Real Madrid, Turin, Barcelona … zusammen. Teilweise ist es so, dass die mit Sponsoren wie beispielsweise Puma zusammenarbeiten. Da haben die T-Shirts und Trikots Qualität – und dann hört es aber schon auf. Das heißt, die anderen Produkte sehen sie nicht als den starken Umsatzträger und besitzen sie von sonst wo und legen keinen Wert auf Qualität. Und das ist unser Ziel, das zu ändern. "
Mit Maskottchen in bekannter Plüsch-Qualität fängt es an. Bei Schlüsselanhängern und Bettwäsche mit Vereinslogo hört es auf. Mit Merchandising-Artikeln lässt sich viel Geld verdienen, das haben längst auch die Vereins-Manager erkannt. Doch weil den Fans die Geldbörse längst nicht mehr so locker sitzt wie früher, wird auf Qualität mehr Wert gelegt, glaubt der Jungmanager. Fünf Jahre hat Pfaff Zeit, dann muss nici sports den Break-even geschafft haben. Er hofft…
"Nici sports auf dem Sportmarkt zu positionieren, nicht als Marke wie puma oder adiddas. Aber Produkte zu liefern für den Endverbraucher, die zwischen drin liegen. Das heißt, die sind cool, die sind witzig, teilweise funktionell. Aber ich nehme sie einfach mit. "
" Am schwersten sind eigentlich die Beine, weil der muss ja stehen. Die Beine müssen sehr fest gefüllt werden, sonst knickt der immer weg. Die Arme füllen wir mit normaler Watte, damit die schön weich sind, auch den Kopf füllen wir mit normaler Watte und der Rest wird mit dem Watte-Styropor gemacht, damit er stabil ist. Wir schaffen vier bis sechs am Tag. Recht groß sind sie so zwei Meter und sie sind recht lustig. "
Der Plüsch kommt aus Korea. Die Hülle wird in China gefertigt, am Firmensitz im oberfränkischen Altenkunstadt nur noch gefüllt und versandfertig verpackt. Fünf Millionen Mal wurde der lachende Plüschlöwe produziert: Von der zehn Zentimeter kleinen Mini-Version bis zum zwei Meter großen Partylöwen. Goleo gibt es auch als Schlüsselanhänger; er ist auf Spardosen, Mäppchen, Fotohaltern und Plüschkissen abgebildet. Noch stehen die Zotteltiere in Reih und Glied in einer Nebenhalle. Doch wenn im Juni die Fußball-Weltmeisterschaft angepfiffen wird, soll das Maskottchen längst in allen Größen und Formen bei den Fans angekommen sein.
Sobald der Weltmeister feststeht, ist das Geschäft mit Goleo gelaufen. Und doch sorgte das prestigeträchtige Maskottchen bei Nici für volle Auftragsbücher. Erhoffter Umsatzzuwachs: zwischen 25 bis 30 Millionen Euro. Die Produktionslizenz kauften die Oberfranken der Unterföhringer EM.TV AG ab, die die europäischen Vermarktungsrechte an der Fifa-Weltmeisterschaft besitzt. Was man sich die Investition kosten ließ, verrät Juniorchef Christian Pfaff nicht. Nur soviel: Es lohnte sich, um Image und Bekanntheit des Familienunternehmens zu steigern.
"Wir wollen jetzt mit Goleo und auch mit anderen Aktivitäten neue Zielgruppen gewinnen. Vor allem Sportbegeisterte und Jungs. Hintergedanke ist also, die Zielgruppe zu erweitern und auch andere Kanäle zu bedienen, also den Sportkanal mit gewissen Fanartikel und Fanaccessoires. "
Einen prominenten Nachfolger hat Goleo bereits: "Adler Paule", das Maskottchen des Deutschen Fußball-Bundes, wird auch von den Oberfranken vermarktet.
Nici will neue Kundenkreise erschließen. Das Klein-Mädchen-Image soll Vergangenheit sein. Mit dem Namen Nici wissen bislang vor allem Mädchen zwischen sechs und 16 Jahren etwas anzufangen: Sie denken an süße, flauschige Plüschtiere, wie beispielsweise die Maus "Lillebi", die bei kleinen Kindern ähnlich beliebt ist wie die "Diddl-Maus" der Konkurrenz.
"Ich würde weggehen vom Begriff Plüschtierhersteller. Wir sind eine Firma mittlerweile, die im Geschenkartikelbereich Plüschtiere und modische Accessoires auf den Markt bringt. Und da sind wir, weil wir weltweit tätig sind, eine der führenden. "
Begonnen hat alles ganz klein. Pfaffs Mutter Marina schneiderte in den 70er Jahren für Tochter Nici kleine Kobolde und Tiere aus Stoffresten. Schnell fanden die naiven Kreationen auch bei Nachbarn, Bekannten und bei Fremden reißenden Absatz. So dass die Familie 1986 beschloss die Produktion professionell zu betreiben. Heute zählt Nici zu den 50 innovativsten Unternehmen in Bayern. 2005 erwirtschafte es mit etwa 530 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 155 Millionen Euro.
Plüschtiere waren nur der Anfang. Um einen Plüschtiercharakter entwickeln die Designer immer ein ganzes Sortiment an Accessoires: von der Tasse bis zur Bettwäsche, vom Rucksack bis zum Radiergummi. Nici vermarktet alles, was sich verschenken lässt. Verkauft wird in eigenen Nici-Läden und in großen Kaufhäusern – weltweit.
" Es müssten inzwischen 50 Länder sein. Wir haben Kunden in Australien, Neuseeland, Brasilien, Südamerika, Asien, also China, Thailand… und Europa natürlich. Unser Linie ist, dass wir von Deutschland aus unser Design in alle Länder übertragen. "
Christian Pfaff selbst versucht mit "nici sports" Fuß zu fassen. Scheinbar mit Erfolg: Prominente Kunden wie den italienischen Formel-1-Rennstall Ferrari hat der 31jährige bereits an Land gezogen:
" Wir vertreiben weltweit eine Ferrari Geschenkartikelkollektion. Sportive Geschenkartikel kann man das nennen. Und wir arbeiten für verschiedene Vereine. In Deutschland haben wir inzwischen 14 Fußballvereine unter Lizenz. Wir arbeiten mit Real Madrid, Turin, Barcelona … zusammen. Teilweise ist es so, dass die mit Sponsoren wie beispielsweise Puma zusammenarbeiten. Da haben die T-Shirts und Trikots Qualität – und dann hört es aber schon auf. Das heißt, die anderen Produkte sehen sie nicht als den starken Umsatzträger und besitzen sie von sonst wo und legen keinen Wert auf Qualität. Und das ist unser Ziel, das zu ändern. "
Mit Maskottchen in bekannter Plüsch-Qualität fängt es an. Bei Schlüsselanhängern und Bettwäsche mit Vereinslogo hört es auf. Mit Merchandising-Artikeln lässt sich viel Geld verdienen, das haben längst auch die Vereins-Manager erkannt. Doch weil den Fans die Geldbörse längst nicht mehr so locker sitzt wie früher, wird auf Qualität mehr Wert gelegt, glaubt der Jungmanager. Fünf Jahre hat Pfaff Zeit, dann muss nici sports den Break-even geschafft haben. Er hofft…
"Nici sports auf dem Sportmarkt zu positionieren, nicht als Marke wie puma oder adiddas. Aber Produkte zu liefern für den Endverbraucher, die zwischen drin liegen. Das heißt, die sind cool, die sind witzig, teilweise funktionell. Aber ich nehme sie einfach mit. "