" Wenn ich muss, dann mache ich es auch, aber wenn ich so ein bisschen Zeit habe, dann bleiben sie meistens liegen. Also werden sie dieses Jahr auf jeden Fall aufgeschlagen, weil die Zeit langsam knapp wird."
" Bis Weihnachten selbst werde ich nicht viel tun, aber vielleicht in der Zeit erster, zweiter Weihnachtstag, wenn man sich dann genug satt gegessen hat und nichts anderes mehr vor hat, dann kann man vielleicht mal ein bisschen was machen. Aber so richtig viel vorgenommen habe ich mir konkret eigentlich noch nicht."
Die Stimmung in der Dortmunder Mensa ist gut. Weihnachtswünsche werden ausgetauscht. Reisepläne besprochen. Noch ein Glühwein heute Abend auf dem Weihnachtsmarkt?
Aber an einigen Tischen rauchen noch die Köpfe. Sina Buresch und Ines Buse planen gerade, wann sie sich zum Lernen treffen:
" Vorgenommen haben wir uns das, aber ob wir das dann auch umsetzen ist
eine andere Frage.
Wir haben uns auch getroffen zum Lernen, aber man quatscht dann ja doch und kichert rum und dann haben wir uns immer gedacht, in den Weihnachtsferien."
So wie den beiden Lehramtsstudentinnen geht es vielen, meint Bernd Gasch. Der Professor für pädagogische Psychologie an der Uni Dortmund sieht verschiedene Gründe für dem weihnachtlichen Lerneifer.
" Ich vermute mal, es ist das schlechte Gewissen, dass man geschlampt hat, während der Semesterzeit und dass man das ein bisschen nachholen will. Das andere ist, weil man vermutet, man hätte dann mehr Zeit dazu, denn in der Regel ist die Semesterzeit doch gut strukturiert, gut eingeteilt und man sieht auf dem Kalender, man hat drei vier Tage, da steht dann überhaupt nichts im Kalender drin, dann denkt man: Ja gut, kann man ja nutzen."
Leider oft ein Trugschluss. Familie, Freunde, Verwandte – alle wollen an Weihnachten bedacht werden. Bratäpfel unterm Baum sind doch reizvoller als Bücher. Und dann?
" Eigentlich ein schlechtes Gefühl, dann hat man natürlich ein schlechtes Gewissen, weil man nichts gemacht hat.
Dann ist man schon ein bisschen gefrustet, aber wenn man das eher so macht, dass man keinen konkreten Plan hat, den man erfüllen muss, dann geht's eigentlich.
Wenn ich merke, ich muss noch was machen, dann werde ich das auf der Zugfahrt nachholen, weil ich ja drei Stunden da drin sitze und eh nichts zu tun habe.
Es kommt auch schon mal vor, dass ich mit diesen Büchern nach Hause fahre und dann aber eigentlich gar nicht so viel mit diesen Büchern passiert und dann wird aus diesem beruhigenden Utensil, was man da mitgenommen hat eigentlich schnell so ne Art Fluch und Pisaker. "
Damit die guten Vorsätze nicht im großen Frust enden, hat Bernd Gasch einige Tipps:
" Erstens würde ich sagen, ein bisschen zu planen, also zu sagen: Ich reserviere den Dienstagnachmittag mal ein bisschen für Uni. Aber so eine Idealform in den Ferien wäre zu sagen, zwei Drittel Freizeit und ein Drittel Pflicht, die ich mir selber auferlege. Und dann gibt es relativ gute Erkenntnisse aus der Motivationspsychologie, dass konkrete Ziele viel besser und viel deutlicher erreicht werden, als vage Ziele. Also nicht: Ich will was tun für mein Studium. Sondern: Ich will während dieser Zeit mindestens drei Stunden arbeiten."
Lernplan heißt eine andere Alternative. Aber die ist auch nicht immer erfolgreich, weiß Ines Buse.
" Dann stellt man sich einen Lernplan auf und den kann man auch nicht einhalten und deswegen lass ich das jetzt komplett, das hab ich früher so gemacht. So richtig einen Zeitplan, wann ich was mache und das richtig staffeln, aber das ist ja nur deprimierend, wenn man es nicht hinkriegt. "
Ihre Freundin Sina Buresch kennt das Gefühl:
" Dann denke ich nur: Scheiße, wollte ich eigentlich doch gemacht haben. Und dann schließen wir uns kurz und dann stellen wir fest, dass eigentlich keiner was gemacht hat und dann geht's einem wieder besser."
Ein gemeinsames schlechtes Gewissen lässt sich also besser ertragen. Aber zu Weihnachten gibt's auch eine ganz andere Antwort auf die Frage: Nehme ich dieses Jahr wieder Bücher mit in die Weihnachtsferien?
" Ja, nehme ich schon, ich verschenke die weiter."
" Bis Weihnachten selbst werde ich nicht viel tun, aber vielleicht in der Zeit erster, zweiter Weihnachtstag, wenn man sich dann genug satt gegessen hat und nichts anderes mehr vor hat, dann kann man vielleicht mal ein bisschen was machen. Aber so richtig viel vorgenommen habe ich mir konkret eigentlich noch nicht."
Die Stimmung in der Dortmunder Mensa ist gut. Weihnachtswünsche werden ausgetauscht. Reisepläne besprochen. Noch ein Glühwein heute Abend auf dem Weihnachtsmarkt?
Aber an einigen Tischen rauchen noch die Köpfe. Sina Buresch und Ines Buse planen gerade, wann sie sich zum Lernen treffen:
" Vorgenommen haben wir uns das, aber ob wir das dann auch umsetzen ist
eine andere Frage.
Wir haben uns auch getroffen zum Lernen, aber man quatscht dann ja doch und kichert rum und dann haben wir uns immer gedacht, in den Weihnachtsferien."
So wie den beiden Lehramtsstudentinnen geht es vielen, meint Bernd Gasch. Der Professor für pädagogische Psychologie an der Uni Dortmund sieht verschiedene Gründe für dem weihnachtlichen Lerneifer.
" Ich vermute mal, es ist das schlechte Gewissen, dass man geschlampt hat, während der Semesterzeit und dass man das ein bisschen nachholen will. Das andere ist, weil man vermutet, man hätte dann mehr Zeit dazu, denn in der Regel ist die Semesterzeit doch gut strukturiert, gut eingeteilt und man sieht auf dem Kalender, man hat drei vier Tage, da steht dann überhaupt nichts im Kalender drin, dann denkt man: Ja gut, kann man ja nutzen."
Leider oft ein Trugschluss. Familie, Freunde, Verwandte – alle wollen an Weihnachten bedacht werden. Bratäpfel unterm Baum sind doch reizvoller als Bücher. Und dann?
" Eigentlich ein schlechtes Gefühl, dann hat man natürlich ein schlechtes Gewissen, weil man nichts gemacht hat.
Dann ist man schon ein bisschen gefrustet, aber wenn man das eher so macht, dass man keinen konkreten Plan hat, den man erfüllen muss, dann geht's eigentlich.
Wenn ich merke, ich muss noch was machen, dann werde ich das auf der Zugfahrt nachholen, weil ich ja drei Stunden da drin sitze und eh nichts zu tun habe.
Es kommt auch schon mal vor, dass ich mit diesen Büchern nach Hause fahre und dann aber eigentlich gar nicht so viel mit diesen Büchern passiert und dann wird aus diesem beruhigenden Utensil, was man da mitgenommen hat eigentlich schnell so ne Art Fluch und Pisaker. "
Damit die guten Vorsätze nicht im großen Frust enden, hat Bernd Gasch einige Tipps:
" Erstens würde ich sagen, ein bisschen zu planen, also zu sagen: Ich reserviere den Dienstagnachmittag mal ein bisschen für Uni. Aber so eine Idealform in den Ferien wäre zu sagen, zwei Drittel Freizeit und ein Drittel Pflicht, die ich mir selber auferlege. Und dann gibt es relativ gute Erkenntnisse aus der Motivationspsychologie, dass konkrete Ziele viel besser und viel deutlicher erreicht werden, als vage Ziele. Also nicht: Ich will was tun für mein Studium. Sondern: Ich will während dieser Zeit mindestens drei Stunden arbeiten."
Lernplan heißt eine andere Alternative. Aber die ist auch nicht immer erfolgreich, weiß Ines Buse.
" Dann stellt man sich einen Lernplan auf und den kann man auch nicht einhalten und deswegen lass ich das jetzt komplett, das hab ich früher so gemacht. So richtig einen Zeitplan, wann ich was mache und das richtig staffeln, aber das ist ja nur deprimierend, wenn man es nicht hinkriegt. "
Ihre Freundin Sina Buresch kennt das Gefühl:
" Dann denke ich nur: Scheiße, wollte ich eigentlich doch gemacht haben. Und dann schließen wir uns kurz und dann stellen wir fest, dass eigentlich keiner was gemacht hat und dann geht's einem wieder besser."
Ein gemeinsames schlechtes Gewissen lässt sich also besser ertragen. Aber zu Weihnachten gibt's auch eine ganz andere Antwort auf die Frage: Nehme ich dieses Jahr wieder Bücher mit in die Weihnachtsferien?
" Ja, nehme ich schon, ich verschenke die weiter."