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Weiße Fahne in Sachsen

Campus & Karriere hat immer wieder davon berichtet: Mit dem so genannten 'Hochschulkonsens' wollte der Freistaat Sachsen einen Zehn-Jahres-Vertrag mit den Universitäten und Hochschulen des Landes festzurren. Dadurch sollte Planungssicherheit für die Universitäten gewährleistet werden. Im Gegenzug sollten 700 Stellen wegfallen. Nach monatelangen Verhandlungen dann das Aus: Die sächsischen Hochschulrektoren lehnten den Vorschlag der Landesregierung vorerst ab.

    Nun wurde bekannt, dass der Hochschulkonsens erneut verhandelt werden soll. Der neue Ministerpräsident Georg Milbradt von der CDU und der Vorsitzende der Hochschulrektorenkonferenz, Volker Bigl, kündigten an, die im Frühling angedachten Rahmenverhandlungen sollten neu verhandelt werden. Auch Wissenschaftsminister Matthias Rößler will ein positives Signal an die Hochschulen geben. Er stellte diesen eine Abmilderung der aktuellen Haushaltssperre in Aussicht. Am Inhalt des Hochschulkonsens, wie er im Frühling bereits zur Entscheidung vorlag, soll sich aber nicht viel ändern. Für die finanzielle Planungssicherheit bis 2010 sollen die Hochschulen Stellen abbauen. Auch eine Veränderung der Hochschulstrukturen steht ins Haus.

    Noch in diesem Jahr soll ein neuer Hochschulkonsens nach altem Muster unterzeichnet werden. Dann sollen bis 2004 in Sachsen 415 Stellen an Hochschulen und Universitäten abgebaut werden, in den folgenden Jahren sind weitere Stellenstreichungen geplant. Das Ziel der sächsischen Landesregierung heißt aber nach wie vor, lieber eine Umstrukturierung der sächsischen Hochschul- und Universitätslandschaft als maximaler Stellenabbau. Die Schließung ganzer Fachbereiche wird bei der Umstrukturierung nicht ausbleiben. Durch Umverteilungen in den eigenen Ressorts sollen die Unis von der seit Jahresbeginn bestehenden Haushaltssperre etwas entlastet werden.

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    Campus & Karriere berichtete über den gescheiterten Hochschulkonsens