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Weiße Nächte am Nordkap

In der Mitte Deutschlands geht die Sonne heute gegen 20 Uhr unter. Knapp zweieinhalb Stunden später steht die Sonne mehr als 18 Grad unter dem Horizont. Dann ist es physikalisch gesehen absolut dunkel: Die Dämmerung ist vorbei, keinerlei Sonnenlicht hellt mehr unseren Himmel auf.

Von Dirk Lorenzen |
    Im Norden Norwegens hat bereits die Saison der weißen Nächte begonnen - oder zumindest der etwas erhellten Nächte. Dort wird es schon jetzt nicht mehr perfekt dunkel. Von Nacht zu Nacht bleibt der Himmel nun immer heller. Am Nordkap, auf 71 Grad nördlicher Breite, sind nachts schon bald keine Sterne mehr zu sehen. Ab Mitte Mai geht dort die Sonne gar nicht mehr unter: Für zweieinhalb Monate herrscht dort dann Polartag - die Sonne scheint rund um die Uhr.

    Berühmt sind die weißen Nächte von St. Petersburg oder Stockholm. Doch bis die Sonne auch dort nachts den Himmel deutlich wahrnehmbar aufhellt, muss man sich noch bis Ende Mai gedulden.

    Auch im Norden Deutschlands gibt es in den sechs Wochen um die Sommersonnenwende herum helle Nächte. Es wird im Juni und Juli zwar so dunkel, dass die Sterne am Himmel zu sehen sind. Aber wer im Hochsommer gegen ein Uhr nachts nach Norden blickt, wird noch immer einen bläulichen Dämmerungsschimmer erkennen. Die Abenddämmerung geht direkt in die Morgendämmerung über.

    Das viele Tageslicht im Sommer wird mit langer Dunkelheit im Winter bezahlt. An allen Orten der Erde steht die Sonne insgesamt ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem Horizont. Die Quittung für die weißen Nächte im Sommer sind die schwarzen Tage im Winter.

    Erklärung der Dämmerungsphänomene

    Informationen und Bilder zu Weißen Nächten