Ich esse persönlich esse kein Gänseei, ich hab lieber 'n Hühnerei.
Ich ess sie gerne! Sie sind etwas anders wie Hühnereier, schmecken etwas kräftiger.
Leo Cornelissen mag sie nicht so gerne, seinem Kollegen Hubert Paessens hingegen schmecken sie gut, die Gänseeier. Jeder der beiden Landwirte aus dem niederrheinischen Uedem hält Gänse, der Gänseei-Skeptiker Leo Cornelissen sogar in großem Stil.
Dat werden zwischen vier- und fünfhundert Stück sein. Dänengänse sind dat, dat sind die schwereren. Im Frühjahr bis Anfang März werden die als Esseier verkauft, und dann gehen die fast alle als Bruteier weg.
Der Verkauf von sogenannten Konsumeiern ab Hof ist für Leo Cornelissen also eigentlich nur ein Nebengeschäft. Hauptziel seiner Gänsehaltung ist die Erzeugung von sogenannten Bruteiern. Die werden einmal wöchentlich abgeholt und von einem Spezialbetrieb künstlich ausgebrütet. Heraus kommen die zukünftigen Martinsgänse, die anschließend in Aufzuchtstationen knapp sechs Monate lang ihrem Ende als Bratgans entgegenwachsen. Hubert Paessens Vorliebe für Gänse entspringt ganz anderen Motiven.
Als Nebenerwerb, und wir finden Gänse schön. Und als Rasenmäher; wir hatten hinten 'nen Garten, der nicht mehr genutzt wurde, da mussten wir immer mähen. Da haben wir Gänse rein gejagt, und die halten uns den Rasen jetzt kahl.
Merke: Wo Gänse sind, da wächst kein Gras mehr! Bereits von ihrem zweiten Lebenstag an stürzen sie sich auf alles, was grün ist. Womit indirekt bereits die Art der Gänsehaltung angesprochen ist, nämlich Freiland. Gänse sind außerordentlich robuste Tiere, die eigentlich nur einen einfachen Stall als Unterstand – vor allem gegen Wind und Nässe – benötigen. Gefüttert werden sie mit handelsüblichem Mischfutter, das aus Rohproteinen, Getreideschrot und Kalzium für eine kräftige Eierschale besteht.
Anders als Hühner, erklärt Hubert Paessens, betreiben Gänse ihr Legegeschäft saisonal.
'Ne Gans legt ungefähr 50 Eier von Mitte Februar bis in 'nen Mai, und dann ist aus.
Und es gibt meistens nur jeden zweiten Tag ein Ei; einige Tiere legen auch 2,3 Tage nacheinander, um dann allerdings für einige Tage zu pausieren. Doch wie so oft, auch hier greift der Mensch manchmal steuernd ein: will der Eier-Profi seine Kunden etwa schon zu Weihnachten mit Konsumeiern bedienen, dann zieht er quasi den Frühling vor: er verlängert den Gänsetag künstlich mit mehr Licht und gibt zusätzlich besonderes Legefutter. Der Eierstock der weiblichen Gans reagiert prompt auf diesen Trick.
Die Eiervermarkter, die Leo Cornelissen beliefert, schätzen diese Methode jedoch gar nicht.
Die Brüterei hat gerne, dass man se dunkel hält, also kein Licht gibt, nich so viel Stunden, und dass die im März voll einsetzen bis Ende Mai – dat hat die Brüterei gern.
Der Grund: die verbleibenden sechs Monate bis zur Gänse-Braten-Saison sind für die Aufzuchtstationen ein ökonomisch optimaler Zeitraum.
Doch St. Martin ist weit, momentan sind eher die Eier gefragt. Die sind nicht nur dicker als Hühnereier, sondern unterscheiden sich von diesen auch in anderen Punkten. Sie schmecken anders, vor allem das Eiklar ist vergleichsweise herb. Der Dotter gilt als sehr aromatisch und hat außerdem einen höheren Anteil am Gesamtei als beim Hühnerei. Damit ist das Gänseei auch fett- und eiweißreicher.
Gänseeier, die auf der Hofstelle direkt an den Endverbraucher abgegeben werden, fallen nicht unter die für Hühnereier geltende Vermarktungsregeln, sie müssen also nicht mit Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbraucherhinweisen versehen sein. Ihr Preis richtet sich meisten nach dem Gewicht; pro Ei zahlt man etwa 1,20 bis 1,50 Euro.
Was die Gefahr durch Salmonellen angeht, so gelten grundsätzlich die gleichen Lagerungs- und Zubereitungs-Regeln wie bei Hühnereiern. Da die ab Hof verkauften Eier aber nicht gekennzeichnet sein müssen, die Frage der Frische also Vertrauenssache ist, sollte man sie am besten nur gut gekocht oder gebraten auf den Tisch bringen.
Eine andere Frage muss zum Schluss ebenso offen bleiben, wie die, was denn nun zuerst da war – das Ei oder die Gans, nämlich die nach der Intelligenz des Federviehs. Leo Cornelissen und Hubert Paessens zumindest sind sich da überhaupt nicht einig:
'Ne Gans, die is so dumm, also so wat gibt et nich. Ne schlauer Fuchs, 'ne dumme Gans.
Nee, nee, nee, glaub' ich nicht. Die wissen genau, wo's lang geht, die sind besser wie 'n Wachhund. Wenn da einer im Garten is, die machen sofort Krach.
Ich ess sie gerne! Sie sind etwas anders wie Hühnereier, schmecken etwas kräftiger.
Leo Cornelissen mag sie nicht so gerne, seinem Kollegen Hubert Paessens hingegen schmecken sie gut, die Gänseeier. Jeder der beiden Landwirte aus dem niederrheinischen Uedem hält Gänse, der Gänseei-Skeptiker Leo Cornelissen sogar in großem Stil.
Dat werden zwischen vier- und fünfhundert Stück sein. Dänengänse sind dat, dat sind die schwereren. Im Frühjahr bis Anfang März werden die als Esseier verkauft, und dann gehen die fast alle als Bruteier weg.
Der Verkauf von sogenannten Konsumeiern ab Hof ist für Leo Cornelissen also eigentlich nur ein Nebengeschäft. Hauptziel seiner Gänsehaltung ist die Erzeugung von sogenannten Bruteiern. Die werden einmal wöchentlich abgeholt und von einem Spezialbetrieb künstlich ausgebrütet. Heraus kommen die zukünftigen Martinsgänse, die anschließend in Aufzuchtstationen knapp sechs Monate lang ihrem Ende als Bratgans entgegenwachsen. Hubert Paessens Vorliebe für Gänse entspringt ganz anderen Motiven.
Als Nebenerwerb, und wir finden Gänse schön. Und als Rasenmäher; wir hatten hinten 'nen Garten, der nicht mehr genutzt wurde, da mussten wir immer mähen. Da haben wir Gänse rein gejagt, und die halten uns den Rasen jetzt kahl.
Merke: Wo Gänse sind, da wächst kein Gras mehr! Bereits von ihrem zweiten Lebenstag an stürzen sie sich auf alles, was grün ist. Womit indirekt bereits die Art der Gänsehaltung angesprochen ist, nämlich Freiland. Gänse sind außerordentlich robuste Tiere, die eigentlich nur einen einfachen Stall als Unterstand – vor allem gegen Wind und Nässe – benötigen. Gefüttert werden sie mit handelsüblichem Mischfutter, das aus Rohproteinen, Getreideschrot und Kalzium für eine kräftige Eierschale besteht.
Anders als Hühner, erklärt Hubert Paessens, betreiben Gänse ihr Legegeschäft saisonal.
'Ne Gans legt ungefähr 50 Eier von Mitte Februar bis in 'nen Mai, und dann ist aus.
Und es gibt meistens nur jeden zweiten Tag ein Ei; einige Tiere legen auch 2,3 Tage nacheinander, um dann allerdings für einige Tage zu pausieren. Doch wie so oft, auch hier greift der Mensch manchmal steuernd ein: will der Eier-Profi seine Kunden etwa schon zu Weihnachten mit Konsumeiern bedienen, dann zieht er quasi den Frühling vor: er verlängert den Gänsetag künstlich mit mehr Licht und gibt zusätzlich besonderes Legefutter. Der Eierstock der weiblichen Gans reagiert prompt auf diesen Trick.
Die Eiervermarkter, die Leo Cornelissen beliefert, schätzen diese Methode jedoch gar nicht.
Die Brüterei hat gerne, dass man se dunkel hält, also kein Licht gibt, nich so viel Stunden, und dass die im März voll einsetzen bis Ende Mai – dat hat die Brüterei gern.
Der Grund: die verbleibenden sechs Monate bis zur Gänse-Braten-Saison sind für die Aufzuchtstationen ein ökonomisch optimaler Zeitraum.
Doch St. Martin ist weit, momentan sind eher die Eier gefragt. Die sind nicht nur dicker als Hühnereier, sondern unterscheiden sich von diesen auch in anderen Punkten. Sie schmecken anders, vor allem das Eiklar ist vergleichsweise herb. Der Dotter gilt als sehr aromatisch und hat außerdem einen höheren Anteil am Gesamtei als beim Hühnerei. Damit ist das Gänseei auch fett- und eiweißreicher.
Gänseeier, die auf der Hofstelle direkt an den Endverbraucher abgegeben werden, fallen nicht unter die für Hühnereier geltende Vermarktungsregeln, sie müssen also nicht mit Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbraucherhinweisen versehen sein. Ihr Preis richtet sich meisten nach dem Gewicht; pro Ei zahlt man etwa 1,20 bis 1,50 Euro.
Was die Gefahr durch Salmonellen angeht, so gelten grundsätzlich die gleichen Lagerungs- und Zubereitungs-Regeln wie bei Hühnereiern. Da die ab Hof verkauften Eier aber nicht gekennzeichnet sein müssen, die Frage der Frische also Vertrauenssache ist, sollte man sie am besten nur gut gekocht oder gebraten auf den Tisch bringen.
Eine andere Frage muss zum Schluss ebenso offen bleiben, wie die, was denn nun zuerst da war – das Ei oder die Gans, nämlich die nach der Intelligenz des Federviehs. Leo Cornelissen und Hubert Paessens zumindest sind sich da überhaupt nicht einig:
'Ne Gans, die is so dumm, also so wat gibt et nich. Ne schlauer Fuchs, 'ne dumme Gans.
Nee, nee, nee, glaub' ich nicht. Die wissen genau, wo's lang geht, die sind besser wie 'n Wachhund. Wenn da einer im Garten is, die machen sofort Krach.