"Zum ersten Mal konnten wir jetzt einen Teil der dunklen Materie in unserer Milchstraße direkt sehen", berichtet Ben Oppenheimer, Astronom an der Universität von Kalifornien in Berkeley. Sein britisch-amerikanisches Team fördert mit der Beobachtung interessante Einzelheiten zur dunklen Materie zu Tage. Eine wichtige Rolle spielen dabei so genannte weiße Zwerge - ausgebrannte Sonnen, die langsam auskühlen. Zwar sind sie nur etwa so groß wie die Erde, doch besitzen sie dabei immer noch die Masse unserer Sonne. Winzig klein, viel Masse und kaum zu sehen, so lautet aber auch der Steckbrief für das meistgesuchte Objekt, die Dunkle Materie.
Bereits vor einigen Jahren hatte das so genannte "Microlensing" indirekte Hinweise auf solche Objekte ergeben. Läuft ein weißer Zwerg im Halo der Milchstraße, einem diffusen, kugelförmigen Materiehof um die Galaxie, zwischen einem Beobachter und einem gut sichtbaren Stern vorbei, so bündelt die Schwerkraft der toten Sonne wie eine Linse die Lichtstrahlen des ferneren Sterns und lässt ihn für einige Wochen heller erscheinen als normal. Zwei Teams, die diese Suche systematisch durchführten, entdeckten, dass das Phänomen recht häufig auftritt: "Diese Projekte ergaben, dass nach den indirekten Hinweisen bis zu 50 Prozent der Masse des Milchstraßenhalos aus Objekten bestehen müssten, die etwa halb so schwer sind wie unsere Sonne. Wie wir jetzt aber sehen konnten, gibt es im Halo wirklich viele weiße Zwerge", so Oppenheimer. Die Sternenüberreste machten mindestens drei Prozent des Halos aus, vermutlich sogar noch wesentlich mehr.
Der Astronom suchte in über Jahren gemachten Himmelsaufnahmen nach Objekten, die sich recht schnell vor dem Hintergrund der anderen Sterne bewegen. Sie gehören zur Rundwolke des Halo und kommen uns bei unserer Bewegung um das Galaxiszentrum quasi entgegen, wodurch die Schnellläufer gut auffallen. Oppenheimer und seine Kollegen rechneten die dabei entdeckten 38 Weißen Zwerge in Sonnennähe auf die Milchstraße hoch - und erhielten neue Fragen zur Sternentstehung: "Weil man bislang rund 20mal weniger Zwerge im Halo erwartet hat, als wir jetzt fanden, muss es sehr viele massereiche Vorgängersonnen gegeben haben, aus denen sie stammen. Doch wir verstehen nicht, woher alle diese Sterne kommen", meint der Astronom. Möglicherweise ließen sich die heutigen Daten zur Sternentstehung nicht auf die Frühphase des Milchstraße übertragen und es seien damals viel mehr massereicher Riesensterne entstanden als es heute der Fall sei.
[Quelle: Dirk Lorenzen]
Bereits vor einigen Jahren hatte das so genannte "Microlensing" indirekte Hinweise auf solche Objekte ergeben. Läuft ein weißer Zwerg im Halo der Milchstraße, einem diffusen, kugelförmigen Materiehof um die Galaxie, zwischen einem Beobachter und einem gut sichtbaren Stern vorbei, so bündelt die Schwerkraft der toten Sonne wie eine Linse die Lichtstrahlen des ferneren Sterns und lässt ihn für einige Wochen heller erscheinen als normal. Zwei Teams, die diese Suche systematisch durchführten, entdeckten, dass das Phänomen recht häufig auftritt: "Diese Projekte ergaben, dass nach den indirekten Hinweisen bis zu 50 Prozent der Masse des Milchstraßenhalos aus Objekten bestehen müssten, die etwa halb so schwer sind wie unsere Sonne. Wie wir jetzt aber sehen konnten, gibt es im Halo wirklich viele weiße Zwerge", so Oppenheimer. Die Sternenüberreste machten mindestens drei Prozent des Halos aus, vermutlich sogar noch wesentlich mehr.
Der Astronom suchte in über Jahren gemachten Himmelsaufnahmen nach Objekten, die sich recht schnell vor dem Hintergrund der anderen Sterne bewegen. Sie gehören zur Rundwolke des Halo und kommen uns bei unserer Bewegung um das Galaxiszentrum quasi entgegen, wodurch die Schnellläufer gut auffallen. Oppenheimer und seine Kollegen rechneten die dabei entdeckten 38 Weißen Zwerge in Sonnennähe auf die Milchstraße hoch - und erhielten neue Fragen zur Sternentstehung: "Weil man bislang rund 20mal weniger Zwerge im Halo erwartet hat, als wir jetzt fanden, muss es sehr viele massereiche Vorgängersonnen gegeben haben, aus denen sie stammen. Doch wir verstehen nicht, woher alle diese Sterne kommen", meint der Astronom. Möglicherweise ließen sich die heutigen Daten zur Sternentstehung nicht auf die Frühphase des Milchstraße übertragen und es seien damals viel mehr massereicher Riesensterne entstanden als es heute der Fall sei.
[Quelle: Dirk Lorenzen]