Debatte um möglichem Rückzug Bidens
Weißes Haus dementiert Bericht der "New York Times" als absolut falsch - "Wahlkampf wird fortgesetzt"

In den USA sorgt eine Meldung der "New York Times" für Wirbel, wonach Präsident Biden Gedanken über ein Szenario für einen möglichen Rückzug von seiner erneuten Kandidatur geäußert haben soll. Ein Sprecher des Weißen Hauses wies den Bericht umgehend als "absolut falsche" Behauptung zurück. Auch habe die Zeitung kaum Zeit für eine Stellungnahme eingeräumt.

    US-Präsident Joe Biden während der TV-Debatte mit Donald Trump.
    Schlechter hätte es für die Demokraten kaum laufen können: US-Präsident Joe Biden während der TV-Debatte mit Donald Trump. (picture alliance / AP / Gerald Herbert)
    Vielmehr setze der Präsident seinen Wahlkampf wie geplant fort, sagte der Sprecher weiter. In dem fraglichen Bericht wird ein Vertrauter Bidens zitiert. Demnach soll der 81-Jährige gesagt haben, dass er wisse, seine Kandidatur möglicherweise nicht mehr retten zu können. Dies gelte etwa für den Fall, dass ihm weitere misslungene Auftritte in der Öffentlichkeit widerfahren sollten.
    In einer Telefonschalte des Dachverbands der Demokraten bekräftigte Biden unterdessen seinen Willen, an der Kandidatur festzuhalten. "Ich trete an. Ich bin der Anführer der Demokratischen Partei", sagte Biden nach Teilnehmerangaben. Niemand werde ihn hinausdrängen. Biden und Vizepräsidentin Harris hatten überraschend an der Schaltkonferenz teilgenommen.
    Hintergrund ist Bidens jüngster Auftritt in der TV-Debatte gegen seinen voraussichtlichen Herausforderer Trump. Der Präsident hatte einen angeschlagenen Eindruck gemacht, sich häufig versprochen und auch inhaltlich wiederholt den Faden verloren. Seither wird darüber diskutiert, ob er noch die Eignung für weitere vier Jahre im Weißen Haus besitzt.
    Diese Nachricht wurde am 03.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.