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Weit entfernt von der Sonne

Auf der nördlichen Erdhalbkugel hat der Sommer gerade begonnen. Die wärmste Zeit des Jahres liegt vor uns, obwohl die Sonne jetzt am weitesten von der Erde entfernt ist. Morgen früh durchläuft sie das Aphel - ihren sonnenfernsten Bahnpunkt.

Damond Benningfield |
    Auf der nördlichen Erdhalbkugel hat der Sommer gerade begonnen. Die wärmste Zeit des Jahres liegt vor uns, obwohl die Sonne jetzt am weitesten von der Erde entfernt ist. Morgen früh durchläuft sie das Aphel - ihren sonnenfernsten Bahnpunkt.

    Nicht in einem perfekten Kreis, sondern in einer Ellipse zieht die Erde um die Sonne. Im Jahresdurchschnitt sind wir 149,6 Millionen Kilometer von ihr entfernt. Aufgrund der ellipsenförmigen Umlaufbahn variiert der Abstand im Laufe des Jahres aber um etwa drei Prozent. Morgen früh - im Punkt des Aphels - trennen uns gut 152 Millionen Kilometer von der Sonne. Im Perihel, dem sonnennächsten Punkt, sind es nur 147 Millionen Kilometer.

    Es erscheint unlogisch, dass wir in der wärmsten Zeit des Jahres den größten Abstand zur Sonne haben. Aber diese Veränderung der Sonnenentfernung hat nur wenig mit den Temperaturschwankungen der Jahreszeiten zu tun. Der Sonnenabstand schwankt nicht gewaltig. Auch speichern die Meere und die Erdatmosphäre die Wärme und verteilen sie.

    Bedeutender ist der Winkel, in dem die Sonne auf die Erde scheint. Unsere Jahreszeiten entstehen aufgrund der Neigung der Erdachse. Im Sommer weist der Nordpol mehr in Richtung Sonne als im Winter. Deshalb erleben wir jetzt längere und wärmere Tage. In unseren Wintermonaten genießt die südliche Erdhalbkugel diese Vorteile.

    In Sonnenferne bewegt sich die Erde am langsamsten auf ihrer Umlaufbahn. Deswegen ist der Sommer auf der Nordhalbkugel die längste Jahreszeit. Um etwa fünf Tage übertrifft sie den Winter.