Archiv


Weit, weiter, am Weitesten

Morgen früh vor Tagesanbruch steht der Mond bei zwei hellen Planeten und dem Stierauge Aldebaran. Sollten Sie vor der Morgendämmerung bereits auf sein, lohnt sich ein Blick an den östlichen Himmel.

Damond Benningfield |
    Oberhalb des Mondes sehen Sie nebeneinander den hellen Jupiter und den goldenen Saturn. Links unterhalb unseres Trabanten finden Sie Aldebaran - das rote Auge des Stiers.

    Diese vier Objekte geben Ihnen eine gute Vorstellung von den Entfernungen im Weltall.

    Die mittlere Entfernung des Mondes zur Erde beträgt knapp 385 000 Kilometer. Wir sehen ihn deshalb hell und groß am Himmel.

    Würde man den Mond in die Entfernung Jupiters bringen, würden Sie ein Teleskop benötigen, um ihn zu sehen. Der Grund: Jupiter ist zur Zeit etwa 860 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Er wirkt so hell, weil er der größte Planet in unserem Sonnensystem ist und weil seine Wolkendecke sehr viel Sonnenlicht reflektiert. Saturn ist zwar fast so groß wie Jupiter, doch hat er den nahezu doppelten Abstand zu uns. Nur deshalb wirkt er blasser.

    Und dann gibt es da noch Aldebaran mit einer Entfernung von 65 Lichtjahren zur Erde - dem etwa 400 000fachen Abstand des Saturn. Er ist ein großer, heller Stern, der selbst über diese Weite noch leicht zu sehen ist.

    Auf der kosmischen Skala ist Aldebaran ein naher Nachbar. Unser Milchstraßensystem hat eine Spannweite von 100 000 Lichtjahren. Das am weitesten entfernte Objekt, das wir je gesehen haben, wohnt in einem Abstand von mehr als 10 Milliarden Lichtjahren.