Fußball
Weiter kaum Frauen in Bundesliga-Führungsetagen

Die Führungsetagen der 36 deutschen Fußball-Profiklubs sind weiterhin fest in Männerhand. Lediglich sechs von 100 Top-Management-Positionen in der Bundesliga und der 2. Bundesliga waren in der Saison 2024/25 mit Frauen besetzt.

    Die Vizepräsidentin von FC St. Pauli, Luise Gottberg, schaut zur Seite.
    Die Vizepräsidentin des FC St. Pauli, Luise Gottberg, ist im duetschen Spitzenfußball eine der wenigen Frauen in einer Führungsposition (Archivbild). (IMAGO/Matthias Koch)
    Nur vier der 36 Vereine hatten überhaupt Frauen als Spitzenpersonal: Schalke 04, der FC St. Pauli, der 1. FC Heidenheim und Werder Bremen. Das geht aus dem Jahresbericht "Lage der Liga" hervor, den die gemeinnützige Organisation Fußball kann mehr (FKM) veröffentlicht hat. Im Verlauf der Saison wurden demnach insgesamt 19 Führungspositionen neu besetzt; nur eine Frau wurde dabei ins Spitzenmanagement gewählt: Luise Gottberg, die bei St. Pauli zur Vizepräsidentin aufrückte.

    Ministerin Bär: "An jeder Position im Fußball sollten die Besten stehen"

    "Die Ergebnisse zeigen, dass noch viel zu tun ist. Die Bundesliga-Klubs schneiden erheblich schlechter ab als vergleichbare kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland", sagte Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt. "Ich setze darauf, dass aus Zahlen Ziele werden. Denn meine Überzeugung ist, dass an jeder Position im Fußball die Besten stehen sollten – nicht nur auf dem Feld."
    In den Kontrollgremien lag der Frauenanteil bei zehn Prozent (28 Frauen gegenüber 243 Männern), in den Aufsichtsräten bei elf Prozent (26/212). Laut dem Bericht haben nur drei Vereine (Werder Bremen, FC St. Pauli und Hamburger SV) klare Zielvorgaben für Diversität in ihren Satzungen verankert.

    Alle Klubs wirkten diesmal am Jahresbericht mit

    "Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen - im Männer- und im Frauenfußball", sagte Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, Präsidiumsmitglied bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und Beiratsmitglied der FKM-Organisation. "Wir werden das aber nur erreichen, wenn dies in den Vereinen, von den Mitgliedern und Fans getragen und vorangetrieben wird."
    Die gemeinnützige Organisation Fußball kann mehr setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit und Diversität im Fußball ein. An dem Jahresbericht, der zum zweiten Mal erschien, haben sich alle 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga beteiligt, vier mehr als vor einem Jahr.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.