Ihre Worte seien eine schwere Verletzung der politischen Würde Chinas und eine offene politische Provokation. Baerbock sagte zur Einbestellung der Botschafterin lediglich, dass sie den Vorgang zur Kenntnis genommen habe.
Ähnliche diplomatische Verstimmungen hat es in der Vergangenheit mehrfach gegeben. China bestellte auch nach dem Taiwan-Besuch von Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger und nach einer Außenminister-Erklärung der G7-Staatengruppe zu Taiwan jeweils die deutsche Botschafterin ein.
Baerbock hatte am 14. September während ihrer Reise in die Vereinigten Staaten dem US-Fernsehsender Fox News ein Interview gegeben. Darin äußerte sie sich auch zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine und sagte mit Blick auf den russischen Präsidenten Putin: "Wenn Putin diesen Krieg gewinnen würde, was wäre das für ein Zeichen für andere Diktatoren auf der Welt, wie Xi, wie den chinesischen Präsidenten?" Die Grünen-Politikerin fügte hinzu: "Deshalb muss die Ukraine diesen Krieg gewinnen. Freiheit und Demokratie müssen gewinnen."
Auch US-Präsident Biden hat Xi Jinping in der Vergangenheit bereits als "Diktator" bezeichnet, zuletzt im Juni. Die kommunistische Führung in Peking reagierte darauf ebenfalls empört und sprach von einer Provokation.
Diese Nachricht wurde am 18.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.