Fast überall an der schleswig-holsteinischen Westküste drehen sich Windräder, hier wurde im Jahre 1987 auch der erste Windpark errichtet, und bis zum Jahre 2020 will Schleswig-Holstein mehr Strom aus Windkraft gewinnen, als das Land selbst verbraucht. Gerlind Wagner-Vogel kam an dem Thema einfach nicht vorbei:
"Ich bin an der Westküste aufgewachsen und habe damals da schon die ersten Windparks gesehen und - bin halt hier zu Hause."
Und sie wollte in dem Bereich Windenergie arbeiten. Aber lange Zeit wusste sie nicht, wie sie sich darauf spezialisieren sollte:
"Ich habe bisher kein Studium, keine Ausbildung angetroffen, wo man direkt auf diese Branche vorbereitet wird."
Dann wurde sie auf das neue Aufbau-Studium in Schleswig-Holstein aufmerksam, das zum "Master of Science in Windengineering" führt: Hier werden aus verschiedenen bestehenden Studiengängen die Inhalte zusammengeführt, die für die Windenergie-Branche wichtig sind. Aus dem Bereichen Maschinenbau beispielsweise die Aerodynamik, aus der Elektrotechnik die spezielle Regelungselektronik von Windkraftanlagen, aus der Betriebswirtschaftslehre Einkauf und Kalkulation und aus den Umweltwissenschaften die Auswirkungen von Schatten und Geräusch der Anlagen auf Mensch und Tier. Einen vergleichbaren Studiengang gibt es bisher nur in Kopenhagen. In Schleswig-Holstein wird aber besonderer Wert darauf gelegt, dass sich den Absolventen viele unterschiedliche Betätigungsfelder eröffnen, erklärt Prof. Alois Schaffarczyk von der Fachhochschule Kiel:
"Wir wollten uns auch abheben von dem Programm in Dänemark, wo eigentlich mehr die reinen Wissenschaftler und die reinen Entwickler ausgebildet werden. Wir wollten etwas breiter gehen - vom Vertrieb bis hin zu den Projektierungsgesellschaften, dass die Leute einen breiten Überblick bekommen, aber auch in Entwicklungsabteilungen tätig sein können."
Das Konzept kam bei den ersten Studenten, die schon einen Abschluss in Maschinenbau, Bauwesen oder Wirtschaftsingenieurwesen mitbringen, gut an:
"Weil es ein Aufbaustudium ist, und weil dieser Studiengang sehr vielseitig ist, auf der einen Seite der maschinenbauliche Part, auf der anderen der elektronische Part, und natürlich die Umwelt, die auch noch mit hinzu kommt.
Ich fand besonders interessant, dass es sich nur über drei Semester hinzieht, also es ist ein überschaubarer Zeitrahmen.
Dass man an einer kleinen Hochschule in komprimierter Form in relativ kurzer Zeit das Thema aufbereitet bekommt und so recht gut auf den Berufseinstieg vorbereitet wird."
Beteiligt an dem Aufbau-Studiengang sind die Fachhochschulen Kiel, Flensburg und Westküste, die Universitäten Kiel und Flensburg sowie die Nordakademie Elmshorn. Studiert wird an zwei Orten: ein Semester an der Fachhochschule Kiel und ein Semester an der Fachhochschule Flensburg. Die Abschlussarbeit zum Master sollen die Studierenden im dritten Semester bei einem Unternehmen schreiben. Gerlind Wagner-Vogel sieht ihre berufliche Chance in den Windparks, die vor den schleswig-holsteinischen Küsten entstehen sollen:
"Ich komme aus der Meerestechnik und habe vorher Geophysik studiert und möchte deswegen jetzt gern im Bereich Offshore weiter arbeiten, weil ich da ja auch schon Vorwissen habe."
Auch ihre Kommilitonen haben konkrete Pläne:
"Also Offshore wäre schon ein Thema, was mich interessiert, auch die Inbetriebnahme von Energieanlagen oder Projektmanagement, so in die Richtung.
Ich würde gerne in der Projektentwicklung beziehungsweise auch im Vertrieb arbeiten.
Also entweder in der Entwicklung oder in der Herstellung von Rotorblättern."
Prof. Schaffarczyk spricht mit den Studierenden Deutsch - aber das wird sich ändern:
"Die Sprache ist eigentlich auf Englisch, die Unterrichtssprache, nur weil wir jetzt aber nur deutsche Muttersprachler haben, machen wir es natürlich auf Deutsch, aber im Prinzip ist es ein internationales Studienprogamm."
Der Studiengang wurde erst in diesem Herbst zugelassen - für Interessenten aus dem Ausland war das zu spät, um sich beim Deutschen Akademischen Austausch-Dienst zu bewerben.
"Deshalb haben wir leider erst vier Studenten hier, wir haben mit mehr gerechnet, aber wir gehen davon aus, dass die Zielzahl von etwa 30, 40 Studenten nächstes Jahr erreicht wird."
Mit Studierenden aus ganz Europa. Denn die Windenergie - davon sind jedenfalls Gerlind Wagner-Vogel und ihre Kommilitonen überzeugt - hat nicht nur in Schleswig-Holstein Zukunft:
"Ganz allgemein ist die Entwicklung so, dass es auf Dauer kein Erdgas und kein Erdöl mehr geben wird, und dass so viel wie möglich durch regenerative Energien substituiert werden sollte.
Ich denke, dass wir noch relativ am Anfang stehen, und dass sich aufgrund der wissenschaftlichen Arbeit da noch recht viel tun wird.
Ich denke, irgendwann wird es auch mehr in Richtung Privatkunden gehen, vielleicht, dass sich jemand sein eigenes kleines Windrad kaufen kann."
"Ich bin an der Westküste aufgewachsen und habe damals da schon die ersten Windparks gesehen und - bin halt hier zu Hause."
Und sie wollte in dem Bereich Windenergie arbeiten. Aber lange Zeit wusste sie nicht, wie sie sich darauf spezialisieren sollte:
"Ich habe bisher kein Studium, keine Ausbildung angetroffen, wo man direkt auf diese Branche vorbereitet wird."
Dann wurde sie auf das neue Aufbau-Studium in Schleswig-Holstein aufmerksam, das zum "Master of Science in Windengineering" führt: Hier werden aus verschiedenen bestehenden Studiengängen die Inhalte zusammengeführt, die für die Windenergie-Branche wichtig sind. Aus dem Bereichen Maschinenbau beispielsweise die Aerodynamik, aus der Elektrotechnik die spezielle Regelungselektronik von Windkraftanlagen, aus der Betriebswirtschaftslehre Einkauf und Kalkulation und aus den Umweltwissenschaften die Auswirkungen von Schatten und Geräusch der Anlagen auf Mensch und Tier. Einen vergleichbaren Studiengang gibt es bisher nur in Kopenhagen. In Schleswig-Holstein wird aber besonderer Wert darauf gelegt, dass sich den Absolventen viele unterschiedliche Betätigungsfelder eröffnen, erklärt Prof. Alois Schaffarczyk von der Fachhochschule Kiel:
"Wir wollten uns auch abheben von dem Programm in Dänemark, wo eigentlich mehr die reinen Wissenschaftler und die reinen Entwickler ausgebildet werden. Wir wollten etwas breiter gehen - vom Vertrieb bis hin zu den Projektierungsgesellschaften, dass die Leute einen breiten Überblick bekommen, aber auch in Entwicklungsabteilungen tätig sein können."
Das Konzept kam bei den ersten Studenten, die schon einen Abschluss in Maschinenbau, Bauwesen oder Wirtschaftsingenieurwesen mitbringen, gut an:
"Weil es ein Aufbaustudium ist, und weil dieser Studiengang sehr vielseitig ist, auf der einen Seite der maschinenbauliche Part, auf der anderen der elektronische Part, und natürlich die Umwelt, die auch noch mit hinzu kommt.
Ich fand besonders interessant, dass es sich nur über drei Semester hinzieht, also es ist ein überschaubarer Zeitrahmen.
Dass man an einer kleinen Hochschule in komprimierter Form in relativ kurzer Zeit das Thema aufbereitet bekommt und so recht gut auf den Berufseinstieg vorbereitet wird."
Beteiligt an dem Aufbau-Studiengang sind die Fachhochschulen Kiel, Flensburg und Westküste, die Universitäten Kiel und Flensburg sowie die Nordakademie Elmshorn. Studiert wird an zwei Orten: ein Semester an der Fachhochschule Kiel und ein Semester an der Fachhochschule Flensburg. Die Abschlussarbeit zum Master sollen die Studierenden im dritten Semester bei einem Unternehmen schreiben. Gerlind Wagner-Vogel sieht ihre berufliche Chance in den Windparks, die vor den schleswig-holsteinischen Küsten entstehen sollen:
"Ich komme aus der Meerestechnik und habe vorher Geophysik studiert und möchte deswegen jetzt gern im Bereich Offshore weiter arbeiten, weil ich da ja auch schon Vorwissen habe."
Auch ihre Kommilitonen haben konkrete Pläne:
"Also Offshore wäre schon ein Thema, was mich interessiert, auch die Inbetriebnahme von Energieanlagen oder Projektmanagement, so in die Richtung.
Ich würde gerne in der Projektentwicklung beziehungsweise auch im Vertrieb arbeiten.
Also entweder in der Entwicklung oder in der Herstellung von Rotorblättern."
Prof. Schaffarczyk spricht mit den Studierenden Deutsch - aber das wird sich ändern:
"Die Sprache ist eigentlich auf Englisch, die Unterrichtssprache, nur weil wir jetzt aber nur deutsche Muttersprachler haben, machen wir es natürlich auf Deutsch, aber im Prinzip ist es ein internationales Studienprogamm."
Der Studiengang wurde erst in diesem Herbst zugelassen - für Interessenten aus dem Ausland war das zu spät, um sich beim Deutschen Akademischen Austausch-Dienst zu bewerben.
"Deshalb haben wir leider erst vier Studenten hier, wir haben mit mehr gerechnet, aber wir gehen davon aus, dass die Zielzahl von etwa 30, 40 Studenten nächstes Jahr erreicht wird."
Mit Studierenden aus ganz Europa. Denn die Windenergie - davon sind jedenfalls Gerlind Wagner-Vogel und ihre Kommilitonen überzeugt - hat nicht nur in Schleswig-Holstein Zukunft:
"Ganz allgemein ist die Entwicklung so, dass es auf Dauer kein Erdgas und kein Erdöl mehr geben wird, und dass so viel wie möglich durch regenerative Energien substituiert werden sollte.
Ich denke, dass wir noch relativ am Anfang stehen, und dass sich aufgrund der wissenschaftlichen Arbeit da noch recht viel tun wird.
Ich denke, irgendwann wird es auch mehr in Richtung Privatkunden gehen, vielleicht, dass sich jemand sein eigenes kleines Windrad kaufen kann."