Montag, 29. April 2024

Israel
Weitere Beratungen über iranischen Angriff - "Es wird eine Antwort geben"

Wie reagiert Israel auf den Angriff des Iran? Dies ist auch nach einer erneuten Sitzung des Kriegskabinetts in Jerusalem noch unklar. Konkrete Ankündigungen gab es danach nicht. Premier Netanjahu sagte lediglich, es werde eine Antwort geben. Die USA dementierten, vorab über den iranischen Angriff informiert worden zu sein.

16.04.2024
    Die Regierungsmitglieder sitzen an einem rechteckigen Tisch in einem Raum.
    Das israelische Kriegskabinett. (AFP / -)
    Auch Generalstabschefs Halevi erklärte, auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf das Territorium Israels werde eine Reaktion folgen. Einem israelischen Medienbericht zufolge wurden bei dem Treffen mehrere Optionen für einen Vergeltungsschlag diskutiert. Ziel sei, dem Iran zu schaden, aber keinen Krieg auszulösen, berichtete der Fernsehsender Channel 12. Israel wolle zudem alle Maßnahmen mit seinem wichtigsten Verbündeten, den USA, abstimmen. Der Iran hatte Israel in der Nacht auf Sonntag erstmals direkt angegriffen.

    USA: Iran hatte uns nicht vorab über Angriff informiert

    Die US-Regierung bezeichnete Spekulationen, wonach der Iran die USA im Vorfeld über Zeitpunkt, Ablauf und Umfang seines Angriffs auf Israel informiert habe, als "Quatsch". Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates Kirby, sagte in Washington, die Vereinigten Staaten hätten weder vom Iran noch von irgendjemand anderem Nachrichten erhalten, die Aufschluss über einen bestimmten Zeitpunkt, bestimmte Ziele oder Waffentypen gegeben hätten. Berichte darüber, dass das "spektakuläre und peinliche Scheitern" des Iran beabsichtigt gewesen sei und der Iran eine Frühwarnung abgegeben habe, um Israel bei der Vorbereitung seiner Verteidigung zu helfen und den potenziellen Schaden zu begrenzen, seien alle "kategorisch falsch". Dieser Angriff sei gescheitert, weil er von Israel, den Vereinigten Staaten und einer Koalition anderer Partner, die sich für die Verteidigung Israels einsetzten, niedergeschlagen worden sei. Angesichts des Ausmaßes dieses Angriffs sei es "eindeutig Irans Absicht" gewesen, erhebliche Zerstörungen und Opfer zu verursachen, sagte Kirby. 

    Botschafter einbestellt

    Die Bundesregierung hatte als Reaktion auf den Angriff den iranischen Botschafter einbestellt; dies taten auch die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens. Das Außenministerium in Teheran ließ seinerseits die Botschafter der drei Länder einbestellen und begründete das mit den - Zitat - "unverantwortlichen Positionen" führender Politiker.
    Der EU-Außenbeauftragte Borrell berief für heute ein Sondertreffen der Außenminister der Europäischen Union wegen der Lage im Nahen Osten ein. Ob es dabei auch um neue Sanktionen gehen wird, ist nicht bekannt.

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    Diese Nachricht wurde am 16.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.