Umweltbundesamt
Welche Auswirkungen hätte ein Tempolimit?

Das Umweltbundesamt (UBA) hat neue Berechnungen zur Wirkung eines Tempolimits auf die Umwelt veröffentlicht. Demnach könnte eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung den CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs um bis zu acht Prozent senken, die Feinstaubemissionen um bis zu 11 Prozent und die Stickoxidemissionen um bis zu 16 Prozent.

    Ein Verkehrsschild weist auf die Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h hin.
    Tempolimit 100 auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen - das ist das strengste Szenario des UBA. (dpa / Lars Halbauer )
    Das UBA hat für seine Tempolimit-Studie fünf verschiedene Szenarien betrachtet: Auf Autobahnen und autobahnähnlich ausgebauten Straßen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130, 120 oder 100 km/h, auf Landstraßen ("Außerortsstraßen") ein Tempolimit von 100 oder 80 km/h. Zudem wurden zunächst nur die reinen Geschwindkeitseffekte aufgrund einer geänderten Fahrweise betrachtet.

    Auch mögliche Verhaltensänderungen einbezogen

    In einem weiteren Schritt bezog das UBA in die Berechnungen auch sogenannte Routenwahleffekte und Nachfrageeffekte mit ein: Die Autofahrer benutzen demnach andere Routen, wenn sich ihre Reisezeit durch ein Tempolimit erhöht. Unter Umständen weichen sie auf öffentlichen Verkehrsmittel aus. Außerdem wurde für die Untersuchung zwischen den Effekten beim PKW-Verkehr und dem für den gesamten Straßenverkehr unterschieden.
    Die oben genannten Zahlen beziehen sich auf den gesamten Straßenverkehr inklusive Routenwahl- und Nachfrageeffekte beim strengsten Tempolimit. Betrachtet man nur die Geschwindigkeitseffekte auf den PKW-Verkehr beim strengsten Tempolimit, verringert sich die gute Umweltbilanz einer Geschwindkeitsbegrenzung. Dann liegen die Emissionseinsparungen bei zwei Prozent im CO2-Bereich, sechs Prozent bei der Feinstaubbelastung und knapp sieben Prozent bei den Stickoxiden.
    Diese Nachricht wurde am 19.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.