Archiv


Welchen Wert hat heute die Informatik?

Kurz vor den Semesterferien will es die Gesellschaft für Informatik noch einmal richtig wissen und veranstaltet an der Uni Dortmund einen Kongress. Gleich sechs Tage lang wollen sich Informatiker aus 22 Ländern darüber austauschen, wie Computerprogramme aussehen müssen, um das Lernen zu verbessern. Daneben wird auch die IT-Ausbildung ein Thema sein.

    Leiterin der Tagung "SEC III-Social, Ethical and Cognitive Issues of Informatics and ICT" ist Sigrid Schubert. Die Professorin für Didaktik der Informatik sieht trotz der New Economy-Pleiten gute Chancen für qualifizierte IT-Kräfte:

    Für die Dortmunder Region erwartet man für nächstes Jahr schon wieder einen höheren Bedarf als man tatsächlich mit dem jetzt vorhandenen Personal befriedigen könnte, so dass wir eigentlich jetzt zum richtigen Zeitpunkt auf die nächsten Bildungsanforderungen eingehen. Wir haben die Erfahrung gesammelt, dass am flexibelsten und auch am erfolgreichsten tatsächlich die mit einer richtigen grundständigen Ausbildung sind und genau in diesen Bereichen wollen wir Schule, Hochschule, aber auch Wirtschaft verzahnen.

    Obwohl die Stadt Dortmund sich gerne als IT-Standort bezeichnet, sieht Sigrid Schubert hier noch großen Handlungsbedarf. Das E-Learning, eigentlich zentrales Thema der Tagung, stellt Informatiker vor allem vor eine Herausforderung: Programme für die russische Sprache oder den Dreißigjährigen Krieg sollen nicht nur Fakten vermitteln, sondern Interaktion mit anderen Menschen zulassen. Sigrid Schubert:

    Es wird immer so sein, dass der soziale Kontakt zu den Spitzenforschern für die Studierenden ganz wichtig ist, aber es wird viel mehr Eigeninitiative und Verantwortung zu dem Studierenden verlagert und das braucht wieder diese E-Learning-Systeme, die ihm erlauben, das jeweils individuell passendste Angebot für sich und das Lernen in der Gruppe zu finden. Es wird also nicht so sein, dass die Studierenden vereinzeln und sich nicht mehr auf dem Campus treffen.

    Doch liegt der Studi beispielsweise krank zu Bett, kann er am PC den versäumten Stoff nachholen. So wie schon jetzt an den sogenannten Notebook-Universitäten, zu denen u.a. die Hochschulen in Duisburg und Paderborn gehören.

    Related Link:

    Dortmunder IT-Kongress