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Amateur-Boxen
Weltbox-Verband suspendiert Deutschen Boxsport-Verband

Der Machtkampf im Amateur-Boxen eskaliert. Der Welt-Boxverband Iba hat Deutschland und drei weitere Nationen suspendiert, weil sie sich einer Konkurrenzorganisation anschließen wollen.

    Rote Boxhandschue
    Boxhandschuhe, Symbolbild Boxen (picture alliance / INSIDE-PICTURE | Peter Boehmer)
    Damit reagierte der von dem umstrittenen Russen Umar Kremlew geführte Weltverband auf die Gründung der Konkurrenzorganisation "World Boxing". Wie der Verband auf seiner Internetseite mitteilte, erfolgte der vorübergehende Ausschluss wegen Verstößen gegen die Satzung und die Mitgliedschaftsrichtlinie. Neben Deutschland sind Neuseeland, Schweden und die Niederlande von der Suspendierung betroffen. Für eine Wiederzulassung müssten sich die betroffenen Nationen unter anderem öffentlich von "World Boxing" lossagen.

    Auch Tschechien suspendiert

    Ebenfalls suspendiert wurde der tschechische Boxverband, weil er einen Grand Prix organisiert hatte, an dem Sportler aus den USA teilgenommen hatten. Der US-Boxport-Verband war am 26. April dieses Jahres aus der Iba ausgetreten. Sportler der suspendierten Verbände dürften weiter an Wettbewerben des Weltverbandes teilnehmen, aber ohne Symbole ihres Nationalverbandes. 

    Iba selbst ist vom IOC suspendiert worden

    Der Weltbox-Verband Iba wiederum ist vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) seit 2019 unter anderem wegen dubioser Verbandsführung und fehlender finanzieller Transparenz suspendiert. Mehrere Nationalverbände haben zuletzt als Reaktion auf die Ereignisse rund um die Iba "World Boxing" ins Leben gerufen. Dieser Verband wartet allerdings noch auf eine offizielle Anerkennung des IOC, viele organisatorische Details sind noch unklar. Laut World Boxing gehört DBV-Generalsekretär Michael Müller dem Interimsvorstand an. Die offizielle Gründung ist für November geplant.
    Mehr zum Thema in der Sendung "Sport aktuell" um 22:50 Uhr im Deutschlandfunk.
    Diese Nachricht wurde am 24.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.