
Cristiano Ronaldo nahm die Trophäe unter Tränen entgegen. "Es gibt keine Worte, um diesen Moment zu beschreiben", sagte der Portugiese. Für ihn ist es nach 2008 die zweite Auszeichnung zum Weltfußballer. Er hatte bei den vier Preisvergaben zwischen 2009 und 2012 drei Mal nur den zweiten Platz belegt. Franck Ribéry, der in der sonst selten spannenden Abstimmung als Mitfavorit gegolten hatte, ging als Dritter leer aus - obwohl er mit Bayern München fünf Titel gewonnen hatte. "Wir sind stolz auf Franck Ribéry. Er hat in der Mannschaftssportart Fußball alle wichtigen Meisterschaften und Pokale gewonnen, die es im Jahr 2013 national, in Europa und weltweit zu holen gab", sagte Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Lionel Messi, der den "Ballon d'Or" zuletzt vier Mal in Folge bekommen hatte, kämpfte 2013 mit einigen Verletzungen und war deshalb ohnehin nur als Außenseiter des Trios zur Verleihung gereist. Er belegte dennoch Platz zwei.
Erneut geht die Bundesliga leer aus
1991 hatte Lothar Matthäus als bislang einziger deutscher Spieler die Wahl gewonnen, damals stand er in Diensten von Inter Mailand. Ribéry wäre daher der erste Spieler aus der Bundesliga gewesen, der den Titel geholt hätte. Dem Franzosen nutzte es nichts, dass er im August bereits zu "Europas Fußballer des Jahres" gekürt worden war. Denn bei der Wahl zum Weltfußballer sind die Nationaltrainer und Kapitäne der mehr als 200 Nationalmannschaften auf der gesamten Welt sowie ausgewählte Fachjournalisten stimmberechtigt - und das könnte eine Rolle bei der Vergabe des Titels gespielt haben. Schließlich ist die Bundesliga im Ausland medial weniger präsent als die englische Premier League oder die spanische Primera División. Und in letzterer spielen Ribérys Konkurrenten Messi und Ronaldo in den beiden größten Klubs die entscheidenden Rollen.

Zwar wies Ribéry mit den Titeln in der Bundesliga, im DFB-Pokal, in der Champions League, in der Klub-WM und im europäischen Super-Cup die meisten Erfolge auf. Doch Cristiano Ronaldo bestach mit einer schier unglaublichen Torquote von 69 Treffern für Real Madrid, zudem schoss er die Nationalmannschaft Portugals in den Playoff-Spielen der WM-Qualifikation gegen Schweden praktisch im Alleingang zur WM-Endrunde 2014.
Angerer wird Weltfußballerin
Die deutsche Nationaltorhüterin Nadine Angerer wurde zur Weltfußballerin gewählt. Die 35-Jährige gewann mit der deutschen Nationalmannschaft die Europameisterschaft und wurde als zweite Deutsche nach Birgit Prinz (2003 bis 2005) und erste Torhüterin überhaupt ausgezeichnet. Abby Wambach (USA) und die bereits fünfmal geehrte Marta (Brasilien) standen ebenfalls in der Endauswahl. Angerer spielt künftig in der amerikanischen Profiliga für den aktuellen Titelträger Portland Thorns FC. Das erklärte sie wenige Stunden vor der FIFA-Gala. Noch steht sie beim australischen Club Brisbane Roar unter Vertrag.

Außerdem wurden bei der Veranstaltung weitere Auszeichnungen vergeben, hier schnitten die deutschen Kandidaten stark ab:
- Mit Manuel Neuer, Philipp Lahm und Franck Ribéry schafften es drei Bayern-Spieler in die Welt-Elf des Jahres.
- Jupp Heynckes bekam den Titel "Trainer des Jahres", er setzte sich gegen Manchester Uniteds früheren Trainer Alex Ferguson sowie Jürgen Klopp von Borussia Dortmund durch.
- Trainerin des Jahres im Frauenfußball wurde Bundestrainerin Silvia Neid, die die deutsche Nationalmannschaft zum EM-Titel geführt hatte. Neben ihr waren Ralf Kellermann vom Triple-Sieger VfL Wolfsburg und die schwedische Nationaltrainerin Pia Sundhage nominiert.