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Weltkirchenrat will in ukrainischem Kirchenstreit vermitteln

Im Streit zwischen den beiden großen Kirchen in der Ukraine will der Weltkirchenrat vermitteln. Der Zentralausschussvorsitzende Bedford-Strohm war in den vergangenen Tagen mit einer Delegation in der Ukraine unterwegs. Er betonte, das Ziel sei eine friedliche Ko-Existenz der beiden Kirchen.

    Menschen in Kiew nehmen an einem Weihnachtsgottesdienst im St. Michaelskloster teil.
    Menschen in Kiew nehmen an einem Weihnachtsgottesdienst im St. Michaelskloster teil. Angehörige der Orthodoxen Kirche der Ukraine konnten das 2022 erstmals auch zum 24./25. Dezember tun, statt zum 6./7. Januar. (imago-images / ZUMA Wire / Aleksandr Gusev)
    Bei den zwei Kirchen handelt es sich um die orthodoxe Kirche der Ukraine, die 2018 gegründet wurde, und die ukrainisch-orthodoxe Kirche. Diese hatte sich nach dem Angriff Russlands auf das Land von der russisch-orthodoxen Kirche losgesagt und die Invasion verurteilt. Sie wird jedoch von der politischen Führung in Kiew der Spionage und Agitation für Moskau verdächtigt. Zuletzt sollte ihr wichtigstes Kloster, das Höhlenkloster von Kiew, an die orthodoxe Kirche der Ukraine übergehen. Die Geistlichen weigerten sich aber zu gehen.
    Bedford-Strohm sagte, der ukrainische Kulturminister habe ihm versichert, dass die Räumung des Höhlenklosters nicht mit Gewalt durchgesetzt werden werde. Nun sollen Vertreter beider Kirchen an einem runden Tisch zusammenkommen. Auch Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche sollen dabei sein.
    Der Weltkirchenrat heißt auch "Ökumenischer Rat der Kirchen" und ist ein Zusammenschluss von mehr als 350 christlichen Glaubensgemeinschaften aus über 120 Ländern. Er vertritt nach eigenen Angaben 580 Millionen Gläubige.
    Diese Nachricht wurde am 14.05.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.