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Dubai
Weltklimakonferenz in die Verlängerung gegangen

Auf der Weltklimakonferenz ziehen sich die Verhandlungen der Staaten in die Länge. Diese sollten bis in die Nacht andauern. Beobachter rechneten danach mit der Veröffentlichung eines neuen Entwurfs für die Abschlusserklärung.

    Vereinigte Arabische Emirate, Dubai: Blick auf die Bühne während Sultan al-Dschaber, Präsident der COP 28, eine Sitzung auf dem UN-Klimagipfel COP 28 leitet.
    Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in Dubai (Hannes P. Albert/dpa)
    Die Weltklimakonferenz in Dubai war zuvor in die Verlängerung gegangen. Kurz vor dem geplanten Ende wollten Deutschland, die EU und weitere Staaten noch deutliche Nachbesserungen am Abschlusstext durchsetzen. Sie wiesen einen Entwurf der Konferenz-Präsidentschaft der Vereinigten Arabischen Emirate zurück, weil darin der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas nicht mehr ausdrücklich benannt wurde.
    In dem Text war lediglich von einer Reduzierung beim Verbrauch und der Produktion fossiler Brennstoffe die Rede. Die zweiwöchigen Verhandlungen der knapp 200 Regierungen sollten laut dem offiziellen Plan heute enden.
    Bundesaußenministerin Baerbock sagte, der Vorschlag der Konferenz-Präsidentschaft sei eine Enttäuschung. EU-Klimakommissar und Chef-Verhandler Hoekstra nannte den Entwurf inakzeptabel. Der Chefunterhändler der vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Marshall-Inseln, Silk, betonte, man sei nicht nach Dubai gekommen, um das eigene Todesurteil zu unterschreiben.

    Delegationsleiter des Europäischen Parlaments zu Entwurf für Abschlusserklärung "larifari" und "inkohärent"

    Auch der Delegationsleiter des Europäischen Parlaments bei der Weltklimakonferenz, Liese, übte scharfe Kritik an dem Entwurf für die Abschlusserklärung. Der Text sei larifari und inkohärent, sagte Liese im Deutschlandfunk. [pdf] Selbst als pessimistischer Beobachter habe er mehr erwartet. Es sei richtig, dass sich unter anderem die EU und die USA geweigert hätten, den Entwurf zu unterstützen. Das Format der Konferenzen sei trotzdem wichtig, betonte der CDU-Europaabgeordnete. Anders als etwa bei den G20-Treffen hätten auch kleine Staaten hier eine Stimme. Abseits von den Verhandlungen über eine Abschlusserklärung habe es viele gute Gespräche gegeben. Europa könne dadurch neue Partner gewinnen, meinte Liese.
    Diese Nachricht wurde am 12.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.